unBehindert

Der Podcast, der Barrieren bricht.

#024 Diagnose Brustkrebs - vom Schock zur Stärke

Vanessas Pinktober Story

16.10.2024 41 min Vanessa Köllner - Gast: Christine (Tini) Schulz

Zusammenfassung & Show Notes

Derzeit erkrankt eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs.
Deswegen sprechen auch wir über Brustkrebs und den Umgang mit der Diagnose – passend zum „Pinktober“ (Brustkrebsmonat), dem Monat, der dem Bewusstsein für diese Erkrankung gewidmet ist. Vanessa teilt ihre persönliche Erfahrung mit der Diagnose, die sie zwei Tage vor ihrem 32. Geburtstag erhielt. Im Gespräch mit ihrer Freundin Tini (Christine Schulz) lassen sie die Zeit der Chemotherapie, dem Haarausfall und gemeinsame Erlebnisse Revue passieren. Sie haben dabei den einen oder anderen Tipp für Menschen, die aktuell an Brustkrebs erkrankt sind.

In dieser Folge des unBehindert-Podcasts erfahrt ihr mehr über Tabus, Herausforderungen, aber auch positive Aspekte im Umgang mit Krebs und der BRCA Genmutation. Vanessa erzählt von der Entdeckung des Tumors, der Bedeutung von Vorsorge und den emotionalen Belastungen während ihrer Therapie. Tini erinnert sich an die gemeinsamen Herausforderungen und lustigen Momente, die sie erlebt haben. Die Beiden zeigen, wie wichtig Offenheit im Umgang mit der Krankheit, der Blick auf die eigene Gesundheit und regelmäßige
Vorsorgeuntersuchungen sind.

„Know Your Lemons“

Links aus der Folge - Diagnose Brustkrebs - vom Schock zur Stärke
🔗 Brustkrebs Deutschland e.V.: https://brustkrebsdeutschland.de/
🔗 Brustkrebsmonat Oktober: https://de.wikipedia.org/wiki/Brustkrebsmonat_Oktober
🔗 Rosa Schleife: https://de.wikipedia.org/wiki/Rosa_Schleife
🔗 dkfz - Deutsches Krebsforschungszentrum - Krebsinformationsdienst: https://www.krebsinformationsdienst.de/
🔗 BRCA-Netzwerk, Hilfe bei familiären Krebserkrankungen: https://www.brca-netzwerk.de/

Links zum Quick Tipp / Kenne deine Zitronen
🔗 Know Your Lemons?: https://www.knowyourlemons.org/
🔗 Wie Brustkrebs aussehen kann?: https://www.knowyourlemons.org/blog/2013/10/20/2013-10-20-wie-brustkrebs-aussehen-kann
   
Viel Spaß beim Zuhören

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Bis zum nächsten Mal! 
Vanessa Köllner und Arne Schöning

Transkript

Vanessa
00:00:00
Pinktober.
Tini
00:00:00
Ich habe versucht, Normalität zu versprühen.
Vanessa
00:00:02
Die Diagnose kam halt am Freitag und ich habe am Sonntag Geburtstag.
Tini
00:00:05
Eine Slip-Einlage gegen den Stürmschweiß.
Vanessa
00:00:08
Das war wirklich ein ganz seltsames Gefühl, wenn du deine Haare greifst und die gehen einfach raus.
Tini
00:00:14
Ich war beeindruckt, dass du dich nicht versteckt hast.
Vanessa
00:00:16
Natürlich habe ich die Mutation.
Tini
00:00:18
Und du sagst aus wie ein Monchichi.
Vanessa
00:00:19
Mädels geht zur Vorsorge. Männer auch.
Tini
00:00:21
Know your lemons.
Vanessa
00:00:22
Eigenfett geht bei mir nicht. Ich bin zu schlank.
Tini
00:00:24
Ich glaube, wir haben viele schlechte Krebswürzel gerissen in der Zeit.
Vanessa
00:00:27
Sie haben ja einen Teil ihres Risikos schon abgelebt.
Tini
00:00:30
Willkommen bei Unbehindert, dem Podcast, der Barrieren bricht. Hier sprechen wir über das Leben mit und ohne Behinderung, teilen inspirierende Geschichten und beleuchten Barrieren, ohne die unser aller Leben leichter wäre. Genießt die nächsten Minuten mit Vanessa und Arne.
Vanessa
00:00:53
Wir haben jetzt so viel über Rollstühle und Barrieren gesprochen. Jetzt wird es auch Zeit, mal auf andere Sachen zu gucken, auf andere Krankheiten. Gerade jetzt im Oktober ist Pinktober, also der Awareness-Monat zum Thema Brustkrebs. Da war ich ja leider betroffen, von daher ist das jetzt heute mal mein Thema. Arne ist nicht dabei, aber ich habe mir einen Gast eingeladen, nämlich meine liebe Freundin Christine Acatini, die mich die ganze Zeit begleitet hat, alles aus erster Hand miterlebt hat und dementsprechend ganz viel erzählen kann zu dem Thema. Herzlich willkommen, Tini.
Tini
00:01:30
Hallo, Vanni.
Vanessa
00:01:32
Na? Hatten wir gerade schon im Vorhinein.
Tini
00:01:34
Wie wir uns ansprechen. Ich glaube, wir bleiben einfach bei Spitzner.
Vanessa
00:01:37
Genau, das wird uns, glaube ich, besser von den Lippen gehen. Wir kennen uns ja jetzt auch schon. 14 Jahre haben wir gerade festgestellt. Und 2013 kam ich ja dann und also ich muss dazu sagen, den Tumor habe ich selber entdeckt, der wurde nicht vom Arzt festgestellt, also erst später, aber entdeckt habe ich ihn selber. Ich glaube, wir hatten relativ früh dann drüber gesprochen, also ich hatte dann mit dir drüber geredet von wegen, muss man zum Arzt. Hatte auch schon mehrere, wie sagt man denn, ja, so Untersuchungen hinter mir. Meine Frau, eine Ärztin, die hat mich da auch so von Pontius zu Pilatus geschickt. Ich war zu dem Zeitpunkt ja gerade mal 31, also ganz jung, nicht wie heute, nein Spaß. Und ich sollte dann irgendwie zu einer Stanzbiopsie, also das ist quasi, da wird so eine Gewebeprobe entnommen. Dafür sollte ich ins Krankenhaus zu einem Brustzentrum und ich sollte eigentlich ins Urban. Das Urban hat nicht reagiert, also ich habe die nicht erreicht. Ich bin am Ende nach Ludwigsfelde gekommen und das war tatsächlich, weil du mir den Tipp gegeben hattest.
