#029 Er ist wieder da 🦀
Der Krebs ist zurück
21.05.2025 33 min
Zusammenfassung & Show Notes
Vanessas Krebs kam zurück – aber sie hat sich nicht unterkriegen lassen. Was ihr geholfen hat, hört ihr in dieser Folge vom unBehindert-Podcast.
Nach dem Schock der zweiten Brustkrebs-Diagnose spricht Vanessa offen über die emotionalen und körperlichen Herausforderungen – und wie sie in den Macher-Modus schaltete, um die bevorstehenden Operationen zu bewältigen.
Nach dem Schock der zweiten Brustkrebs-Diagnose spricht Vanessa offen über die emotionalen und körperlichen Herausforderungen – und wie sie in den Macher-Modus schaltete, um die bevorstehenden Operationen zu bewältigen.
Arztbesuche & Zweitmeinung:
Gemeinsam erinnern sich Vanessa und Arne an ihre Erfahrungen in der Charité und im Martin-Luther-Krankenhaus. Sie betonen, wie wichtig gute Kommunikation, Vertrauen und eine medizinische Zweitmeinung sind – für ein Gefühl von Kontrolle und Sicherheit nach der Diagnose Krebs und der Entscheidung für DIEP-Flap.
Beziehung im Ausnahmezustand:
Die beiden teilen persönliche Anekdoten aus der Behandlungszeit und sprechen offen über die psychischen Belastungen – für Vanessa als Patientin, für Arne als Partner. Wie hat sich ihre Beziehung verändert? Und was hat ihnen geholfen, gemeinsam stark zu bleiben?
Organisatorischer Wahnsinn & Alltagschaos:
Neben der medizinischen Seite bei der Krebsbehandlung geht’s auch um die oft übersehene Bürokratie: Wie organisiert man sich in so einer belastenden Zeit? Vanessa gibt Tipps, wie man den Überblick behält und welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt.
Hilfe annehmen & Hoffnung behalten:
Von psychologischer (Onkopsychologie) Hilfe bis zu Freund*innen, die mit anpacken – Vanessa ermutigt andere Betroffene, Hilfe anzunehmen und ihre Rechte wahrzunehmen. Ihre wichtigste Botschaft: Du bist nicht allein.
Links aus der Folge - #029 Er ist wieder da (Brustkrebs)
🔗 Eine emotionale Begleitung in der Krebsbehandlung (prosoma Living Well): https://www.prosoma.com/de/living-well-de
🔗 Folge #024 Diagnose Brustkrebs - vom Schock zur Stärke: https://unbehindert-podcast.de/episode/024-diagnose-brustkrebs-vom-schock-zur-staerke
Links aus der Folge - #024 Diagnose Brustkrebs - vom Schock zur Stärke
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🔗 Brustkrebsmonat Oktober: https://de.wikipedia.org/wiki/Brustkrebsmonat_Oktober
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Bis zum nächsten Mal!
Vanessa Köllner und Arne Schöning
Transkript
Aus zwei OPs wurden am Ende fünf. Manchmal kommt es im Leben halt anders, als man denkt.
Vielleicht gibt es auch einen heimlichen Markt für Brustimplantate.
Das war natürlich erstmal ein ganz schöner Schock.
Ihhh, würde ich nie machen. Ich glaube, das muss noch viel mehr in den Fokus
rücken. Jetzt geht es eigentlich nur noch um Titten-Tuning.
Schön, dass du da bist. Wir alle kennen Hindernisse, die uns im Leben behindern.
In diesem Podcast sprechen wir nicht nur darüber. Wir zeigen, wie man sie überwindet.
Egal in welchem Teil deines Alltags. Hier wird es unbehindert.
Bereit? Dann bleib dran und lausche in den nächsten Minuten Vanessa,
Arne und ihren spannenden Gästen. Wir sind wieder da.
Hallo. Und er leider auch. Doch eigentlich hatten wir ja gehofft,
dass wir über das Thema nicht mehr sprechen müssen.
Aber manchmal kommt es im Leben halt anders, als man denkt.
Warum wir plötzlich im digitalen Detox verschwunden sind und was in den letzten
Monaten passiert ist, wie es uns damit gegangen ist, darüber reden wir heute.
Herzlich willkommen zur neuen Folge von Unbehindert.
Letztes Jahr im Oktober hatten wir erst das Thema anlässlich des Pinktobers.
Da haben wir eine Folge gemacht, die Nummer 24, mit dem Titel Diagnose Brustkrebs vom Schock zur Stärke.
Da habe ich ein bisschen erzählt, gemeinsam mit meiner Freundin Tini,
wie das so war, 2013 an Brustkrebs zu erkranken und dann festzustellen,
oh, das ist auch noch genetisch bedingt.
Also ich habe eine BRCA1-Mutation und dann ist es wieder passiert.
Im November letzten Jahres war ich zu meinem halbjährlichen Checkup und da haben
sie dann im Ultraschall einen neuen Tumor gefunden. Wieder in derselben Brust.
Also das war natürlich erstmal ein ganz schöner Schock. Ja, wobei ich sagen
muss, für mich war es irgendwie nicht ganz so schockig, sag ich mal,
weil ich ja eben seit 2014 bereits mit diesem Risiko lebe.
Also es war mir ja sehr bewusst und ich bin dann eher in so einen Arbeitsmodus gekommen.
