unBehindert

Der Podcast, der Barrieren bricht.

#007 Tschüss Berlin, hallo Brandenburg

21.02.2024 41 min

Zusammenfassung & Show Notes

Gekommen um zu bleiben. Immer mehr Menschen zieht es aus den Großstädten raus aufs Land. Wir sind zwei davon. Warum es uns gerade nach Angermünde in der Uckermark verschlagen hat, war für uns selbst eine Überraschung, aber Brandenburg ist definitiv unsere neue Heimat geworden.
 
In dieser Folge vom unBehindert Podcast erfahrt ihr mehr über unsere Beweggründe aufs Land zu ziehen, womit wir die Corona Zeit verbracht haben und welche Hürden wir hatten, dem Wahnsinn auf dem Wohnungsmarkt in Berlin zu entfliehen. Was für Kriterien wir neben der Barrierefreiheit für unseren Umzug noch hatten und wie wir das Pendeln mit der Bahn für uns entdeckt haben.

Links aus der Folge zum barrierefreien Zugfahren.
🔗 Reinhard Grebe: https://rainald-grebe.de/
🔗 Raus aufs Land: https://www.rbb-online.de/doku/o-r/raus-aufs-land/
🔗 Finnlog Holzhaus: https://finnloghaus.de/
🔗 M&W Finanzoptimierung: https://mw-optimierung.de/
🔗 Bundesanstalt für Immobilienaufgaben: https://immobilienportal.bundesimmobilien.de/
🔗 Angermünde: https://www.angermuende.de/
🔗 Folge #004 Ziemlich beste Freunde in echt: https://unbehindert-podcast.de/episode/004-ziemlich-beste-freunde-in-echt
🔗 Folge #B001 Winterabenteuer mit der Bahn: https://unbehindert-podcast.de/episode/b001-winterabenteuer-mit-der-bahn
 
Viel Spaß beim Zuhören

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Vielen Dank für eure Zeit und euer Interesse. Bleibt neugierig und teilt eure Leidenschaften mit der Welt, um Barrieren abzubauen. 

Bis zum nächsten Mal! 
Vanessa Köllner und Arne Schöning

Transkript

Der Wohnungsmarkt ist irgendwas zwischen angespannt und Hölle. Der andere ist ja immer irgendwie der Zugezogene. Tschüss Berlin, hallo Brandenburg. Und im Garten stand dann auch ein Marta-Fall. Selbstverständlich, Vanessa und ihr Handy und alle Apps, die es gibt und Instagram, sie war vorne mit dabei. Maklerin dran, ja, ob wir noch Interesse hätten. Und was dann passiert ist, das haben wir null erwartet. Wir sind ja derart überschwemmt worden von Anfragen. Aus heutiger Sicht sagen wir ganz oft sowas Beknacktes eigentlich. Also wenn es jemand anderes uns erzählen würde, würden wir sagen, ihr seid bescheuert. Na und dann die Nachbarn, da haben wir auch wirklich Glück gehabt. Aber auch da kam die Absage. Willkommen bei Unbehindert, dem Podcast, der Barrieren bricht. Hier sprechen wir über das Leben mit und ohne Behinderung, teilen inspirierende Geschichten und beleuchten Barrieren, ohne die unser aller Leben leichter wäre. Genießt die nächsten Minuten mit Vanessa und Arne. Seit einigen Jahren ist es der Trend, raus aufs Land, raus aus der Stadt. Manche suchen die Ruhe, andere gehen zurück in die Heimat. Der Wohnungsmarkt ist irgendwas zwischen angespannt und Hölle. Definitiv. Also die unterschiedlichsten Gründe. Wir haben uns 2020 auf den Weg gemacht. Wie es dazu kam, also warum wir uns auf den Weg gemacht haben und was da alles so passiert ist, das erfahrt ihr heute in der neuen Folge von Unbehindert. In Brandenburg, in Brandenburg ist wieder jemand gegen einen Baum geguckt. Music. Was soll man noch machen mit 17, 18 in Brandenburg? Sagt der Ronny zu der Ramona, hier war immer schon Lockdown, auch vor Corona in Brandenburg. Ja, damit willkommen zu Folge 7. Tschüss Berlin, Hallo Brandenburg oder auch Raufs aufs Land. Der Song ist jetzt fast 20 Jahre alt, aber immer noch aktuell, zumindest was die Klischees angeht. Ja und wer es nicht kennt, wir sollten vielleicht auch sagen von wem es ist. Reinhard Grebe. Der Kult-Song in Brandenburg, die ich glaube das Land Brandenburg hat. Eher in Berlin, oder? Das Land Brandenburg hat nochmal versucht, irgendwie einen neuen Song rauszubringen zu Brandenburg, aber der ist glaube ich ein bisschen. Das war irgendwie so vor ein paar Jahren, aber naja, anderes Thema. Ja, aber was eben die Hauptaussage des Songs angeht, das können wir nicht bestätigen. Wir leben seit zwei Jahren, fast zwei Jahren jetzt in Angermünde, hier in unserem barrierefreien Haus und haben festgestellt, dass das scheint ein großer Trend zu sein. Also das machen ja gerade viele. Wir haben es auch einfach nur mitgemacht. Wie kam es dazu? Naja, in Berlin hatten wir zwei Wohnungen. Das ist nicht sonderlich effektiv und bei der aktuellen Wohnungsmangel auch nicht schlau. Ja, ich wollte ja eh eigentlich weg. Also ich wollte schon seit ein paar Jahren raus aus Berlin. Na, ich eigentlich nicht. Aber was tut man nicht alles aus Liebe? Ja, dann haben wir uns kennengelernt und dann kam erst mal Corona und irgendwie war so nichts so richtig und keiner wusste, wo es lang gehen soll. Und wir sind erst mal in meinem Wohnungen gezogen mit dem einfachen Grund, Banessas Wohnung war schlicht und einfach nicht barrierefrei. Ja, erste Etage ohne Fahrstuhl. Das Einzige, was ich von deiner Wohnung gesehen habe, ist ein Video, was du mir mal geschickt hast. Das stimmt. Ja und wir wussten ja auch gar nicht, was passiert. Am Anfang war gar nicht klar, kommt jetzt so ein richtiger, richtiger Lockdown wie in Italien, wo du nicht mehr auf die Straße durftest oder darfst du dich weiter besuchen? Ja und du bist immer auch eine Stunde zu mir hingependelt, obwohl wir in einer der gleichen Stadt waren und dann haben wir uns entschieden, okay, jetzt geht es erstmal in meine Wohnung, obwohl wir noch gar nicht so lange zusammen waren und jetzt das mit dem Zusammenziehen auch noch nicht so geplant war, aber warum soll man auch zwei Wohnungen in so einer Stadt mit so viel Wohnungsnot belegen, also ging es ab in meine Wohnung, aber irgendwie, wenn man zusammenzieht in die Wohnung von einer Person innerhalb der Partnerschaft, es bleibt ja dann doch immer die Wohnung desjenigen, der da vorher gewohnt hat. Der andere ist ja immer irgendwie der Zugezogene. Deswegen haben wir halt so ein bisschen darüber nachgedacht, was können wir denn verändern. Wir hatten einen 60 Jahre alten Mietvertrag. Wow, das wäre geil. Da wäre ich auch nicht ausgezogen. Aber würde auch bedeuten, dass wir mindestens über 60 Jahre alt sind. Also nein, es war ein 16 Jahre alter Mietvertrag. 