Tini
00:02:40
Genau.
Vanessa
00:02:41
Erinnerst du dich da noch dran?
Tini
00:02:42
Nee. Also ich weiß, dass wir darüber gesprochen haben, als es dann darum ging, wo kann man einen Termin machen. Und meine Mutter war auch damals in irgendeiner gynäkologischen Behandlung. Also kein Krebs, musste aber irgendwie auch operiert werden. Und die Abteilung in Ludwigsfelde hat zu dem Zeitpunkt einen unglaublich guten Ruf gehabt.
Vanessa
00:03:02
Ich war ja dann beim Brustzentrum. Bei mir ging es immer ums Brustzentrum.
Tini
00:03:07
Genau. Die haben einen super guten Ruf zu dem Zeitpunkt gehabt. Das Krankenhaus als solches nicht. Wir in Brandenburger haben in meiner Jugend einen großen Wogen um Ludwigsfelde gemacht als Krankenhaus. Aber der Oberarzt, der damals war, hatte einen super guten Ruf. Da habe ich das in den Ring geworfen sozusagen mit Ludwigsfelde, dass das ja vielleicht noch eine Option wäre für dich.
Vanessa
00:03:26
Ja, und ich war dann dort. Die haben halt, ich glaube, mittwochs diese Biopsie gemacht und freitags bin ich hin. Ganz spannend. Ich erinnere mich auch noch, dass wir uns unterhalten haben und dann war immer noch so unser gemeinsamer Tenor. Naja, wird schon nichts sein. Also kann ja alles sein. Und deswegen war ich auch relativ unbedarft. Also jetzt nicht im Sinne von, dass du mir das ausgeredet hättest, sondern für uns war das, glaube ich, auch sehr weit weg.
Tini
00:03:51
Nicht in dem Alter, ne?
Vanessa
00:03:53
Ja, und meine Mutter hatte Eierstockkrebs und bei mir war im Kopf immer so nach dem Motto, ja pass auf die Eierstöcke auf, weil da könnte was passieren. Dass Eierstock und Brust zusammenhängen, das war mir überhaupt nicht klar. Hat es mich halt auch echt kalt erwischt. Ich bin dann an dem Freitag dahin, hatte quasi Termin zur Befundbesprechung und ich bin dann noch alleine hingefahren. Nach der Arbeit so nach dem Motto, ich hole da jetzt mal hier das ab und dann kam halt so Bäm. Dann kriegst du sofort so einen kompletten Fahrplan. Bei mir war es halt erst die OP, dann Port-Einlage. Also Port ist so eine Art Ventil, über das man Medikamente kriegen kann. Das wird unter der Haut eingebaut.
Tini
00:04:31
Der Tag der Port-OP ist so das erste bewusste Erinnerung, die ich habe an eine Krebserkrankung. Mir fällt kaum was vorher ein. Zumindest nicht, dass ich es konkret abrufen kann. Weil ich glaube, und da sind wir auch so ein bisschen bei dem, was wir uns vorgenommen haben, eben auch die lustigen Seiten so ein bisschen zu erzählen. Ich kann mich erinnern, dass die Schwestern, die irgendwie diese Thrombosestrümpfe gegeben haben, die du irgendwie anziehen solltest. Und ich habe versucht, dir diese Thrombosestrümpfe anzuziehen, ist das falsche Wort. Also dich irgendwie in diese Thrombosestrümpfe reinzukriegen. Das habe ich so vor meinem geistigen Auge vor mir, wie du dich mit deinem Fuß irgendwie, ich weiß gar nicht, an meinem Oberschenkel abgestützt hast. Und ich versuche diese Thrombosestrümpfe.
Vanessa
00:05:12
Also genau.
Tini
00:05:13
Und das ist tatsächlich die erste wirklich gut abrufbare Erinnerung für mich an deine Krebserkrankung.
Vanessa
00:05:19
Ach, das ist ja spannend. Grundsätzlich, ich glaube, wir waren ja von Anfang an sehr offen oder ich war auch sehr offen. Also die Diagnose kam halt am Freitag und ich habe am Sonntag Geburtstag gehabt. Da waren schon alles, alle Feiern und so, alles war schon geplant. Und dann habe ich das auch an dem Tag eigentlich allen erzählt, die ich irgendwie getroffen habe. Also der Freundeskreis war informiert.
Tini
00:05:39
Da kann ich mich auch nicht dran erinnern.
Vanessa
00:05:40
Das weiß ich noch, weil wir waren vormittags irgendwie brunchen. Da habe ich das dann erzählt. Den Samstag dazwischen war ich quasi bei meiner Familie und habe das meiner Familie erzählt. Das war für mich auch nie eine Option, das irgendwie nicht zu erzählen. Ich kenne Fälle, die haben das komplett verheimlicht. Vor Arbeitgebern, vor Familien, vor Kindern, alles. Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen.
Tini
00:06:02
Ich finde das auch schwierig. Ich glaube schon, jeder muss eine Entscheidung für sich selbst treffen, wie er damit umgeht. Ich glaube, dass die Last, wenn man sie alleine trägt und noch zusätzlich versucht, es zu verheimlichen und zu vertuschen oder anderen keine Sorgen damit zu machen, wird die emotionale Belastung bestimmt noch viel, viel höher. Weil man ja dann auch meistens so tun muss, als würde es einem gut gehen. Und ich glaube, du gehörst zu den Leuten, die wirklich keine schlimmen Erfahrungen mit der Chemo hattest.
Vanessa
00:06:35
Nee, hatte ich nicht. Es gibt ja Leute.
Tini
00:06:36
Die da wirklich leiden drunter, so mit Übelkeit, Erbrechen. Was ja bei dir kaum der Fall war.