Dann hat man natürlich erstmal wieder ganz, ganz viele Termine.
Es war ziemlich krass, weil es war ein bisschen unterschiedlich.
Für dich war es ja erwartbar, beziehungsweise irgendwie hat es ja schon das
Thema immer wie so ein Damoklosschwert über uns geschwebt.
Du warst zweimal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung, aber für mich,
ich bin ja quasi nach deiner ersten Brustkrebserkrankung dazugekommen.
Und da muss ich sagen, für mich war es jetzt auf einmal was Neues.
Du musstest mir erstmal ganz viel erklären. Das waren, glaube ich,
so die zwei unterschiedlichen Momente, die wir einfach in dem Moment hatten.
Ja, für dich war das auf jeden Fall eine ganz andere Nummer,
weil du das eher noch nicht erlebt hattest.
Und ich, wie gesagt, sehr schnell eher in so einen Arbeitsmodus oder,
ja, wie nennt man das denn, so einen Macher-Modus reingekommen bin.
War es eigentlich ganz cool.
Du hast eigentlich erstmal gesagt, ja, Diagnose und lass uns gemeinsam hingehen.
Mir hat es sehr geholfen, dass du eigentlich so abgeklärt warst in dem Moment,
obwohl ich ja eigentlich dir helfen soll.
Aber in dem Moment hast du eigentlich mir geholfen, weil du bist die ganze Zeit
eigentlich ruhig geblieben. Das ging auch nur, weil die Ärzte von vornherein
sagen konnten, ey, da ist noch so klein, hier ist kein Grund zur Panik.
Das war, glaube ich, auch der große Unterschied zu 2013.
Also nicht, dass ich da Panik gehabt hätte, aber die Ärzte in der Charité konnten
sehr früh sagen, dass sehr gut behandelbar sein wird. Thema Früherkennung.
Da haben wir es wieder. Genau. Ich bin dann ja als nächstes zu einer Stanzbiopsie.
Da hat mich übrigens Tini wieder begleitet, also unsere Podcast-Partnerin aus der Folge 24.
Noch eine Woche später waren wir beide dann da und da war ja dann auch schon
klar, okay, die beste Nachricht überhaupt, es ist keine Chemo nötig.
Und das war für mich, glaube ich, also der Dreh- und Angelpunkt.
Wenn du gewusst hättest, was dann in den nächsten sechs, sieben Monaten auf
dich zukommt, hätte man wahrscheinlich auch anders gedacht.
Aber es war ganz gut, dass wir es zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten.
Ja, das wäre so Pest gegen Cholera.
Ja, diese letzten Monate waren jetzt auch nicht entspannt.
Ja, kommen wir ja gleich noch ein bisschen drauf. Aber so eben,
das war für mich erstmal der Riesenmeilenstein,
dass klar war, okay, keine Chemo, stattdessen eben diese OP,
die ich eigentlich immer wollte, wo es mir so schwer gefallen ist,
dann dafür die Genehmigung sozusagen zu bekommen, nämlich die Rekonstruktion
der Brüste. Ich kann mich erinnern.
Also ich meine eigentlich seitdem wir uns kennen und das sind jetzt mehr als
sechs Jahre, ist das immer ein Thema.
Du hast immer wieder mal versucht zu Ärzten zu gehen, mit der Krankenkasse zu
kommunizieren und zu sagen, hey Leute, ich würde das ganz gerne profilaktisch machen.
Und irgendwie kam es aber nie dazu. Nein, nein, nein. Es war ja auch auf die
Gefahren, dass ich mich wiederhole.
Da gab es ja dann den Fall, wo es mir empfohlen wurde, erst mal die Eierstöcke
entfernen zu lassen, dann bitte lassen Sie nochmal Ihr Risiko überprüfen.
Und ironischerweise, das Ergebnis von dieser Risikoüberprüfung kam keine vier
Wochen vor der Diagnose des neuen Tumors.
Ab dem Moment, wo dann aber klar war, okay, das ist jetzt wieder Krebs und wir
machen eben diese prophylaktische Entfernung der Brustdrüse und dann ein Wiederaufbau.
Ab da war ja dann eigentlich alles im Fluss, sag ich mal.
Ich musste mich ja um keine Genehmigung mehr kümmern.
Ja, es ist verstaunlich gewesen in dem Moment.
Also ich meine, es ist immer krank, aber ich meine, was das angeht,
wenn man jetzt was Positives in der ganzen Zeit suchen möchte,
dann war es irgendwie das, weil das Thema war auf einmal, ja nicht vom Tisch,
es war ja da, aber die Genehmigung und sowas alles, das war auf einmal dann kein Thema mehr.
Und ich weiß gar nicht, haben wir jetzt schon gesagt, die Diagnose und alles
und die Erstgespräche waren ja in der Charité und da waren wir ja auch gemeinsam
auch nochmal zu einem zweiten Gespräch und da war aber der erste Moment,
wo du mit einem komischen Bauchgefühl rausgegangen bist.
Ja, also wir hatten ja einmal das Gespräch, wo die Diagnose eben erklärt wurde.
Und dann gab es ein Gespräch mit der Operateurin, mit der voraussichtlichen
Operateurin, wenn ich es richtig verstanden habe.
Und ich bin dort raus und habe ja von Anfang an gesagt, das war ein doofes Gespräch.
Ich war noch ganz positiv und dann haben wir aber am nächsten Morgen nochmal drüber gesprochen.