100 Quadratmeter Wohnung mitten in Charlottenburg. Bau. Ja, viele haben uns dafür bekloppt erklärt, rausziehen zu wollen, aber vorerst waren wir erstmal dort. Ja. War ja auch okay, was dir halt aufgefallen ist, du bist aus einer Wohnung gekommen, ich glaube zweiter Stock war es, oder erster Stock, mit ziemlich vielen Fenstern und man muss sagen, die Wohnung war ja barrierefrei, es war ein alter, umgebauter Laden, dementsprechend halt im Erdgeschoss, hatte keinen Balkon. Keine Terrasse. Keine Terrasse, das war immer so ein bisschen was, was dich gestört hat. Relativ dunkel. Gerade zu Zu Corona-Zeiten, mir ist das vorher gar nicht so aufgefallen gewesen. Dadurch, dass man aber viel zu Hause war, hat man schon gemerkt, ja, wir haben irgendwann mittags oder teilweise zum Frühstück im Sommer schon das Licht angemacht. Es war halt, wie es war. Es war eine günstige Wohnung, es war eine tolle Wohnung, eine tolle Wohngegend. Und deswegen haben wir uns auch nochmal entschlossen, dann 2020, wie wahrscheinlich irgendwie gefühlt jeder, Anfang von Corona, alles aufzuräumen und nochmal zu renovieren. Wir sind also durchaus Baustellen erprobt in der Phase. Haben wir dann irgendwann, wie war das? Nein, wir haben von den fünf Räumen, die wir hatten, also jetzt, wenn man den Flur als Raum betrachtet, haben wir vier renoviert und dafür eine Woche lang im übrigen Zimmer, das war dann das Wohnzimmer mit eingeschlossener Küche, dort haben wir gecampt und gearbeitet. Weil es konnte ja auch keiner zur Arbeit gehen. Ja, gelebt, gewohnt, inklusive gefühlt aller Möbel und aller Gegenstände, die wir besessen haben, alles in diesem einen Zimmer. Es war also ein wenig verrückt. Und im September waren wir dann bei einer Hochzeit von Freunden. Die hatten zu dem Zeitpunkt oder kurz vor ihrer Hochzeit dann sich entschieden, ein Haus zu kaufen. Das war nochmal so ein Impuls, nochmal einfach darüber nachzudenken, wo man einfach nochmal gesagt hat, okay, schauen wir doch mal, was gibt es. Zumal wir beide ja schon eigentlich beim Kennenlernen das Thema hatten. Stimmt. Bevor wir überhaupt uns das erste Mal gesehen haben, Haben wir am Telefon gesprochen, wie wir uns das so vorstellen, wie man leben will. Und für mich war eigentlich klar, also wenn ich mal irgendwann mal aus dieser Wohnung ausziehe, dann will ich in Berlin in so ein altes Industrieloft ziehen. Irgendwie 200 Quadratmeter, gefühlt nur ein Raum und dann so ein Fahrstuhl, wo ich mit dem Auto reinfahren kann und bis nach oben in die Wohnung dann reinfahren kann. Also das war ja so ein bisschen so mein Traum. Und dann kamst du um die Ecke und hast gesagt. Wir haben noch eine alte Sporthalle in Leipzig. Also tatsächlich eine Turnhalle. War das früher? War dann der Laden meiner Eltern? Ja und da sind uns unsere Fantasie dann so am Telefon, obwohl wir uns gar nicht kannten, angefangen mit uns durchzugehen. Da haben wir so schon rumfantasiert. Ja und später haben wir das auch wirklich mal in Erwägung gezogen. Wir haben wirklich drüber nachgedacht, diese Halle umzubauen, sind davon dann aber abgerückt, weil es einfach zu teuer und zu aufwendig gewesen wäre. wäre vor allem aber auch ähnlich wie mit der Wohnung. Du wärst quasi in meine Heimat gezogen. Also für mich ist es zurückkommen, für dich wäre es dann so gewesen, ja erstmal von null anfangen. Ja, es waren viele Faktoren, es war ja auch so ein bisschen der Job. Wir hätten während der Umbauphase pendeln müssen nach Leipzig. Und dann zwei Jobs finden. Zwei Jobs finden, jeder hätte sich neu orientieren müssen. Irgendwann haben wir gesagt, wäre toll und war eine tolle Fantasie, aber harten dran. Ich überlege auch gerade, Remote war damals noch gar nicht so das Thema. In der Phase noch nicht. Naja, also auf jeden Fall irgendwann war klar, also es geht jetzt entweder um eine Wohnung in Berlin und dann kaufen, mieten oder gegebenenfalls doch bauen. Wenn wir also irgendwas machen wollen, müssen wir uns damit beschäftigen. Haben uns dann auch als allererstes eine Wohnung in Berlin angeguckt. War ein tolles Gebäude, eine alte Geburtsklinik, die sie umgebaut haben und wir waren von außen hin und weg und haben Ewigkeiten recherchiert, wer da jetzt wie was vermietet und dann haben wir drin. Aber der Inhalt hat nicht gehalten, was das Äußere versprochen hat. Das war so schade. Man hat gar nicht gemerkt, man dachte, man ist in einer klassischen Neubauwohnung und hat von diesem Charme von außen eigentlich gar nichts miterlebt und der barrierefreie Eingang war auch noch über den Keller. Also da waren ja diese alten Versorgungsräume unter dem Krankenhaus und