Vanessa
00:06:41
Ja, Gott sei Dank. Also in meinem Kopf war ja gleich am Anfang so dieses, oh Gott, jetzt geht's los. Gesagt, meine Mutter hatte auch Krebs und da kannte ich es halt so. Es gab eine Chemo und danach ging das kotzenlos. Das hatte ich zum Glück nicht. Also ich glaube, ich habe auch mehr Medikamente bekommen gegen Übelkeit und alles, was so ringsherum passieren kann, als eigentliche Chemo. Der Tumor war auch relativ klein, also das war, glaube ich, auch ein großer Vorteil. Aber auch hormonabhängig, das spielt eine große Rolle. Also die haben mich dann auch in die künstlichen Wechseljahre gesetzt. Heißt, ich hatte so hier Hitzewallungen und alles, ganz schrecklich.
Tini
00:07:15
Ja, furchtbar, definitiv. Wir sind zwar in dem Alter, wo das jetzt alles anfängt, so langsam.
Vanessa
00:07:23
Also zumindest auch innatürlich. Das stimmt. Bei mir ein bisschen weniger natürlich. Auch der Tatsache geschuldigt, dass ich ja den Krebs habe. Aber das führt jetzt im Moment zu weit. Können wir ja nachher nochmal drüber sprechen. Also im Prinzip ging es mir ja eigentlich körperlich recht gut. Du hast mich dann auch zu allen Chemos begleitet.
Tini
00:07:41
Das Glück im Unglück war, wie man heute so schön sagt, befand ich mich zwischen zwei Jobs.
Vanessa
00:07:46
Was mir vorher gar nicht so klar war, dass das eben immer so lange dauert. Das hatte mich damals tatsächlich überrascht, weil man musste ja irgendwie morgens rein oder ich musste morgens hin. Dann wurden so Blutproben entnommen und Untersuchungen gemacht etc. Ob man überhaupt körperlich in der Lage ist, jetzt diese Chemo zu bekommen. Dann gab es irgendwie eine Pause und dann ging das ja immer erst nachmittags los. Und dann sitzt man und kriegt eine Infusion nach der anderen. Das hat echt gedauert. Also da haben wir viele Stunden verbracht.
Tini
00:08:15
Ja, das stimmt.
Vanessa
00:08:16
Mit Handarbeit. Ich habe keine Handarbeit. Vielen Dank.
Tini
00:08:20
Die Langfristigkeit oder dass man da wirklich einen Tag verbracht hat, kann man vielleicht jetzt auch so ein bisschen als Qualitätszeit bezeichnen. Ich kann mich erinnern, wir waren dann immer Mittagessen zusammen, meistens auch in der Krankenhaus-Mensa, weil Dienstags war immer Nudeltag. Und vor allem in Ludwigsfelde gab es immer, ich nenne das jetzt mal klassisch DDR-Nudeln, also DDR-Nudelsauce oder wir Brandenburger natürlich auf Wert legen das Original Jägerschnitzeln. Und ansonsten war es ja schon auch, dass man irgendwie gucken musste, wie verbringt man die Zeit. Da saßen nur mehrere Frauen in dem Raum, dass sich nicht alles um Krebs dreht oder um die Chemo. Das hatte ja sonst auch so eine Schwere. Und ich weiß, ich habe immer gesessen und ich habe gestickt, was vor allem die älteren Damen sehr amüsiert hat.
Vanessa
00:09:00
Du warst auch die Einzige, die begleitet hat. Ich kann mich nicht erinnern, dass da jemand anderes mitgekommen ist.
Tini
00:09:07
Nee, war keiner.
Vanessa
00:09:08
Also bei den anderen meine ich. Bei mir warst du auch definitiv. Aber eigentlich auch ungewöhnlich und echt auch, also Hut ab, dass du das so gemacht hast.
Tini
00:09:19
Ich habe, glaube ich, nicht drüber nachgedacht.
Vanessa
00:09:21
Ich auch nicht.
Tini
00:09:23
Ich glaube, das meinte ich auch so ein bisschen vorhin mit Glück und Unglück. Also ich hatte die Zeit, ich hatte die Kapazität, was ja mit Anfang 30, was wir ja waren, in der Regel oft nicht mehr hat, weil man ja dann doch fest im Arbeitsprozess drin ist. Ich weiß, es war eine Zeit, ich hatte, ich glaube, neun Monate war ich arbeitslos. So hat sich das ergeben. Es war halt keine Diskussion. Ich hatte den Luxus, mir die Zeit frei einzuteilen und konnte einfach leisten. Und ich glaube, ich hätte es mir auch gewünscht in deiner Situation, dass jemand mitkommt. Für mich. Also wenn die Rollen umgedreht gewesen wären, ich glaube, ich hätte gerne jemanden dabei gehabt, um eben nicht immer die Starke sein zu müssen, was ja dann vielleicht auch man selbst als Anspruch gerne für sich hat. Wo ich mich tatsächlich auch daran erinnern kann, ihr habt immer Eis bekommen und irgendwie eine... Ich weiß gar nicht, ob du auch oder nur die anderen Frauen. Kältehandschuhe und Kälte...
Vanessa
00:10:09
Das waren die anderen.
Tini
00:10:11
Du nicht, ne?
Vanessa
00:10:12
Nee, ich nicht.
Tini
00:10:12
Ich habe auch alles bekommen. Und da ging es darum, irgendwie irgendwelche... Also ich kriege es nicht mehr ganz zusammen, aber das sollte ja Schäden, Nervenschäden vermeiden, dass keine Hitze irgendwie entsteht. Und ich weiß inzwischen, ich weiß nicht, ob es das damals vielleicht auch schon gab, werden Chemo ja auch häufig mit so Kopfkappen, mit so Kältekopfkappen gemacht, um zu verhindern, dass die Haare ausfallen. Ich glaube, das ist irgendwie das Gleiche.
Vanessa
00:10:33
Ach so. Ja, ja. Okay.
Tini
00:10:35
Also ob das immer so geht und bei jeder Krebsform oder bei jeder Chemodosierung, weiß ich nicht. Aber ich weiß, das hat mich beeindruckt.