Und dann hast du mir deine Sichtweise ein bisschen erzählt und dann musste ich
dir wirklich zustimmen. Weil ich dann in einer meiner schlaflosen Nächte dahinter
kam oder drauf kam, das war für mich keine Beratung, das war irgendwie mehr so eine Diskussion.
Wir waren halt eingestiegen schon mit, oder die Ärztin ist eingestiegen mit
der Frage, was wissen sie schon?
Statt zu sagen, ich weiß gar nichts, habe ich versucht zu erklären,
was ich weiß und dann waren wir einfach nur noch in Diskussion über eventuelle
Operationsmöglichkeiten.
Zu dem Zeitpunkt wollte ich ja
gerne einfach eine Entfernung des Brustdrüsengewebes und dann Implantate.
Mir fehlte einfach die klassische Beratung. Was ich nicht wusste,
man hat ja das Recht auf eine Zweitmeinung. Das wussten wir beide nicht.
Und dadurch sind wir dann halt im Martin-Luther-Krankenhaus in Berlin gelandet,
was vom ersten Moment an einen ganz anderen Vibe hatte.
Also ich habe mich da viel aufgehobener gefühlt, viel informierter,
habe dann auch den Schritt gewagt und gesagt, nein, ich möchte wechseln.
Ich möchte lieber dahin und nicht bei der Charité. Obwohl ja Charité alle meine
Unterlagen der letzten elf Jahre hatte, das war für mich immer so ein Sicherheitsding.
Ich dachte, ja, die haben alles, die sehen alles. Aber der Schritt war gut.
Also ich glaube, das war genau richtig, dass wir das gemacht haben,
weil für mich einfach vom Gefühl und vom Kopf her das besser war.
Ich meine, im Prinzip hättest oder solltest du nach elf Jahren Behandlung in
der Charité bei diesem Vorstellungsgespräch eigentlich nochmal deine komplette
Geschichte erzählen. Und wir hatten das Gefühl, ob die nun die Unterlagen gehabt
hätten oder nicht, war komplett egal.
Und irgendwie war dieses Gefühl, hatten wir im Martin-Nutter-Krankenhaus irgendwie nicht.
Da sind wir hingekommen, die haben ein paar entscheidende Fragen gestellt und
wir sind da rausgegangen und haben gesagt, ja, das ist es.
Du hast noch eine Nacht drüber geschlafen und am nächsten Morgen hast du dich entschieden.
Danach ging das ja dann auch alles relativ schnell.
Dann hat der Marathon begonnen. Ja, also wir konnten ja noch Weihnachten in
Ruhe feiern ohne OPs und Anfang Januar war ich dann eben zu den Voruntersuchungen und...
In der zweiten Januarwoche startete die erste OP, in der ja der eigentliche Tumor entfernt wurde.
Also ab dem Moment war ich dann ja auch krebsfrei. Es ist einem manchmal gar nicht so bewusst.
Bei all der Geschichte, die dann noch da hinten dran kam, haben wir bis heute
das eigentlich nicht so richtig gefeiert, dass das eigentlich schon der Moment
war im Februar. Nein, Januar.
Januar, Januar, stimmt. Wo die Diagnose war, hey, jetzt ist eigentlich erstmal
der Krebs wieder besiegt.
Genau, Krebs ist weg. Jetzt geht es eigentlich nur noch um Titten-Tuning,
wie ich es so gerne nenne.
Da zahlen andere viel Geld für. Ja, ich zahle kein Geld, also jetzt nicht so
richtig, nicht so Cash, aber viel Nerven und Schmerzen.
Das ist schon was anderes, wenn man sich das aussucht, weil man es unbedingt
möchte oder weil man es mehr oder weniger machen muss, weil man aus gesundheitlichen
Gründen dazu gezwungen ist. Genau.
Es hat ja dann so ein kleiner Marathon begonnen. Ja, aus zwei OPs,
aus zwei geplanten OPs wurden am Ende fünf.
Das hatte hauptsächlich den Grund, dass ich 2013 auch bestrahlt wurde und es
kam halt immer wieder zu Wundheilungsstörungen und damit war ich dann regelmäßig im Krankenhaus.
Also insgesamt, wir haben vorhin
mal geguckt, 35 Tage zwischen Januar und April. Ja, das war echt heftig.
Also auch irgendwie so eine Sache, über die wir uns gar keine Gedanken gemacht haben.
Also ja, wir hängen ja jetzt noch nicht jeden Tag aufeinander,
aber so 35 Tage in so einem Zeitabschnitt getrennt waren wir auch noch nicht
und so das Leben organisieren und du hast ja auch ordentlich Zeit auf der Straße verbracht.
Ja, auf der Straße und im Zug, weil
natürlich dazwischen dann immer diese Kontrolluntersuchungen sind und so.
Also bin mindestens...
20 Mal oder so hin und her gefahren. Also an die 20 Mal sind das bestimmt gewesen.
Das sind ja jedes Mal eben auch viele Stunden und so weiter.
Aber das war auch wichtig, weil ich hatte wirklich heftige Tage und Nächte mit
Entzündungen, Nekrosen, also Nekrosen, für die, die es nicht wissen.
Da stirbt die Haut ab, die wird schwarz.