wenn man barrierefrei rein wollte, ist man quasi durch diese Räumlichkeiten durchgelaufen. Es gab eine Rampe, dass die Rampe direkt an der Tür endet und sehr steil ist. Das hat keiner gesagt. Oh, daran konnte ich mich gar nicht mehr erinnern. Das war ja auch, war das nicht sogar Winter und irgendwie glatt und nass? Also auf jeden Fall war das sehr steil, wie du mir da die Rampe dann runtergeholfen hast. Ja, also allein Nein, wäre das, glaube ich, keine Option gewesen und dann auch alles sehr verschlungen, bis man eben in dieser Dachgeschosswohnung war, was ja eigentlich cool ist, so oben und mit Lodger und alles. Aber nee, das war dann nichts für uns, war auch sehr, sehr teuer. Ich wollte gerade sagen, es gab ja auch noch den Preis. Da haben wir also wirklich geschluckt und haben gesagt, also für den Preis kann man jetzt auch wirklich mal darüber nachdenken über ein Haus. Und dann ging es eigentlich los, dass wir angefangen haben, uns ein bisschen auch weiter raus anzuschauen. So klassischer Speckgürtel südlich von Berlin. Hatte so ein bisschen familiäre Hintergründe und auch Freunde, Freunde von uns, die halt in die Richtung gezogen sind. Deine Familie, Leipzig, Spreewald. Also haben wir eigentlich nur in diese Richtung geguckt und es hat ja auch einen gewissen Trend. Sieht man ja auch irgendwo im Fernsehen, ich weiß nicht, wer es schon gesehen hat, gibt ja die Serie Raus aufs Land vom RBB, wo Familien auch begleitet werden. Und ja, ohne es zu wissen, haben wir diesen Trend anscheinend auch mitgemacht. Ja, wir sind solche Opfer. Ja, und wir haben dann auch sehr bald unsere eigenen Kriterien entwickelt. Und das finde ich auch ganz wichtig, dass du so eine sehr klare Vorstellung hast, was suchst du eigentlich? Was ist dir wichtig? Wie weit würdest du gehen? Ja, im Nachhinein ist es auch irgendwie, glaube ich, der Schlüssel zum Erfolg gewesen. Wir wussten sehr genau, was wir wollten und was wir nicht wollten. Wir haben eigentlich bei egal welchem Objekt, was wir uns angeguckt haben, sind innerlich im Kopf unsere Checkliste durchgegangen. So ein bisschen anders als in so manch anderer TV-Sendung auf dem einen oder anderen, jetzt hier nicht zu erwähnen, Fernsehsendung, wo die Leute einfach losziehen, da sind, geblendet sind von dem einen tollen Erlebnis, was sie da haben und dann feststellen, hier muss ich ja auch einkaufen oder ich muss mal zum Arzt. Von daher war diese Liste, diese innere, die wir uns gemacht haben, schon sehr wichtig. Da waren ja so einige Punkte, die stimmen mussten und das war durchaus eine Herausforderung, wie wir festgestellt haben, was zu finden, was all das erfüllt. Ja, es ist ja auch für uns noch ein bisschen anders gelagert als für viele andere. Also ich sag mal, das klassische Reihenhaus kam bei uns ja auch nie in Frage, sonst hätten wir wahrscheinlich früher was gefunden. Ja, hätten mir aber auch nicht gefallen. Also nicht, dass es auch Gründe für ein Reihenhaus gibt, aber es wäre einfach nicht unser Stil gewesen. Davon mal abgesehen, ja, aber so alleine dieses keine Stufen zu haben, barrierearmen Zugang, auch alleine in den Bädern, dass die Dusche ebenerdig ist oder dass du keine Schwellen im Haus hast. Sonst wäre es vielleicht auch ein schöner Altbau geworden. Ja, oder was wir bei den Besichtigungen ja dann auch oft festgestellt haben, das hatte ich vorher nie auf dem Schirm, dass diese Terrassentüren ganz oft halt keine Türen sind, sondern Fenster sind und mit Rahmen. Das haben wir in einigen Sachen dann nachher auch, naja nicht das K.O.-Kriterium, aber mit einem Faktor, wo wir gesagt haben, das Haus passt für uns einfach nicht, weil wir haben den tollsten Garten, die schönste Terrasse, aber ich komme gar nicht drauf. Genau, ja auch der Garten, ein pflegeleichter Garten. Ja, ich bin jetzt nicht der Typ, der jeden Tag auf Knien durch die Beete kraucht, ja. Okay, zweites Thema war natürlich bei uns das Pendeln. Wir wollten beide unsere Jobs in Berlin behalten und haben uns irgendwann mal so innerlich eine Grenze gesetzt und haben gesagt, so eine Stunde. Das war uns wichtig, dass wir also eine Bahnanbindung haben, die uns dann schnell zu unseren Arbeitsplätzen bringt. Und wenn wir das gewusst hätten damals, was die Bahn da alles so für Abenteuer für uns offen hält mit dem Pendeln, dann hätten wir uns vielleicht auch nochmal anders entschieden. Aber das hört ihr dann in der einen oder anderen Folge. Eine gab es gerade, die Bonusfolge, da könnt ihr nochmal in die Shownotes gucken. Da verraten wir euch nochmal, was wir da so für Abenteuer haben. Aber apropos Bahn, ich erinnere mich, wir haben ja einen Plan erstellt vom Berliner Umland, wo wir die Bahnlinien eingezeichnet hatten mit den jeweiligen Haltestellen und den Entfernungen dann zum Arbeitsort. Genau. Und das war echt hilfreich, dass man sofort auf einen Blick sieht, ah okay, das ist Ort XY und von dort bräuchte ich eine Stunde 20, okay, fällt raus. Ja, das hat extrem geholfen, immer wenn man mal wieder Angebote bekommen hat oder gefunden hat. Das Erste, was wir eigentlich gemacht haben, war auf diesen Plan zu gucken und so ein bisschen einzuschätzen, was bedeutet es für uns für Entfernung, weil es kommen ja auch immer mal wieder Angebote von Orten, die kannten wir vorher noch nicht mal. Also da musst du wirklich erstmal googeln, wo ist denn das überhaupt? Ja, auch dass man diese Versorgung hat, also nicht nur eine