Vanessa
00:10:42
Ich erinnere mich nur, es war ein Medikament dabei, von dem ist mir schlecht geworden.
Tini
00:10:46
Ja, das rote.
Vanessa
00:10:47
Genau, das sah aus wie Aperol oder Campari.
Tini
00:10:53
Stimmt, ja. Schöner Vergleich. Gab es damals Aperol schon? Ich glaube nicht, aber...
Vanessa
00:11:01
Keine Ahnung, Campari auf jeden Fall.
Tini
00:11:04
Definitiv.
Vanessa
00:11:04
Ich glaube, die haben das auch eine Zeit lang versucht, versucht mir das dann zu quasi so als ha ha ha hier Campari zu verkaufen und das hatte nicht funktioniert.
Tini
00:11:12
Genau, und dann haben sie aber Alufolie drum gemacht.
Vanessa
00:11:15
Alufolie, genau.
Tini
00:11:17
Die haben es dann eingefragt.
Vanessa
00:11:18
Also das total Verrückte war ja, ich musste danach ja dann immer aufs Klo gehen, weil du kriegst ja so wahnsinnig viel Flüssigkeit auch in den Körper durch die Medikamente. Das kam halt auch so farbig wieder raus.
Tini
00:11:28
Echt? Das wusste ich nicht mehr.
Vanessa
00:11:33
Okay. Doch, doch.
Tini
00:11:35
Das ist ganz spannend, was man auch so weiß oder woran man sich nach so langer Zeit noch erinnert und an was nicht. Als du mich das erste Mal gefragt hast, ob ich mir das vorstellen könnte, den Podcast mit dir zu machen, da habe ich ja relativ leichtfertig gesagt, ja klar mache ich kein Ding. Und im Nachhinein dachte ich dann, oh Gott, was erzähle ich denn da? Und warum soll ich da überhaupt was erzählen? Und die ersten Sachen, die mir wirklich eingefallen sind, waren wirklich lustige Sachen irgendwie. Was für mich ganz heilsam war. Also mir fallen die lustigen Sachen zuerst ein. Also nicht die schlimmen und traurigen Dinge, die es ja durchaus auch gab, sondern die lustigen Sachen. Ich weiß, dass deine Perückenfrau dir empfohlen hat, weil es ja dann auch Sommer war, eine Slip-Einlage gegen den Sturmschweiß in die Perücke zu kleben.
Vanessa
00:12:18
Das wusste ich zum Beispiel nicht mehr.
Tini
00:12:21
Ich erinnere mich an Slip-Einlagen in der Perücke. Gegen den Sturmschweiß.
Vanessa
00:12:26
Ach was, echt?
Tini
00:12:27
Ja, das hätte sich eingebrannt.
Vanessa
00:12:30
Ja, Haare ist in dem Zusammenhang ja ein Riesenthema.
Tini
00:12:33
Ja, und ich weiß halt, und da habe ich dich ganz doll für bewundert, ich kann mich an mehrere Momente erinnern, wo du ohne Perücke warst, also auch außerhalb. Ich weiß, wir waren mit Freunden in einer Kneipe. Ich frage mich nicht mehr, wann und wo. Sei es dem geschuldet, dass Alkohol im Spiel bei mir war oder dass es einfach wirklich lange her ist. Aber ich weiß noch, dass du gelitten hast, weil es so heiß und steckig in dieser Kneipe war. Und alle Freunde, die dabei waren, waren, ja, setz doch deine blöde Perücke ab. Und das hast du gemacht. Und ich weiß, da gibt es auch noch ein Foto von uns, wie dir dann plötzlich auch alle so über die Glatze streichelten.
Vanessa
00:13:03
Und es war voll cool und voll in Ordnung.
Tini
00:13:05
Und alle waren so,
Vanessa
00:13:06
Hey, geil.
Tini
00:13:07
Hey, Manni, ohne Paare.
Vanessa
00:13:08
Ich habe auch eine sehr schöne Kopfform, muss ich sagen.
Tini
00:13:11
Ja, das stimmt.
Vanessa
00:13:12
Ich war überrascht.
Tini
00:13:13
Ich habe einen sehr platten Hinterkopf. Bei mir wäre das definitiv nicht so schön.
Vanessa
00:13:18
Ich habe letztens Fotos angeschaut und war dann auch überrascht, weil ich noch welche habe. Komplett glatze. Also so richtig gerade frisch geschält. Da war ich auch so, ups, okay, krass. Aber grundsätzlich, jetzt abgesehen davon, ich habe das auch als nicht so dramatisch in Erinnerung mit den Haaren. Also mein damaliger Partner hatte größere Probleme mit den Haaren als ich.
Tini
00:13:40
Da erinnere ich mich auch dran. Bei mir war es das Gegenteil. Ich war beeindruckt, dass du dich nicht versteckt hast. Eine Erinnerung habe ich auch noch, da sind wir zum Aquafitness zusammengefahren. Ich glaube, ich habe dich abgeholt, weil du hattest ja dann irgendwie gesagt bekommen, suchen sie sich eine Sportart, die sie sich zutrauen, bleiben sie fit.
Vanessa
00:13:56
Stimmt.
Tini
00:13:57
Ich weiß, wir sind los und kurz vorm Auto sagtest du, oh, ich habe meine Mütze oder meine Kopfbedeckung vergessen. Gucktest du mich an und wir waren beide so, ja, Schultern gezuckt, ja, und? Wir gehen jetzt zum Aquafitness, so what? Und es war ohne Kopfbedeckung und ohne Perücke losgetingelt. Es hatte so eine Leichtigkeit irgendwie. Ich glaube, dadurch, dass du... einen unkomplizierten Umgang damit hattest, viel ist allen anderen auch leichter.
Vanessa
00:14:21
Ja, das kann sein.
Tini
00:14:23
Man hatte weniger, glaube ich, Berührungsängste. Also gerade, wo wir dann plötzlich alle über deine Glatze gestreichelt haben, in der Kneipe, das hat sich eingebrannt. Mit Spaß und mit Lustigkeit dabei so ein bisschen. Ohne dass ich jetzt sagen, das ist lustig, um Gottes Willen.