Das war eigentlich, also emotional fast die heftigere Zeit im Gegensatz zur Diagnose erhalten,
weil man dann ja nicht genau wusste, was kommt, wie geht es weiter und wir hatten
da wirklich großes Glück, dass in den Terminen, die wir dann dort im Krankenhaus hatten,
die uns immer wieder oder vor allem dich wieder gut aufgefangen haben.
Also nach den Terminen sind wir immer mit einem guten Gefühl wieder nach Hause
gegangen. Genau und ich hatte immer den Eindruck, sie haben einen genauen Plan.
Also die standen immer, die Ärztinnen waren immer im Austausch,
wussten immer, was sie machen wollen und so.
Ganz anders als eben diese Einstiegsfrage beim anderen Krankenhaus,
was wissen sie denn schon? Was hat man ihnen denn schon gesagt?
Einfach auch dieses Gefühl, dass du die Ärzte genau kennst. Also du kennst ihre
Namen, sie sind deine Ansprechpartner.
Das war sehr, sehr schön. Also das hat mir wirklich gut gefallen und hat mir
viel Last von den Schultern genommen. Ja, das ist ja glaube ich schon mal so
auch ein Tipp, den wir hier mitgeben können.
Also lieber einmal mehr, ich meine egal um was es geht, ob es nun Brustkrebs
oder irgendeine andere Diagnose ist, die man hat, dass man wirklich nach dem
Arzt schaut, wo man sich halt auch aufgeflogen gefühlt.
Weil schief gehen kann bei jedem Arzt was, wichtig ist aber,
dass man dann jemanden hat, der halt da ist.
War ja nicht absehbar, dass bei dir jetzt da doch noch die ein oder andere Komplikation dazu kommt.
Damit hat keiner gerechnet, nein. Aber was mir dabei in den Kopf kommt,
auch dadurch die ein oder andere skurrile Situation.
Du hast ja gerade gesagt, also dein Ursprungswunsch war ja Brustgrüsengeweh raus, Implantate rein.
So ist es ja auch am Anfang gelaufen, bis dann die Entzündung kam.
Und dann kann ich mich an eine OP erinnern, wo du mich noch so leicht im Halbschirm
angerufen hast, als du aus der Narkose erwacht bist.
Und dann meinst du so, weißt du, was an meinem Fußteil liegt?
Und ich so, was? Keine Ahnung.
Und da hatten sie das Brustimplantat sauber gemacht und die in der Schüssel
mit nach Hause an den Fuß teilgestellt.
Ja, in so einer Tupperware. Also wirklich.
Ich habe vor allem von Anfang an gesagt, ich möchte das nicht haben.
Und jeder hat das dann immer so weitergeschoben.
Im Aufwachraum. Ja, ich lasse das hier mal liegen.
Ich so, ja, sie können das gerne mitnehmen. Ja, ja.
Und dann ist es irgendwie mit in mein Zimmer gewandert und am Ende war es bis
zum Schluss auf dem Tisch in meinem Zimmer.
Das heißt ja auch im Gegenzug, es gibt wirklich viele Menschen,
die das rausgenommene Implantat dann anscheinend mit nach Hause nehmen.
Ja, aber kennst du das nicht auch vom Zahnarzt, dass Leute sich die Zähne mit
nach Hause geben lassen?
Ihhh, würde ich nie machen. Ich finde das so eklig, aber gut, Geschmackssache.
Vielleicht gibt es ja dann nicht nur die Zahnfee, sondern auch die Brustimplantatsfee.
Vielleicht hättest du es unter das Kopfkissen legen müssen. Vielleicht gibt
es auch einen heimlichen Markt für Brustimplantate.
Man weiß es nicht, aber das war auf jeden Fall eine Geschichte,
die mir definitiv irgendwo in Erinnerung bleiben wird.
Und natürlich die vielen Kilometer auf der Autobahn und in der Bahn,
weil was du natürlich vom Timing extrem gut hinbekommen hast oder was die Deutsche
Bahn mal wieder vom Timing extrem gut hinbekommen hat,
In der Zeit, wo du im Krankenhaus lagst, in den 35 Tagen, war mindestens in
der Hälfte der Zeit irgendwie von Angermünde nach Berlin Schienenersatzverkehr
oder irgendwelche Skurrieren, Bauarbeiten, defekte Fahrstühle.
Da kommen alleine die Autobahnbrücke, die sie da in Berlin entfernen mussten.
Ja, stimmt. Das war ja auch genau in der Zeit. A100.
Wer hat es nicht in den Medien mitbekommen? Wir haben es genau gesehen.
Wie oft ich da an der Baustelle vorbeigefahren bin, um dich dann zu besuchen.
Weil, man muss ja auch dazu sagen, es war ja alles ein bisschen anders geplant,
wir haben ja auch deinen Geburtstag gefeiert im Krankenhaus dadurch.
Ja, ich habe um Ostern rum Geburtstag. Kurz vor Ostern hieß es dann,
okay, ab ins Krankenhaus, jetzt müssen wir nochmal operieren.
Das war eben diese OP mit dem Implantat, das musste entfernt werden.
Dann haben wir Ostersonntag im Krankenhaus verbracht, oder Ostern an sich.
Ostersonntag hatte ich ja Besuch von Freunden und dann eben auch meinen Geburtstag.
Aber das war, finde ich, sehr schön und ich finde, da kann man auch nochmal
ein großes Dankeschön an unser ganzes Umfeld, finde ich, senden.