Anbindung, sondern auch das übliche Ärzte, Supermärkte, Drogeriemärkte, ja was es alles gibt. Ich habe immer gesagt, ich hätte gern ein urbanes Dorf. Ja, davon gibt es aber nicht viele, mussten wir feststellen. Ja, und bei dir war eher so die Angst dann auch abgeschnitten zu sein. Ja, ich war es ja in Berlin gewohnt, einfach auch alleine mir mein Handbike zu schnappen und irgendwo hinzufahren. Wir waren auch in ein, zwei Orten, wo dann der Ort selber, ja, der war barrierearm, aber sobald man das Ortsschild verlassen hat, hat man auf der Landstraße gestanden und bis zum nächsten Ort hat man irgendwie zwei Kilometer Landstraße gehabt ohne Fahrradweg. Oder bis zum Bahnhof, fünf Kilometer Landstraße. Ja, wo ich dann gesagt habe, hier würde ich mich nicht wohlfühlen, hier würde ich mich irgendwo eingesperrt fühlen und meiner Freiheit beschränkt. Also auch das war so ein wichtiges Kriterium. Und dann, wichtig für uns aber auch, ohne Assistenz geht gar nichts. Und da haben wir uns am Anfang wirklich gefragt, gibt es das auf dem Land und wie wird es da organisiert? Zu dem Thema machen wir auf jeden Fall nochmal was Eigenes. Wer aber schon mal reinhören möchte, was persönliche Assistenz ist, kann in die Folge Ziemlich beste Freunde reinhören. Die verlinken wir auch nochmal in den Shownotes. Der letzte Faktor war natürlich irgendwie, können wir uns das überhaupt leisten? Nicht unerheblich die Frage. Zu dem Zeitpunkt waren wir wirklich uns total unsicher. Wir haben angefangen selber zu recherchieren auf den diversen Seiten und dann haben wir viele Rechner gefunden, wo man irgendwie sein Gehalt eingeben kann und dann kriegt man irgendwie raus so und so viel Kreditvolumen und so. Diese ganze Geschichte immer mit Zinsen hier, Zinsen da und das war sehr schwierig fand ich. Das war irgendwie, das hat bei uns nie so richtig funktioniert. Da wären auch ganz andere Summen rausgekommen. Wir sind aber total froh, wir haben uns dann irgendwann eine neutrale Beratung gesucht und am Ende war das auch wirklich, ich würde fast sagen, das Beste, was wir machen konnten. Jemand, der ganz sachlich auf unsere Finanzen guckt und sagt, hey Leute, hier ist eure Grenze. Da haben wir dann auch, wenn uns was gefallen hat, das hingeschickt, haben gesagt, hier guck mal so und so. Wir haben das dann bewertet und haben einfach auch gesagt, Leute, schöner Traum, lasst es sein. Oder Mensch, ja, das könnte funktionieren, da könnt ihr euch doch mal drauf werben. Ganz ehrlich sagen, ohne diese Entscheidung, damals wären wir jetzt heute nicht hier, wo wir sind. Das stimmt. Wobei ich ja auch zum Glück in dem Zeitraum, als wir dann so angefangen haben zu suchen, Ende 2020, ein besseres Jobangebot bekommen habe. Also an der Stelle nochmal Danke an Sabrina und Ulrike, weil Sabrina hat mir ein Angebot weitergeleitet in der Firma, wo Ulrike damals gearbeitet hat und das hat auch nochmal echt geholfen. Ja, das hat eine andere Grundlage geschafft. Wir hatten in dem Moment dann das hingekriegt, wir hatten nur noch eine Wohnung, also eine Miete, die wir bezahlt haben, plus den neuen Job, also andere finanzielle Möglichkeiten. Wobei wir dann noch die Herausforderung mit der Probezeit hatten, was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten. Ein halbes Jahr so ein bisschen. Genau. Aber trotz alledem, es hat sich also positiv entwickelt, haben wir ja nicht das Passende gefunden. Also wir haben nichts gefunden, was unseren Ansprüchen entsprochen hat, was die Barrierefreiheit angeht, aber auch was unsere anderen Kriterien angeht, sodass wir irgendwann gesagt haben, ja, kaufen oder dann vielleicht halt doch bauen. Ja, ums Kaufen ging es ja die ganze Zeit, aber diese Bestandsimmobilien sind ja meistens Altbauten, Renovierte Altbauten oder neuere Häuser, die aber eher auf, ja die sind nicht barrierearm. Also zumindest in unserer Preisklasse haben wir nichts gefunden, wo wir hätten einfach unsere Möbel nehmen können, hinziehen können und einziehen können. Ja genau, also dann haben wir aber eben doch in Erwägung gezogen, auch bauen und haben das insofern geändert, dass wir nicht nur nach Häusern geschaut haben, sondern eben auch nach Grundstücken. Ja, und dabei aber auch immer weiter rausgegangen sind. Ja. Auch noch dazu, weil wegen den Preisen. Also fing ja dann an in der Corona-Zeit, dass die Kaufpreise alle wollten raus. Das war der absolute Wahnsinn. Wir haben mit Menschen gesprochen, die haben uns gesagt, ja, wir haben hier gekauft 75 Euro den Quadratmeter und wir haben dann Angebote gekriegt für 250 Euro oder sowas. Und das war ein Jahr Unterschied oder sowas. Das war wirklich absolut verrückt. Bauen ist aber für uns immer eigentlich zweite Wahl geblieben, weil wir hatten ja auch wahnsinnig viele Bedenken, was das Bauen angeht. Grundsätzlich ist ja barrierefreies Bauen nicht teurer. Wenn man das von vornherein plant, dann ist es so, dass die Baukosten eigentlich identisch sind. Genau, das sind ja so Kleinigkeiten, die du eigentlich justierst. Ja, aber uns sind dann natürlich so ganz praktische Sachen aufgefallen. Man darf auf dem Grundstück ja nicht die gesamte Fläche bebauen, sondern es gibt so Grenzen dafür. Und uns ist dann aufgefallen, naja, wenn wir einen Bungalow bauen, brauchen wir einfach eine größere Fläche und dementsprechend ein größeres Grundstück. Damit wäre es dann einfach auch wieder teurer geworden. Oder die Alternative, nach der