Vanessa
00:14:35
Nee, aber das ist ja auch das, glaube ich, was wir transportieren wollen. Wenn du eine gewisse Offenheit damit hast, dann wird es auch leichter. Nach allen Seiten. Weil dann alle auch wissen, woran sie sind. Das war mir ja auch immer ein Anliegen. Ich hätte es auch gar nicht hingekriegt, mich da groß zu verstellen und nee, nee, da ist nichts oder so. Das mit den Haaren, aber sobald Krebs kommt, geht es ja immer um Haare. Also bei ganz vielen. Die hatten mir schon gesagt, die werden auf jeden Fall ausfallen, wahrscheinlich schon nach der ersten Chemo. Wir wollten zu einer Geburtstagsparty gehen oder wir kamen gerade von einer Geburtstagsparty. Und da merkte ich dann, ah okay, es geht los. Also das war wirklich ein ganz seltsames Gefühl, wenn du so in deine Haare greifst und die gehen einfach raus. Also das tut ja nicht weh oder so. Es ist einfach, fupp, so fallen raus. Das war echt ganz seltsam und dann war aber auch ganz schnell für mich klar, okay, dann müssen sie jetzt komplett runter, weil du hast sonst halt überall die Haare liegen. Da war ich eher dann so für kurzen Prozess und da muss ich immer noch sagen, Hut ab, mein damaliger Freund hat mir dann die Haare abgeschnitten. Das hat er gemacht, also richtig krass. Ich weiß, dass das vielen überhaupt nicht leicht fällt und dann habe ich dir, glaube ich, auch so ein Foto geschickt.
Tini
00:15:54
Ja, aber entschuldige, Vanni. Also das ist für jemanden selbst krass. Also dein ehemaliger Partner. Nee, ich finde das nicht krass, dass der das gemacht hat. Ich finde, das ist das Mindeste. Also er leidet doch.
Vanessa
00:16:05
Findest du, ne?
Tini
00:16:06
Ja. Also entschuldige bitte, du bist diejenige, die ihre Haare verliert und du bist diejenige, die da gerade durch die Hölle geht. Also da soll er sich mal nicht so anstellen.
Vanessa
00:16:14
Wirklich. Also ich weiß auch, ich habe meiner Mutter damals die Haare geschnitten. Mir ist es nicht leicht gefallen. Aber gut, da war ich 15.
Tini
00:16:20
Was bin ich da jetzt auch pragmatisch? Ich glaube, dass es Aufgabe des Umfeldes ist, Zuversicht, Ruhe und Stärke auszustrahlen. Also ich kann doch nicht leiden. Also natürlich kann ich leiden, mitleiden, wenn jemand wie du krank bist, die mir nahe steht. Aber ich kann doch meine Traurigkeit dir nicht überhelfen in der Situation, wo du bist. Weißt du, wie ich meine? Also dass man Mitgefühl hat und dass es einem selbst auch trifft und dass es schlimm ist, aber das kann ich dir doch nicht überhelfen, weil du bist doch die Person in der Situation.
Vanessa
00:16:48
Ja, aber trotzdem gibt es ja auch Grenzen, die jeder Einzelne hat.
Tini
00:16:53
Natürlich.
Vanessa
00:16:55
Für manche ist es vielleicht dann auch so, sie sagen, ich kann das einfach nicht. Ich meine, ich hatte auch Leute, die einfach sich in der Zeit so gut wie gar nicht mehr gemeldet haben. Die gab es ja auch.
Tini
00:17:05
Da habe ich einen anderen Ansatz zu.
Vanessa
00:17:09
Du, am Ende, er hat es ja gemacht und Die Haare waren ab, aber die kamen auch ziemlich schnell wieder. Das war ja auch das Ding, dass sie also unheimlich schnell wieder so nachgestoppelt sind. Und das war ein sehr heißer Sommer. Also ich habe zu Hause dann auch eigentlich, wie sagt man denn so, überall Handtücher liegen gehabt, weil ich ja klar diese Hitzewellen hatte und es war heiß. Da hast du ja keine Haare mehr, die irgendwas abhalten. Es läuft dir direkt den Kopf runter. Hut ab an alle Glatzenträger.
Tini
00:17:42
Aber ich erinnere mich auch, dass du angefangen hast, dann auch viel zu recherchieren, was es noch für Alternativen gibt. Zu Perücke, gerade im Sommer. Ich kann mich erinnern, dass du mir dann irgendwie online gezeigt hast, irgendwie, ich weiß gar nicht, nur wo ein Pony dran ist. Also wie so ein Haarband. Und das war damals so unglaublich teuer.
Vanessa
00:17:59
Ja, das stimmt.
Tini
00:18:00
Da dachte ich so, ach, will man selbst machen? Ich habe irgendwie so ein Jersey-Stirnband gefunden. Weiß ich noch, da habe ich dann mit der Nähmaschine irgendwie so einen Zopf rangenäht, einen dunklen. Irgendwie so ein Kunsthaarzopf für 15 Euro.
Vanessa
00:18:14
Und dann habe ich immer so eine Bandana.
Tini
00:18:16
Genau. Und das macht ja gerade noch mal viel mehr Sinn, weil so ein Stirnband, der nicht umsonst auch Schweißband heißt, was ja dann durchaus den Schweiß ähnlich wie die Slip-Einlage aufsaugen kann.
Vanessa
00:18:28
Ja, aber waren wir sehr kreativ.
Tini
00:18:30
Auf jeden Fall. Ich glaube, das war gut. Weil wirklich billig war, glaube ich, auch weniger auffällig als die Perücke. Ich glaube, du hattest eine super Perücke, aber ich glaube, man macht sich weniger Gedanken, als nur, wenn jetzt ein Tuch über dem Kopf ist oder so.