Also ich konnte es ja einfach gar nicht leisten, jeden Tag bei dir zu sein.
Also ich bin parallel ja voll arbeiten gegangen und habe dann oft versucht, es zu kombinieren.
Aber es gab natürlich auch viele Tage, wo ich nicht bei dir sein konnte.
Aber ich glaube, Netto-Tage, an denen du wirklich alleine warst, gab es wenige.
Und da haben natürlich viele aus unserem Umfeld mitgeholfen,
die dann immer versucht haben, bei dir zu sein, dich abzulenken.
Das war wirklich toll. Ja, also ganz toll. Wirklich auch ein riesen Dankeschön.
Und es gab sogar mehr Menschen, die kommen wollten.
Ich war auch oftmals sehr, sehr kaputt. Also es sind ja auch fünfmal Narkose
gewesen, viel Antibiotika und dieser ganze Kram.
Also oi oi oi. Aber die geplante Party müssen wir noch nachholen,
weil es wirklich ja kurzfristig war. Wie war denn das? Wir waren am Mittwoch da.
Mittwoch vor Ostern und dann haben sie gesagt, morgen Vorbesprechung.
Dienstag und Donnerstag diese OP und dann eben die große Abschluss-OP.
Da wurde mir dann quasi aus Eigengewebe die Brust rekonstruiert.
Die fand dann kurz nach Ostern statt. Genau.
Also da war ich auch zwei Wochen am Stück im Krankenhaus. Da lernt man viele Leute kennen.
Ja, positiv und im negativen Sinne definitiv.
Ja, also Sozialstudien, das macht dann Spaß.
Ich hatte irgendwie alles von, also wirklich tollen Frauen, mit denen ich einen
super Draht hatte und wir konnten uns wunderbar unterhalten,
bis zu Menschen, die komplett distanzlos waren.
Oh Gott, ja. Ich erinnere mich an eine Familie, da ist dann die Patientin eben
in den OP gekommen und war nicht, also nicht mehr im Zimmer,
aber die Familie ist im Zimmer sitzen geblieben und ich war aber auch in diesem Zimmer.
Und habe dann stundenlang mit denen da gehangen und dachte so,
oh Gott, es ist irgendwie, ja, unangenehm.
Also komplett distanzlos. Also ich meine, ich gehe ja auch, wenn ein Arzt reinkommt,
wenn eine Pflegekraft reinkommt und da ist noch ein anderer Patient.
Also ich verlasse ja irgendwie das Zimmer. Ich gehe raus oder da lasse ja auch
der anderen Person da irgendwie ihren Raum.
Aber da den kompletten Raum einzunehmen, obwohl meine Angehörige gar nicht da
ist. Und es ist ja nicht so, dass es nicht auch Räume gegeben hätte in diesem
Krankenhaus, wo man sich nicht hätte zurückziehen können in der Zeit.
Also wirklich skurrile Menschen. Aber unterm Strich hast du Glück gehabt.
Und auch dadurch, dass du zu so komischen Zeiten im Krankenhaus warst,
über Ostern und Feiertagen, auch das eine oder andere Mal Glück gehabt,
dass du dann ein paar Nächte in Einzelzimmer hattest.
Also man arrangiert sich natürlich auch. Ich bin ja ein sehr sozialer Mensch.
Ich bin ja gut verträglich.
Ah, der eine sagt so, der andere sagt so.
Ja, meistens. Wie ging es dir denn in der Zeit? Man ist ja auch als Partner,
als Angehöriger oder auch wahrscheinlich als Freunde irgendwie in einer skurrilen Situation.
Einerseits möchte man natürlich unterstützen und supporten. Man möchte es aber
auch nicht übertreiben und jeden Tag das irgendwie zum Thema machen,
dass es irgendwie nur noch darum geht, da so das richtige Mittelmaß zu finden.
Also deinen Geburtstag dir schön zu machen war mir extrem wichtig,
aber auch immer nach einer OP, wenn du dann aus der Narkose aufgewacht bist,
dann da zu sein war mir sehr wichtig,
aber ich war oft in der Situation, wo ich wusste, wie intensiv sollst du denn
jetzt was und wie ansprechen und wie oft soll man eigentlich nur als guter Partner
da sein, der eher vielleicht ablenkend oder vielleicht auch mal mit einem ganz anderen Thema kommt,
damit es sich nicht sechs Monate lang nur um das Thema dreht.
Und irgendwo da so den Mittelweg zu finden, das ist gar nicht so einfach,
muss ich sagen. Dem kann ich eigentlich nichts zufügen.
Also ich hätte ja auch gar nicht
sagen können, ob ich jetzt das Thema mehr besprechen möchte oder weniger.
Wir haben das, glaube ich, ganz gut gemacht. Wenn du das sagst,
ist das Entscheidende. Also ich kann es nicht beurteilen. Doch, ja, ja.
Also ich hatte jetzt auch nicht so das Bedürfnis, dass du jeden Tag bei mir
auf der Matte stehst, wenn ich im Krankenhaus bin oder…
mich jetzt sonst wie in Watte packst, wenn ich zu Hause bin und ich bin ja gerne
so, dass ich dann sehr schnell wieder Dinge mache, die ich vielleicht nicht tun sollte.
War schon eine komische Zeit und was bei uns in unserer speziellen Situation
da war, es hat sich so ein bisschen umgedreht.
Also man muss ja fairerweise sagen, dass ganz oft ich im Mittelpunkt stehe.