wir dann auch geguckt haben, kleineres Haus, kleineres Grundstück und dann mit einem Fahrstuhl zu bauen. Und da haben wir viele Abende da gesessen und hin und her gerechnet, wo ist denn dieser Punkt, wo es sich rechnet, Kosten für einen Fahrstuhl versus Kosten für ein größeres Grundstück. Das war eine Erkenntnis, da haben wir auch überhaupt nicht drüber nachgedacht, dass man ja nicht einfach auf dem Grundstück beliebig groß ein Haus bauen kann. Überhaupt, was diese Kosten angeht, wir sind ja nicht in der Lage, großartig Eigenleistungen zu erbringen. Deshalb war meine Befürchtung immer die klassische Europalette mit dem grünen Filz oder dem grünen Teppichboden vor der Eingangstür vom Haus. Das war so mein Horror. Und ihr glaubt nicht, während wir rumgefahren sind und uns Sachen angeguckt haben, oft wir genau das gesehen haben. Ja, auch heute noch, weil das natürlich, wenn du dann baust, du musst dann erstmal rein, du musst aus deiner Wohnung raus, da gibt es ja dann irgendwann mal Tag X und bei vielen ist es so, dass die Außenanlage natürlich das ist, oder die Außenanlage ist das, was als letztes gemacht wird. Naja, oder auch, wenn das Geld knapp wird, nehme ich es von der Außenanlage weg oder ich nehme genau das als Eigenleistung in meine Kreditsache mit rein. Genau, da beißt sich die Katze wieder in den Schwanz. Und mein Horror war eben, dass auch wir in einem Haus wohnen, wo diese blöde Palette vor der Tür liegt. Und ich dich dann irgendwie in dieses Haus reinkriegen muss. Ja, so mit Schlammwegen und so. Also unterm Strich, ich war ja durchaus pro Bauen, weil man das dann alles so machen konnte, wie man es haben will. Vanessas Bedenken waren natürlich einfach da. Faktisch ist, also ich werde nicht aufs Dach klettern, um da irgendwie die Dachziegel rauf zu machen. Ich werde auch nicht den Rasen großartig mähen und die Steinplatten legen, um den Weg irgendwie zu bauen. Das war also schon immer so. Deswegen war Bauen unsere zweite Wahl. Aber wenn Mauen, war relativ früh klar, dann soll es ökologisch und auch aus Holz sein. Wie kamen wir eigentlich da drauf? Eigentlich durch die allererste Besichtigung, die wir gemacht haben. Es war ja wirklich so ein Zufallsding. Da sind wir nach Borgwalde gefahren, die größte Holzhaussiedlung Deutschlands. Damals, ja. Ja, damals. Und dann haben wir uns dort ein Haus angeguckt aus so richtig Vollblockbohlen. Also so richtig runde, wie man sich das vorstellt. Und wir kamen da an, da haben wir uns schon gewundert, da hing irgendwie ein Stierkopf über der Tür und im Garten stand dann auch ein Materfall. Ja, der hängt da immer aus wie so eine Ranch. Ja, und der Makler hat uns damals erzählt, dass der Voreigentümer wie so ein Häuptling so ein bisschen gelebt hat. Ja, der hat da irgendwie drauf gestanden, so alles was fest ist. Aber das Entscheidende war eigentlich, wir haben dieses Holzhaus betreten und was uns bis heute in Erinnerung ist, ist das Raumklima. Wir haben sofort gesagt, wow, das ist einfach mal anders. Anders als alles das, was wir bis jetzt gesehen und erlebt haben. Und deswegen war uns klar, wenn dann bauen, dann wird es ein Holzhaus werden. Und wir haben uns dann auch ganz viel beraten lassen von ganz unterschiedlichen Firmen. Und wir müssen hier wirklich nochmal ein riesengroßes Dankeschön an den Herrn Kraut von der Firma Finlock raussenden. Wer sich für ein Holzhaus entscheidet, sollte da mal vorher anklopfen, weil wir haben dann irgendwann angefangen, gefühlt jeden Abend Grundrisse zu zeichnen und er hat das dann immer wieder umgesetzt in Pläne und hat uns auch Kostenangebote gemacht. Super engagiert. Wie wir mittlerweile wissen, ist es nicht dazu gekommen. Ja, leider. Wir müssen doch nochmal bauen. Ja, vielleicht müssen wir doch nochmal irgendwie ein Grundstück finden. Also wir wohnen nicht in einem Holzhaus. Nein, das hat leider nicht geklappt. Aber von daher nochmal ein großes Dankeschön in diese Richtung. Das hat also leider nicht funktioniert. Für die Grundstückssuche habe ich mir dann klassisch alle Apps runtergeladen, die so… Selbstverständlich. Vanessa und ihr Handy und alle Apps, die es gibt und Instagram. Sie war vorne mit dabei. Genau. Also ja, hatte ich. Also das ist alles, was so am Markt war. Hatte dann auch Suchaufträge eingetragen und so weiter. Das wird auch später nochmal ganz wichtig. Kleine Vorausschau. Aber wir haben dann festgestellt, da sammeln sich viel so eher die Restposten. Was woanders irgendwie nicht so schnell weggegangen ist oder so. Ja, meistens ist dann irgendwas. Also ich weiß, wir hatten ein Grundstück besichtigt, da stand dann irgendwie ein Stromhäuschen mit drauf oder ein Trafo-Häuschen oder es ist abschüssig und also... Die waren meistens schon, irgendwas war mit denen. Wir haben viel bessere Erfahrungen damit gemacht, einfach ins Auto zu steigen oder aufs Fahrrad und rumzufahren. Und manchmal hängen ja so Schilder draußen. Oh ja, stimmt. Da haben wir wirklich tolle Grundstücke durchentdeckt. Durch das viele Rumfahren mitbekommen haben. Und so haben wir eigentlich auch die Corona-Zeit ganz gut rumgekriegt. So gefühlt jedes Wochenende sind wir eine andere Regionalbahnlinie entlang gefahren und haben uns da sämtliche Orte und Dörfer angeguckt. Und ich habe dann irgendwie gefühlt alle fünf Kilometer angehalten. Vanessa ist schnell rausgesprungen, hat das Schild mit der Telefonnummer von den örtlichen Immobilienmakler