Vanessa
00:18:46
Und diese komischen Mützen, die fand ich ja immer ganz schrecklich. Ich finde es immer so ein bisschen absurd. Man erkennt Krebskranke ja sehr schnell an ihren Perücken. Das hat jetzt nichts damit zu tun, ob es Plastikhaar ist oder ob es Echthaar ist. Sondern einfach, dein Gesicht sieht scheiße aus, du hast keine Wimpern, du hast keine Augenbrauen, aber tolles, volles Haar. Und dann ist schon immer klar, okay, also irgendwie, hier passt was nicht zusammen. Deswegen kurzer Exkurs, weil es muss ich jetzt glaube ich mal in der Öffentlichkeit loswerden. Ich finde diese Geschichten mit Haarspenden total sinnfrei. Das Kunsthaar, was es heute gibt, das ist so gut, du merkst da eh keinen, kaum einen Unterschied. Aber kennst du diese Videos, wo sich die ganze Fußballmannschaft irgendwie den Kopf rasiert, weil einer Krebs hat? Ich glaube, ich hätte euch dafür gehasst. Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass dann irgendwie fünf Leute vor mir stehen und sagen, oh, jetzt hier, machen wir auch unsere Haare runter. Vielleicht wäre es auch lustig gewesen, ich weiß es nicht.
Tini
00:19:47
Na, ich glaube, das ist der Solidaritätsgedanke. Wir sind für dich da. Also ich glaube schon, dass es eine schöne Geste für viele ist. Gerade wenn man vielleicht auch in einem Umfeld ist, wo da nicht so viel Offenheit oder Akzeptanz ist. Aber ich glaube, wir hätten alle nichts davon gehabt, wenn wir uns alle die Haare abrasiert hätten. Also es hätte dein Krebs jetzt auch nicht weggemacht, wenn wir uns die Haare abrasiert hätten. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass für einige das ein schöner Move ist, angenommen zu fühlen. Und ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass ich glaube, die Aufgabe im Umfeld besteht nicht darin, eine Solidaritätsgeste zu machen, sondern einfach da zu sein mit allen Höhen und Tiefen, die da sind. Und ich weiß, wir beide haben uns vorgenommen, dass dieser Podcast vor allem auf die positiven Dinge gucken soll und dann an lustige Sachen erinnern soll. Aber es gab natürlich auch schwierige Phasen. Also ich kann mich erinnern, ich bin auf einem Musikfestival im Sommer ausgeholfen. Und ich weiß, ich bin von einer Freundin angesprochen worden, die eben auch eine Verwandte hatte, die vorher irgendwie schon Brustkrebs hatte.
Vanessa
00:20:51
Und die wollte.
Tini
00:20:51
Irgendwelche Werte von mir wissen, von dir. Und das war so ein Moment, wo ich dachte, ey, das ist gerade krebsfreie Zone. Ich möchte gerade nicht über Krebs reden, ich möchte nichts von Krebs hören. und das war ein unangenehmes Gefühl, weil endlich kurz mal krebsfrei und Normalität versprühen. Ich glaube, das war es eher. Ich glaube, ich habe versucht, Normalität zu versprühen. Dass du trotzdem Wanny bist, dass du trotzdem jederzeit herzlich willkommen bist, dass wir trotzdem alle zusammen machen, je nachdem, worauf du Bock hast. Und wir haben ja auch viel zusammen gemacht. Wir waren im Schwimmbad, wir waren viel unterwegs. Wir haben schon Dinge zusammen gemacht. Sicherlich keine großen Berge bestiegen und keine Bäume ausgerissen, Aber wir haben in der Zeit viel Zeit miteinander verbracht.
Vanessa
00:21:32
Auf jeden Fall. Ja, ja. Wir waren auch beim Konzert, aber erst im Herbst. Da waren wir beiden Sportis in Leipzig.
Tini
00:21:40
Genau, in Leipzig. Ich habe gerade geguckt nebenbei in meinem Handy. Es gibt ein schönes Foto von uns beiden von dem Abend. Es war Samstag, der 16. November 2013.
Vanessa
00:21:49
Siehste. Ich sage doch Herbst.
Tini
00:21:52
Das hätte ich später verortet, tatsächlich. Ich weiß nur noch, wie wir auf diesem Konzert standen. Und ich auch so dachte, oh geil, Vanny geht wieder auf Konzerte mit uns. Alles wird gut. Das war so ein...
Vanessa
00:22:01
Naja, war ja auch tatsächlich Infektionsgefahr. Ich weiß noch, im Sommer war ein Konzert. Ich glaube, es war sogar Deepish Mode, wo ich hinwollte. Und ich konnte nicht, weil man nicht auf Konzerte gehen durfte. Also unter Chemo darfst du ja nicht in Umgebungen, wo Bazillen sind, weil man soll sich ja nicht erkälten. Und also irgendein Konzert, was mir wichtig gewesen wäre, musste ich ausfallen lassen. Das weiß ich noch.
Tini
00:22:30
Es kann sein, dass es der Beschmut war, weil ich glaube, ich war. Wir hatten ja irgendwie unabhängig voneinander, glaube ich, mit jeweils anderen Freunden und ich war.
Vanessa
00:22:36
Also das sind dann so eher die Seiten, die natürlich nicht so schön sind, dass du auf viele Sachen verzichten musst. Du kannst nicht arbeiten gehen, du kannst nicht auf Partys, du kannst nicht in Umgebungen, wo viele Menschen sind. Wobei wir ansonsten halt auch viel unterwegs waren, also wie gesagt, so shoppen und solche Sachen. Zwischen den Chemos ging es mir auch immer gut. Als dann die Bestrahlung losging, war das eben auch so, dass ich schon wieder Haare hatte. Also ich weiß, ab dem Moment habe ich definitiv die Perücke zu Hause gelassen. Im Januar bin ich ja dann zu dieser Reha gefahren. Da habt ihr mich noch besucht. Stimmt, stimmt. Also in dem Zusammenhang heißt es ja dann Anschluss Heilbehandlung. Da geht man halt drei Wochen irgendwie in so eine Reha-Klinik und wird so fit gemacht wieder für den Alltag. alle wollen immer an die Ostsee und ich habe gesagt, ich gehe in den Spreewald, weil das ist näher dran, dann kann man mich auch besuchen und ich weiß, da seid ihr auch gekommen, ja.
Tini
00:23:33
Ja, und eine Freundin noch von uns, genau. Das war ein schöner Tag, aber da war es auch noch so kalt.