So dein Lieblingsbeispiel ist, wir machen eine Spendenratour für krebskranke
Kinder und das heißt dann immer, danke an Arne und seine Frau war auch mit dabei.
Toll, was er geleistet hat, was ja eigentlich total Quatsch ist.
Wir machen solche Dinge ja immer zusammen, aber es hat sich so ein bisschen gedreht.
Sonst ist es ganz oft, wenn Leute anrufen, oh toll, wie Arne das mit seinem
Rollstuhl gemacht hat oder wie geht es denn Arne, geht es ihm gut?
Und jetzt hatten wir mal ein halbes Jahr lang, wo du im Mittelpunkt standest,
wo, wenn mich Freunde oder Arbeitskollegen angesprochen haben,
wie geht's Vanessa, ist bei Vanessa alles in Ordnung?
Das war eigentlich gesund, also es hat mal gut getan, sich da in eine andere
Rolle zu begeben und dessen bewusst zu sein, dass es sonst im Alltag doch oft andersrum ist.
Mir ist aufgefallen, dass ich dadurch, dass ich viele Sachen nicht machen darf
oder nicht machen sollte, dass es so viele Kleinigkeiten gibt,
so viele Handgriffe, die dann irgendwie, die wir so machen, das wird nicht hinterfragt.
Und plötzlich ist dann so, ach nee, das sollten wir jetzt nicht tun.
Mal kurz helfen, den Rollstuhl die Hamburger hochzuschieben oder eine Stufe.
Die uns sonst ja im Alltag eigentlich jetzt für uns keine Barrieren sind,
aber man hat mal wieder gemerkt, wie viele Barrieren, wenn wir mal wieder so
an das Hauptthema unseres Podcasts denken,
wie viele Barrieren wir denn doch im Alltag haben, die du ganz oft aufhängst.
Das ist jetzt mal wieder bewusst geworden. Ja und zum Beispiel,
wir sind im März ja noch verreist.
Das war unsere jährliche Fahrt nach Spanien.
Für mich war es so einer dieser Ankerpunkte.
Also nach OP 1 und 2, ja nach der zweiten OP, war dann immer mein Ziel,
okay, das muss jetzt so gut heilen, dass ich im März nach Spanien fliegen kann.
Und das hat ja auch geklappt, aber vor Ort waren wir halt komplett auch darauf
angewiesen, dass die Assistenzenten uns helfen, wo wir sonst ja öfter mal was
alleine auch machen konnten.
Das war für mich sehr ungewohnt, weil dann fehlt natürlich auch so ein bisschen die Zeit als Paar.
Das ist ja eh schon sehr anstrengend, also nicht anstrengend,
sondern eine große Herausforderung, weil man natürlich ein sehr körperliches Thema immer hat.
Da hat man gar nicht noch so die Möglichkeit, auch mal alleine irgendwie einen
Spaziergang zu machen, weil ich dich halt nirgendwo lang schieben kann. und so.
Es hat schon was gemacht, aber für mich war es gut,
also es war in dem Moment nicht so gut, weil es war irgendwie nicht so der Urlaub,
den man sich vielleicht in dem Moment vorgestellt hat, aber es war eine gute
Erfahrung für unsere Zukunft, das mehr wertzuschätzen, was wir haben und wie
wir uns gegenseitig unterstützen können.
Man merkt es ja ganz oft erst, wenn was wegfällt. Das war jetzt ja ein halbes
Jahr so und das müssen wir uns jetzt langsam, Stück für Stück,
wieder zurückerobern, sage ich mal.
Jetzt kommt ja auch so langsam wieder hoffentlich demnächst etwas mehr Normalität
auch in deinem Leben, weil worüber wir jetzt noch gar nicht gesprochen,
ist ja auch so das Thema Arbeit und Finanzen.
Das ist jetzt auch so, was jetzt als nächstes kommt, wo man darauf hinarbeitet,
dass du auch wieder in dein Berufsleben einsteckst. Ich denke,
das wird gar nicht mehr allzu lange dauern, weil die gute Nachricht ist ja,
im Moment geht es mir richtig gut. Also alles verheilt toll.
Also diese letzte OP war quasi on the point oder wie sagt man?
Also es hat alles funktioniert, Punkt. Und ja, Arbeit wird dann wieder losgehen.
Ich hatte ja das Riesenglück, dass auch mein Arbeitgeber sehr,
sehr unterstützend war. Ich habe sehr offen kommuniziert, was los ist, was da auf uns zukommt.
Wir wussten ja auch nicht, wie lange es jetzt wirklich dauern wird.
Waren immer nur Mutmaßungen.
Aber die haben das alles mitgetragen. Meine Kolleginnen haben sich auch regelmäßig
gemeldet. Dann kriegte ich auch ab und zu mal Nachrichten.
Also da musste ich mir überhaupt keine Sorgen machen. Klar, ich kriege seit
Februar Krankengeld, diese berühmten...
70 Prozent oder was das sind. Ja, das muss man sich ja auch dann,
also wenn man schon in der Situation ist, muss man sich das ja auch leisten können.
Also ich glaube schon, dass das für viele Menschen eine zusätzliche psychische,
emotionale Belastung ist, wo man sich gar nicht um die eigentliche Genesung
kümmern kann, sondern sich dann überlegen muss, wie komme ich dann im Alltag
klar mit 30 Prozent weniger auf der Tasche.