fotografiert. und abends haben wir dann angefangen zu recherchieren und die abzutelefonieren. Aber auch da haben wir natürlich skurrile Sachen erlebt. Also dann gibt es ja so Baugrundstücke so in irgendwelchen neuen Baugebieten, die wir entdeckt haben, wo du irgendwie so ein Hammergrundstück hast mit insgesamt fünf Nachbarn. Irgendwie, was waren es dann? 550 Quadratmeter Grundstück. Also da habe ich mich dann schon manchmal gefragt, also dann kann ich auch in einer Stadtwohnung wohnen bleiben, wenn ich irgendwie nur noch über den Zaun greifen muss, um meinem Nachbarn irgendwie die Butter vom Tisch zu nehmen. Auf einige Objekte haben wir uns ja dann doch beworben. Also sogar mit persönlichem Brief, wo wir die Voreigentümer angeschrieben haben. Wir haben uns da richtig Gedanken drüber gemacht. Wir haben abends gesessen und geschrieben und uns regelrecht wie auf einen Job haben wir uns auf dieses Haus beworben. Genau, aber trotz allem leider immer Absagen bekommen. Es hat irgendwie, manchmal sind wir auch einfach zu spät gekommen, wo es jemand quasi vor der Nase weggeschnappt hat. Das ist auch vorgekommen. Der Plan ist nicht so aufgegangen, wie wir uns das vorgestellt haben. Also nach über einem Jahr waren wir dann soweit, dass wir gesagt haben, okay, dann geben wir jetzt auf, wir bleiben, wo wir sind und wir haben ja alles. Corona wurde auch langsam weniger, man war wieder mehr aktiv und es war eigentlich gar nicht mehr so das Thema. Ja, und ich hatte dann, wie gesagt, immer noch so diese Apps auf dem Handy mit den Suchaufträgen und habe dann abends auch irgendwann gesessen, habe noch so gedaddelt und man ist es dann ja auch sehr gewöhnt gewesen, einfach zu recherchieren und während des Fernsehens so nochmal zu gucken, was gibt es Neues. Irgendwann war ich dazu übergegangen. Da habe ich mir gedacht, okay, fuck it. Jetzt machst du einfach nur noch Brandenburg barrierefrei. Und guckst mal, was da so kommt. Da war dann aber auch nicht so richtig was dabei. Wir haben dann auch eher gesagt, dann leben wir jetzt unser Leben in Berlin. Es sollte nicht sein. Eines Tages Anfang Januar saß ich auf Arbeit und krieg dann eben so ein Pop-up von einer App mit einem Objekt in Angermünde. Wo auch immer Angermünde ist. Und dann sind wir durchgegangen, unsere Liste. Ja, also es war halt echt so, ich habe das gesehen und das war erst mal von der Aufteilung und allem hatte das gepasst und. Angermünde, habe ich festgestellt, hat halt eine Bahnanbindung, da bist du in gut einer Stunde bist du in Berlin, etwas unter einer Stunde am Gesundbrunnen. Da hatte ich auch Cool, das wusste ich nicht so. Und dann habe ich dir das geschickt und meinte, hey, guck mal. Und du so, ja, bestell mal das Exposé und schau mal weiter. Und das Exposé kam mit der Adresse und ich so, boah, Wahnsinn, das ist wirklich kaum einen Kilometer vom Bahnhof entfernt. Was natürlich uns direkt in die Karten gespielt hat. Das war dann von unserer Checkliste wieder so, check. Ja, wieder ein Punkt mehr. Und am Ende ist ja eigentlich nur ein einziger Punkt offen geblieben, der nicht erfüllt war. Die Himmelsrichtung. Hätten wir das Haus nicht einfach an einen Hubschrauber hängen können und irgendwo im Süden von Berlin absetzen können? Nee, das steht jetzt hier. Wir haben es dann ja auch angeguckt, sind das erste Mal nach Angermünde gekommen. Aus heutiger Sicht sagen wir ganz oft sowas Beknacktes eigentlich. Also wenn es jemand anderes uns erzählen würde, würden wir sagen, ihr seid bescheuert. Wir mussten sie ja dann, nachdem wir hierher gezogen sind, ganz oft erzählen, wie seid ihr denn hier drauf gekommen und jedes Mal, wenn wir sie erzählen, denken wir so, mein Gott, ey, sind wir bekloppt. Wenn irgendein Freund zu uns kommen würde und sagen würde, ich habe ein Haus gesehen in einer Stadt, in der ich noch nie war, wo meine Freunde irgendwie x Kilometer weit weg sind, wo ich keine Familie, keinerlei Anbindung habe und wir sind hierher gefahren und waren eine knappe Stunde hier. Schockverliebt. Ja, war eine knappe Stunde hier, sind dann noch irgendwo im Januar ein bisschen hier rumgelaufen. Ja, am See sind wir gewesen, haben uns das angeschaut und auch die Stadt, was es alles so gibt. Ich erinnere nochmal an mein urbanes Dorf, da haben wir es wieder. Und dann hatten wir 24 Stunden Zeit, uns zu entscheiden. Und dann haben wir uns auf ein Haus beworben in einer Region, wo wir vorher noch nie waren. Was wir irgendwie nur eine halbe Stunde besichtigen konnten. Ja. Aber auch da kam die Absage. Bekommen haben wir es nicht. Es wiederholte sich ein wenig und dann waren wir ja wirklich auch ein bisschen down. Es war wirklich frustrierend. Und dann haben wir gesagt, okay, jetzt fahren wir in den Urlaub. Ja, da haben wir Urlaub gebucht. Genau, ab nach Spanien, kein Bock auf den deutschen Winter, wir machen jetzt Urlaub. Aber zwei Wochen später, also noch vor dem Urlaub, klingelte irgendwann mein Telefon. oder nein, dein Telefon klingelt. Und das war auch wieder so ein Moment, ich war auf Arbeit und war zwischen zwei Meetings und das Telefon klingelt, Maklerin dran, ja, ob wir noch Interesse hätten. Da habe ich natürlich sofort, ich so, ja, auf jeden Fall. Das war total aufregend, weil man ja gar nicht mehr mit gerechnet hat. Ich meine, wenn es so ganz glatt gelaufen wäre, würden wir heute nicht drüber reden. Vielleicht war es auch genau das, aber in dem Moment, wo dann