Vanessa
00:23:38
Ja, Januar. Ja, ja.
Tini
00:23:40
Aber ich glaube, die Sonne hat geschienen, genau. Und du sahst aus wie ein Monchichi, das weiß ich auch noch. Du hattest so, als deine Haare dann wieder wuchsen und so dunkel und überall, also überall auf dem Kopf natürlich nur,
Vanessa
00:23:51
Aber du hattest so Ganz lockig. Aber die wuchsen in einer ganz anderen Qualität als vorher. Ich hatte vorher ganz dünne, feine Haare, viele Haare, aber dünn und ganz glatt. Also da hast du ja auch keine Locker reingekriegt. Und auf einmal habe ich so richtig, das fühlte sich manchmal so ein bisschen an wie Pudel. So ein Pudelfeld. Und die wachsen dann ja auch in alle Richtungen. Als sie dann länger wurden, war dann auch die Frage, wie geht man denn mit Locken um?
Tini
00:24:19
Heute ist Social Media voll davon. Damals noch nicht. Also wir waren ja auch Opfer unserer Zeit.
Vanessa
00:24:26
Stimmt.
Tini
00:24:27
Aber die waren irgendwie doch... Ich habe mir ein bisschen Lust für dich, dass die bleiben, aber...
Vanessa
00:24:31
Also die Qualität der Haare ist eine andere als früher.
Tini
00:24:34
Also ich habe so ein bisschen
Vanessa
00:24:35
Noch Welle drin, was ganz angenehm ist. Das hat ja auch andere Effekte gehabt. Zum Beispiel jetzt eine ausgeprägte Rosazea nach der ganzen Geschichte... die mich über Jahre wirklich richtig in Schach gehalten hat. Also Rosazea ist ja eine Hautkrankheit, wo man von Rötungen bis hin zu fetten Pickeln alles kriegt. Das ist schon irre. Also eigentlich auch, wie sehr das das Leben danach noch so beeinflusst. Das ist ja eigentlich die viel krassere Nummer. Also mich hat die Krankheit eigentlich mehr im Nachgang beschäftigt als währenddessen.
Tini
00:25:06
Genau. Ich habe auch eine Bekannte. Sie zum Beispiel kann nur noch in bestimmten Schuhen laufen, weil sich ihre Nervenenden an den Füßen irgendwie noch nicht erholt haben. durch die Behandlung.
Vanessa
00:25:15
Das habe ich auch schon mal gehört, ja.
Tini
00:25:17
Also dass sozusagen die Nerven noch so eine Nervenschädigung drin ist. Ich glaube, darum läuft sie in Barfußschuhen oder so. Ich kriege es nicht mehr zusammen. Aber tatsächlich im entfernten Freundeskreis habe ich eine gute Bekannte, die hat keine Brustkrebsbehandlung, aber ist gerade auch in einer Krebsbehandlung. Da habe ich mich lange unterhalten und da habe ich zum Beispiel auch die Idee mit dem Stirnband erzählt.
Vanessa
00:25:37
Was wir mit dem Zopf.
Tini
00:25:39
Weil wir uns darüber unterhalten hatten, weil sie auch ganz tolle Schwierigkeiten hatte mit der Vorstellung, was mache ich denn ohne Haare? Dann haben wir auch so ein bisschen gewogelt. Und inzwischen gibt es so viel mehr.
Vanessa
00:25:49
Es gibt ja mittlerweile, keine Ahnung, künstliche Augenbrauen, künstliche Wimpern.
Tini
00:25:53
Stimmt, diese Tattoo, also diese Klebetattoos bei Augenbrauen. Wie ich das so nebenbei gestikuliere, weil mich Leute beim Podcast auch sehen. Ich hier gerade über meine Augenbrauen streife. Genau, also es gibt deutlich mehr inzwischen. Und ich glaube, es gibt deutlich mehr Produkte und Varianten, möglichst wenig nach außen zu zeigen, wenn man das nicht möchte.
Vanessa
00:26:11
Ja, und auch um einen besseren Umgang damit zu haben, haben zu können. Also dass man eben auch nicht ganz so stigmatisiert ist. Und was mir immer auffällt, es gibt wesentlich mehr Informationen. Dieses, klar, Pinktober, dieses Bewusstsein ist, glaube ich, viel größer geworden. Nicht zuletzt auch wegen unserer Freundin Angelina Jolie, die ja genau in dem Zeitraum aus der Deckung kam und erzählt hatte, dass sie aufgrund so einer Gen-Mutation sich die Brüste hat abnehmen lassen und die Eierstöcke entfernen. Das ist die BRCA-Mutation gibt es in Variante 1 und 2. Und weil ich so jung war, haben sie mir dann auch nahegelegt, ich soll mich doch bitte mal testen lassen. Und das habe ich gemacht. Natürlich habe ich die Mutation. Das heißt, mein Risiko wieder zu erkranken ist viel, viel höher. Und auch das Risiko an Eierstockkrebs zu erkranken ist viel höher. Im Laufe der Zeit habe ich dann immer wieder auch an Gesprächskreisen teilgenommen, um mich über das Thema weiter zu informieren und auch um besser Entscheidungen treffen zu können. Also da steht ja dann im Raum, lässt man sich die Eierstöcke entfernen, lässt man sich die Brüste abnehmen. Das mit den Eierstöcken habe ich ja machen lassen vor zwei Jahren mittlerweile. Deswegen, ja, also Wechseljahre, ich weiß Bescheid. Da gibt es mittlerweile so viel mehr Informationen und Möglichkeiten und gerade in diesen Gesprächskreisen ist mir aufgefallen, dass da so viele Frauen sind, die gar keinen Krebs hatten, aber die die Diagnose haben, weil sie halt wissen, ah okay, meine Mutter ist früh erkrankt, meine Oma ist an Brustkrebs erkrankt. dann sind das so Zeichen, ja, meine Schwester, meine Tante, also alles, was so der engere weibliche Familienkreis ist. Wenn dann die Diagnose feststeht, hat man auch die Möglichkeit, an einer engeren Vorsorge teilzunehmen. Also ich mache das auch. Ich gehe einmal im Jahr zum MRT, zweimal im Jahr zur Mammographie. Kann ich auch allen nur empfehlen, damit sind wir schon fast bei unserem Quick-Tipp, den wir uns überlegt haben, Mädels geht zur Vorsorge. Männer auch, aber Männer sind wirklich viel, viel weniger betroffen.