Also da hatten wir jetzt das große Glück, dass wir noch eine Versicherung haben,
aber auch die hat dir einige an Sorgen bereitet. Das ist also eine Versicherung,
die den Ausgleich zahlt zwischen dem eigentlichen Netto- und dem Krankengeld.
Aufgrund von verschiedenen Ursachen
wie falsche Adressen und fehlender Unterlagen dauert das halt noch an.
Also da muss man echt durchhalten und immer wieder dranbleiben und gucken,
wo kriege ich jetzt die passenden Dokumente her.
Ja, es ist schon wahnsinnig viel Bürokratie, die dann noch, also man kriegt
so eine Diagnose, dann denkt man an die Heilung, an die OP, an das,
was da auf hinzukommt, an Schmerzen und an psychischen Belastungen und körperlichen Belastungen.
Aber was dann ja eigentlich so gut wie nie besprochen wird, ist das ganze organisatorische Drumherum.
Wie komme ich hin zum Krankenhaus? Wie komme ich wieder weg vom Krankenhaus?
Was kann ich wo? Wie einreichen?
Wie sieht es finanziell aus? Wie bekomme ich dann die Unterstützung,
wenn ich zu Hause bin und nicht so kann, wie ich kann? Und so weiter und so fort.
Ich glaube, das muss noch viel mehr in den Fokus rücken. Vor allem,
weil wir ja oftmals gar nicht wissen, was alles möglich ist.
Es gibt so viele Dinge, die angeboten werden, aber das musst du halt selber rausfinden.
Was mich auch, wie soll ich sagen, nicht schockiert habe. Eigentlich wissen wir das alle, aber….
Neben dem weniger Einkommen hast du ja mehr Zuzahlung.
Also da werde ich auch nochmal nachher noch was dazu sagen, aber ich kann euch
wirklich nur ans Herz legen, schreibt euch alles auf. Alles.
Da werden wir heute auf jeden Fall unseren Quick-Tipp noch aufnehmen.
Aber bevor wir zu denen kommen, würde mich jetzt nochmal so zum Ende hin interessieren,
wir waren ja offline und haben nicht drüber gesprochen und die Öffentlichkeit
nicht daran teilhaben lassen.
Aber jetzt ist ja so ein Punkt, jetzt geht es ja so langsam bergauf und man
kann ja mal so einen Ausblick nach vorne wagen.
Wie fühlt es sich denn bis jetzt für dich an, so dieses Leben mit dem besiegten
Krebs? Weil die Wahrscheinlichkeit, dass jetzt zumindest der Brustkrebs nochmal
bei dir wiederkommt, der ist ja jetzt um 98 Prozent oder irgendwie sowas gesunken.
Das heißt also das, was sich die letzten 13, 14 Jahre beschäftigt hat,
wird jetzt erstmal vorbei sein und du hast ja auch einen durchaus veränderten
Körper- und Körpergefühl.
Wie ist da so dein Gefühl zurzeit? Und zum einen diese Info quasi,
dass der Krebs, ich sag jetzt mal, besiegt ist und dass das Risiko jetzt nur
noch so gering ist, dass es so richtig durchgesickert ist, das bei mir noch nicht.
Ich habe letztens Termine abgesagt für diese halbjährliche Nachuntersuchung,
weil ich ja nicht mehr in diesem Hochrisikoprogramm bin. Und das war ganz komisch.
Also es war auch so, okay, sollte ich das wirklich machen?
Ja, es hat ja zu deinem Leben dazu gehört.
Also ich kenne dich nur so, dass du zweimal im Jahr immer Mensch,
morgen oder übermorgen ist es und jedes Mal ja auch irgendwo doch mit einem
mulmigen Gefühl hingegangen bist.
Ja und eben dieser Stress, also das stand für mich eher im Vordergrund,
der Stress, das ins normale Leben mit einzubauen.
Du musst ja irgendwie von deiner Arbeit wegkommen, dorthin kommen,
pünktlich sein, den Termin einhalten. Also,
Weißt du, das war so für mich eigentlich immer primär die Herausforderung und
dann kam so im Nachgang, ah, und es könnte auch was sein, die könnten jetzt auch was finden.
Immer eine Woche Ungewissheit dazwischen oder zwei manchmal auch.
Und also das ist wirklich, das ist so ein Umdenken, das wird glaube ich noch
eine Weile dauern, bis das wirklich bei mir ankommt.
Okay, du kannst jetzt beruhigter durchs Leben gehen.
Körpergefühl bisher ist sehr gut.
Also ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Ja, ich hatte auch ganz wenig
Vorstellungen, war vielleicht gut so.
Man muss dazu sagen, Vanessa hat zur Zeit von uns einen temporären neuen Spitznamen
bekommen. Wir nennen sie zur Zeit Mrs. Burns.
Da ist noch so ein bisschen Körperhaltung, merkt man noch, so ein bisschen Schutzhaltung.
Aber man merkt richtig, wie das von Tag zu Tag besser wird. Und ich freue mich
jetzt schon so richtig für dich, wenn es dann losgeht und wir das erste Mal
so richtig shoppen gehen können, weil hat sich ja schon ein bisschen was verändert,
wo du die ein oder andere neue Klamotte jetzt brauchst.
Also da sollten wir jetzt auch nicht so lange damit warten, mit dem Shopping.