der Anruf kam, du hast mich dann auf Arbeit angerufen und sagtest, du wirst nicht glauben, wer mich gerade angerufen hat, die Maklerin. Wie gesagt, sitzt du gerade? Ja, konnte ich mit einem guten Gewissen mit Ja beantworten und es war also ein ganz unwirkliches Gefühl und auf einmal, nach zwei Jahren, war es auf einmal da. Ja, jetzt geht's los, jetzt brauchen wir eine Finanzierung und so weiter und so fort und dann haben wir noch überlegt, ja in Spanien, was machen wir denn jetzt nun? Fahren wir trotzdem oder fahren wir nicht? Wir waren dann total durch den Wind und irgendwann haben wir gesagt, okay, kommt jetzt mit Garantie eine stressige Zeit auf uns zu. Lass uns also nochmal nach Spanien fahren und ein bisschen abschalten. Wobei es wäre vielleicht die bessere Entscheidung gewesen, zu Hause zu bleiben. Ja, weil irgendwann saßen wir in Spanien in einem kleinen Bergdorf, zum Glück hatten wir Handyempfang und unser Finanzmensch rief uns an und sagte so, Leute, wir haben ein Problem. Und wir so, nee, wir haben kein Problem, wir sitzen hier gerade in Spanien bei 20 Grad in der Sonne und gucken Richtung Meer, wir haben kein Problem. Er so, doch, wir haben ein Problem, eure Finanzierung ist geplatzt. Und dann ging es los. Dann war wirklich absolutes Chaos. Man hat das Kartenhaus wieder zusammenbrechen sehen. Wir haben halt echt überlegt, was wir machen. Wir haben alles zusammengepackt, sind in unserer Unterkunft und haben mit unserem Finanzmenschen hin und her telefoniert. Aber der hat zum Glück alles gerettet, sodass wir ein paar Tage, nachdem wir wieder in Deutschland waren, dann zum Notar gehen konnten und unterschrieben haben. Vier Monate später umziehen konnten. In der Zwischenzeit war ja dann noch so, klar, Umzugsorganisation, Assistenz suchen und finden und Nachmietersuche. Ja, Nachmietersuche, das hat uns nochmal vor Augen gehalten, wie extrem krass das ist auf dem Wohnungsmarkt, der ist ja eh schon angespannt, aber wie schwer das ist für Menschen, die im Rollstuhl sitzen oder die eine barrierefreie Wohnung suchen. Das ist quasi aussichtslos. Ich erinnere mich auch gerade, ich habe bei meiner alten Wohnung, hatte ich ja auch eine Familie, die war dann eingezogen im Erdgeschoss. Die wohnten vorher in Charlottenburg und hatten mir erzählt, sie haben fünf Jahre gesucht, weil sie haben einen Sohn, der eben auch im Rollstuhl sitzt. Sie haben einfach keine Wohnung gefunden und sind dann nach Berlin-Bukow gefunden, gezogen. Also ganz in den Süden, komplett andere Kiez. Unsere Hausverwaltung von damals, sie wollten ja eigentlich auch das einfach auf den normalen Wohnungsmarkt geben. Ja, dann wäre diese eine Rolli-Wohnung wahrscheinlich auch weg vom Markt gewesen. Und da haben wir gesagt, Mensch, können wir nicht irgendwie einen Deal machen oder können wir es nicht zumindest versuchen? Wir gehen mal über unsere Community oder meine Community, die ich noch so hatte, damals aus dem Buchprojekt, von dem Buch, was ich geschrieben habe, gesagt, ich würde einfach mal dieses Wohnungsangebot dort hinein posten. Und was dann passiert ist, das haben wir null erwartet. Wir sind ja derart überschwemmt worden von Anfragen. Ja, zumal es war halt keine klassische Rolli-Wohnung, wie man sie sonst so kennt. Stimmt, ja. Das ist ja sonst eher so der Plattenbau und innen mit diesen PVC-Fliesen. Ja, und dann gibt es so eine ganz klassische, die habe ich so oft gesehen, so eine klassische grau-weiße Küche, die dann unterfahrbar ist. Da wir in ganz vielen Wohnungen sehen, in dem Fall war es ja nicht so. Es war eine toll sanierte Altbauwohnung, ein ehemaliger Laden mit hohen Decken, mit Stuck, mit Holzböden. Es war also wirklich toll und wir sind regelrecht überrannt worden. Aber natürlich haben wir auch ganz viele Kommentare gekriegt, dass es für eine Rollstuhlwohnung einfach viel zu teuer ist. Das ist ja auch ein wichtiger Aspekt. Das Ganze wird so fortgesetzt. So konnten wir dann das Ganze auch gut in Berlin abschließen und sind dann mit einem tollen Gefühl weggezogen. Ja, dann sind wir in Angermünde angekommen. Ich habe es nie bereut. Ich bin wirklich glücklich hier. Ich glaube, dir geht es auch so? Ja, ich wollte ja nie weg aus Berlin. Heute würde ich sagen, ich will nicht wieder zurück. Also es war ganz gut, dass Vanessa mich überredet hat. Assistenz hat man ja auch gefunden. Ja, genau. Um das jetzt alles nochmal zu erklären, Das ist, glaube ich, noch mal wirklich eine eigene Folge wert. Also das war wirklich... Auch ein ganz schönes Abenteuer. Ich würde sagen, dazu machen wir in Zukunft einfach nochmal eine separate Folge. Das führt hier, glaube ich, ein bisschen zu weit. Ja, aber die Assistenten haben uns ja den Einstieg hier extrem erleichtert. Sie und auch die Nachbarn. Die kannten sich ja aus, die hatten schon den einen oder anderen Tipp, die waren hier schon, sind hier alle integriert, vernetzt. Das hat uns extrem viel geholfen. Na und dann die Nachbarn, da haben wir auch wirklich Glück gehabt. Ja, wir hatten so Angst vor doofen Nachbarn, aber wir haben, ach Gott, ja, wir sind auch, wie sagt man so, schockverliebt oder? Nein, wir haben tolle Nachbarn, die sind sehr hilfsbereit. Wir sehen uns alle regelmäßig und wir haben sogar alle zu unserer Hochzeitsfeier dann eingeladen. Und wir beide haben uns dann ja auch vorgenommen, möglichst aktiv hier zu sein und auch ein Teil dessen zu werden. Das machen wir jetzt