Wirklich eine schöne Aussicht, also eine krasse Zeit, wenn man zurückblinkt,
die einen viel Kraft und Energie gekostet hat, aber irgendwie,
jetzt habe ich so das Gefühl, dass wir wieder mit voller Energie nach vorne
starten können. Auf jeden Fall.
Und da nehmen wir euch dann in Zukunft auch wieder ein bisschen mehr mit.
Die Podcast-Folgen werden nicht ganz so regelmäßig kommen. Gönnen wir uns jetzt
wieder etwas mehr Freizeit.
Aber wenn ein spannendes Thema kommt, dann werden wir euch auch wieder im Podcast mitnehmen.
Eine Tradition wollen wir aber beibehalten. Und das ist am Ende einer Folge immer der Quick-Tipp.
Und da hast du diesmal so zwei, drei kleine Tipps aus dem letzten Jahr mitgebracht.
Aus dem letzten halben Jahr, ja.
Also zum einen, ich hatte es vorhin schon erwähnt.
Wenn ihr in so einer ähnlichen Situation steckt, es muss jetzt nicht Krebs sein,
es kann jede Art von großer Erkrankung sein,
schreibt euch alles auf, jede Ausgabe, jeden Termin, auch gerne,
wenn die Ärzte euch was erzählen, macht euch Notizen, in welcher Form auch immer,
weil man vergisst einfach sehr, sehr schnell.
Viele Sachen braucht man dann auf einmal doch, um zum Beispiel Fahrten nachzuweisen.
Oh, wann waren die denn jetzt? Welche Termine waren das alles?
Von daher legt euch einfach ein Dokument an. Das muss nichts Aufwendiges sein, aber notiert es euch.
Um da kurz eins zu sagen, was ich, ist ja so mein Lieblingsthema,
wenn Menschen über das Gesundheitssystem in Deutschland meckern,
wo ich immer denke, ey, wir haben ja eigentlich eins der besten Gesundheitssysteme
auf der Welt und mein großes Problem mit dem System ist ja eigentlich immer
nur, man muss wissen, was man alles kriegt.
Und das war jetzt im Nachhinein ja, wir haben ganz viele Sachen,
so Rückerstattung für bestimmte Dinge, haben wir erst sehr spät erfahren und
dann hast du dich wieder hingesetzt und musstest dann ein halbes Jahr zurückdenken
und überlegen, wann war, wie, was, damit du dann alles einreichen konntest.
Das ist also weiterhin meine große Kritik am System.
Also wir waren überrascht, was alles ging, so Fahrtkosten, Abrechnungen und solche Dinge.
Aber man muss es wissen und man muss dann alle Informationen und alle Zettel
beisammen haben. Das war dann wirklich wieder ein bisschen nervig.
In dem Zusammenhang halt vielleicht auch interessant zu erwähnen für diejenigen,
die sich in einer Krebsbehandlung befinden.
Kann ja eine psychoonkologische Betreuung bekommen. Das bedeutet aber in der
Regel, dass man zu dem Krankenhaus hinfährt oder zum Brustzentrum oder was auch
immer, wo eben der Psychoonkologe sitzt.
Das war für mich jetzt irgendwie nochmal so ein Extratermin,
wo ich schon dachte, aber es gibt das Ganze mittlerweile digital als App und
die Krankenkassen übernehmen das auch.
Ich hatte so eine App von Living Well, heißt die, können wir dann vielleicht
auch in den Shownotes verlinken.
Da durchläuft man einfach ein Programm per App, jeden Tag eine Lektion und hat
zusätzlich die Möglichkeit per Telefon mit einem Psychoonkologen zu sprechen,
wenn man das Bedürfnis hat, mit einem Psychologen dann eben zu reden.
Für mich eine riesen Erleichterung, weil einfach weniger Wege,
das wollte ich euch auch gerne noch mit an die Hand geben. Hat ja auch in der
Phase, wo die erste Entzündung war, richtig geholfen.
Also das war wirklich, da das so ein Telefonat ist, hat wirklich gut getan.
Verlinken wir in den Shownotes, genauso wie die erste Folge zu dem Thema,
die Folge 24, die wir hatten, verlinken wir auch nochmal, wer da nochmal zurückschauen möchte.
Für uns bleibt eigentlich nur nochmal, hatten wir in der Folge jetzt schon gesagt,
aber trotzdem nochmal ganz explizit Danke zu sagen an unsere Freunde,
Familie, an meine Assistenten, die auch uns versucht haben, das alles so leicht wie möglich zu machen.
Auch dich jetzt versuchen noch zu unterstützen, wo es geht. Und auch an das
Team im Krankenhaus, die da alle von den Ärzten über die Pflegekräfte bis hin
zu den Leuten, die das Essen bringen, alle irgendwie versucht haben,
bestmöglich so irgendwie draus zu machen.
Wir schauen auf jeden Fall positiv nach vorne. Ihr hoffentlich auch.
Und bis zum nächsten Mal.
Bleibt unbehindert. Auf Wiederhören.
Das war's für heute von Unbehindert. Vanessa und Arne sagen danke,
dass ihr ihnen euer Ohr und Zeit geschenkt habt.
Eure Meinungen und Gedanken sind den beiden wichtig. Lasst sie also in den Kommentaren
wissen, was euch für Themen bewegen.
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Ort mit weniger Barrieren.
Bis zum nächsten Mal. Bei Unbehindert.
Music.
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