teilweise mit unseren Nachbarn zusammen, aber wir haben auch erstmal alles, was ging, abonniert. Facebook-Gruppe von Angermünde, die örtliche Zeitung, den Newsletter der Stadt. Ich lese, ich habe davor keine Ahnung, weil ich das letzte Mal eine analoge Zeitung gelesen habe, sondern nur digital, aber hier lese ich jede Woche das Wochenblatt und den Amtsanzeiger, um einfach hier anzukommen, zu erfahren, wo passiert was, zu welcher Veranstaltung können wir hingehen. Das hilft uns hier wirklich anzukommen und ein Teil des Ganzen zu werden. Ja, wenn ihr schon bei Social Media seid, könnt ihr auch gerne mal schauen. Wir haben für unseren Podcast eigene Seiten eingerichtet. Kommt vorbei, liked gerne. TikTok, Facebook, Instagram. Wir freuen uns über jeden. Genau, dann verpasst ihr keine der neuen Folgen. Auch das. Eine Sache, um mal wieder so ein Klischee zu bedienen. Die Brandenburger sind ja Autofahrer, ein Autofahrervolk. Und wenn man hier mit Berliner Kennzeichen rumfährt, das kommt nicht so gut an. Nee, dann ist man die ewige Bulette. Definitiv. Und was wir auch noch total irritiert hat, wir sind ja hierher gezogen und haben gesagt, nach unserem Kriterienkatalog, wir wollen möglichst viel ohne Auto machen. Wir wollen ähnlich wie in Berlin viel mit dem Fahrrad, viel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln machen. Und jeder fragt uns… Wann wird uns denn endlich ein zweites Auto zulegen? Dabei fahren wir das erste noch nicht. Genau, aber das Auto, was wir haben, haben wir dann noch umgemeldet und hier richtig mit neuem Kennzeichen. Ja, mit drei Buchstaben. Hat mein Fahrlehrer mal irgendwann gesagt, sollte man immer einen weiten Bogen durchmachen. Ja, Assimilation. Genau. Ja, ansonsten versuchen wir natürlich, wir haben jetzt die letzten beiden Urlaube in der Uckermark verbracht, versuchen unsere Gegend mit dem Rad zu erkunden. Und mittlerweile ist es tatsächlich so, und da bin ich ein bisschen stolz drauf, muss ich sagen, dass wir auch dem einen oder anderen Einheimischen auch mal einen Tipp geben können, wenn wir von unseren Ausflügen wiederkommen. Also ich glaube, das ist wirklich ein Zeichen dafür, wir sind angekommen. Es gibt natürlich aber auch Herausforderungen. Das darf man nicht verschweigen. Wir haben weite Fahrten, also viel, viel weiter zu Freunden, zu Familie. Wir haben das ja teilweise verdreifacht. Ich weiß gar nicht. Es ist alles weniger spontan. Wenn wir jetzt mal essen gehen, im Regelfall planen wir das... Wochen vorher. Früher hat man sich angerufen und gesagt, hey, wie sieht es denn aus? Hast du Lust auf ein Eis oder auf einen Kaffee? Und dann hat man sich zehn Minuten später getroffen. Heute sind wir teilweise vier Wochen vorher mit den Leuten verabredet. Und dann kommt ja immer noch mein wöchentliches deutsche Bahnabenteuer dazu. Du arbeitest ja mittlerweile hier in der Region, aber ich pendel immer noch nach Berlin. Jeden Montag ist die neue Frage, klappt es oder klappt es nicht? Grundsätzlich ist ein Haus natürlich auch mehr Verantwortung. Also Garten, alles was kaputt geht, wenn mal was kaputt geht, toi toi toi, hat man jetzt noch nicht so viel, aber man muss natürlich auch mehr machen. Ja, also mal eben bei der Hausverwaltung anrufen und zu sagen, hier die Jalousie ist kaputt, schicken Sie mal bitte jemanden, der es repariert, ist jetzt nicht mehr. Also dieser Sachen muss man sich einfach bewusst sein. Für uns ist aber unterm Strich ganz dickes Plus. Definitiv. Also wir bereuen es auf keinen Fall. Und in die Richtung geht heute auch mal so ein bisschen unser Quick-Tipp. Sonst haben wir ja oft eine App oder eine Webseite, die wir empfehlen. Heute würden wir einfach sagen oder unser eigenes Motto als Tipp geben, lasst euch einfach, wenn ihr so einen Umzug plant oder was Neues plant, auch auf was Neues ein. Nicht immer mit früher vergleichen, nach vorne schauen und auf das gucken, was klappt und nicht das, was nicht mehr geht. Wir haben so festgestellt, dass es einfach viel, viel mehr Sachen gibt, die wir jetzt an mehr Lebensqualität haben, an mehr Freiheit, an mehr tollen und schönen Momenten als Dinge, die wir jetzt in der Stadt oder in unserem alten Leben nicht mehr haben. Das ist, glaube ich, ganz wichtig. Man darf da nicht in der Vergangenheit leben, sondern man muss sich auf die neuen Dinge einlassen und dann wird man mit seiner Entscheidung auch glücklich werden. Das ist der Tipp, den wir heute einfach mal mitnehmen. Wir sind auf jeden Fall gekommen, um zu bleiben und unsere Freundinnen nennen mittlerweile Angermünde Arnemünde. Ach ja, ich habe sogar ein schönes Schild geschenkt bekommen. Ja, hängt bei uns in der Garage. Wer also unser Haus betritt, betritt mittlerweile Arne Münde. Aus meiner Sicht ist das ein tolles Schlusswort für diese Folge. Uns bleibt also nur noch zu sagen, auf Wiederhören. Das war's für heute von Unbehindert. Wir sagen danke, dass ihr uns euer Ohr und Zeit geschenkt habt. Eure Meinung und Gedanken sind uns wichtig. Lasst uns also in den Kommentaren wissen, was euch für Themen bewegen. Und wenn euch gefallen hat, was ihr gehört habt, hinterlasst uns gerne eine Bewertung oder folgt uns auf unseren Social-Media-Kanälen. Ihr findet uns auf TikTok, Instagram, Facebook und natürlich auf unserer Webseite www.unbehindert-podcast.de Alle Links und weitere Infos gibt es natürlich in den Shownotes. 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