Tini
00:28:15
Können aber auch Brustkrebs kriegen, war ich auch sehr überrascht. Der Vater von der Bekannten ist am Brustkrebs erkrankt, das hat mich tatsächlich sehr überrascht. Ich habe nie drüber nachgedacht, aber es kann auch Männer treffen. Und ja, Wanni, du hast so recht. Vorsorge, Vorsorge, Vorsorge. Finde ich ganz spannend, dass und ich oute mich jetzt, ich glaube das letzte Mal 2021, nee, 22. Nee, wann fing Corona an? Also 2021 war ich tatsächlich das letzte Mal.
Vanessa
00:28:43
Ach, Tini.
Tini
00:28:44
Ich weiß. Auf der einen Seite denke ich, oh, spannend, dass ich da so nachlässig bin. Gerade weil ich ja die Geschichte mit dir durchgemacht habe. Auf der anderen Seite war ja 2021 auch das Jahr, wo bei mir auch ein Knötchen entdeckt worden ist, der ja operativ entfernt worden ist. Es ist kein Krebs, es war irgendwas Gutartiges.
Vanessa
00:29:02
Ich hatte ja auch auf der anderen Seite dann, ne? Also ich war ja rechts erkrankt und links hatte ich dann vor zwei oder drei Jahren auch ein Papillom. Stund. Genau. Du hattest auch eins, ne? Genau. Und die werden aber häufig eben, können die mutieren. Deswegen, ich habe es mir auch entfernen lassen. Du ja auch.
Tini
00:29:18
Ja, und ich glaube, das ist einer der Gründe, warum ich lange nicht war. Ich bin in einem Zentrum gelandet und bei einem Operateur, mit dem ich so unzufrieden war, die mich so furchtbar behandelt haben. Ich glaube, das würde noch mal einen nächsten Podcast füllen. Das war ganz, ganz schlimm.
Vanessa
00:29:32
Oh, ja.
Tini
00:29:33
Ich habe mich ja dann erstmal eine Weile verweigert, irgendwo hinzugehen.
Vanessa
00:29:37
Verständlicherweise. Also, Also ich kann dir das ja nachfühlen.
Tini
00:29:40
Genau. Und es ist tatsächlich auch immer noch was da, was ja dann aber irgendwie ein halbes Jahr später im anderen Brustzentrum nochmal überprüft worden ist. Scheut euch nicht, euch eine Zweit- und eine Drittmeinung zu holen. Wirklich, ihr müsst, es geht um euch, es geht um euren Körper, wenn ihr ein doofes Gefühl habt bei irgendeinem Brustzentrum oder irgendeinem Arzt. Es fühlte sich nicht gut an, ich hätte umdrehen sollen und gehen sollen. Ich habe mich da ausgeliefert, lag da auf dem OP-Tisch. Muss keine von uns machen. Keine. Also keine und keine. Ich weiß noch, dass so ein bisschen Warn und Gag war bei dir, wie viele fremde Männer dir vor zehn Jahren an die Brust bepassen durften.
Vanessa
00:30:12
Nicht nur Männer, also Frauen. Ich habe aufgehört zu zählen.
Tini
00:30:18
Ich weiß nur, ich stand da und dachte, muss ich jetzt auch anfangen zu zählen? Als du sozusagen meine Brust untersuchst. Aber ich habe es ja nicht gemacht. Genau, aber ja, Vorsorge und tatsächlich, was ich ja präventiv auch super gut finde, es gibt ja ganz, ganz viel auch online inzwischen, ich weiß nicht, ob ihr das kennt, das ist eine amerikanische Geschichte, daraufhin bin nämlich ich auf meine Brustwarzenveränderungen gestoßen über dieses Know Your Lemons, also kenne deine Zitronen, wo an Hanf von Zitronen, kennst du auch nicht? Oder kennst du das doch? Nee? Nee? Einfach mal googeln, know your lemons. Und da kommt ein Bild mit ganz vielen Zitronen anhand derer Veränderung der Brust, die auf gut und bösartige Sachen hindeuten können. Wurde einfach mal so dargestellt. Und das ist so ein niedrigschwelliger Zugang. Ich mich dadurch auch bestätigt fühle, okay, vielleicht sollte ich das meiner Frauenärztin doch mal erzählen. Weil man ja sonst gerne auch so Sachen wegtut. Und so denkt, ach, so. Ja, ja. Also das kann ich total empfehlen. Das war für mich so der erste Weg. Die Brüste begleitet uns noch ein paar Jahre. Spannend, war es die Know Your Lemons? oder?
Vanessa
00:31:25
Ja, ne, ne, ne, hab ich noch nicht gehört. Aber es gibt ja so viele.
Tini
00:31:30
Du bist die Frau, die es kennt.
Vanessa
00:31:32
Nee, nee, nee, gar nicht. Also, weil du jetzt sagtest hier, von wegen zweiter Podcast, also ich hätte auch noch so viel zu erzählen. Ich meine, wir beide, wie oft haben wir uns drüber unterhalten, dass ich eben drüber nachdenke, mir die Brüste abnehmen zu lassen und dann so mit Wiederaufbau, dass du halt irgendwie Implantate reinkriegst oder Also Eigenfett geht bei mir nicht. Ich bin zu schlank, habe ich jetzt genannt. Letztes Jahr.
Tini
00:31:58
Soll ich dir was abgeben?
Vanessa
00:32:02
Ich habe zum Beispiel jetzt einen Termin mit der Uni Köln. Und da wird mein Wiedererkrankungsrisiko neu bewertet. Ja, ich war ja jetzt der Meinung, okay, ich habe diese Diagnose. Ich habe die Genmutation. und jetzt gibt es nur noch Hopp oder Top. Und eigentlich waren bisher auch alle Ärzte so quasi, also da gibt es nur einen Weg, Eierstöcke raus und Brüste ab und dann bist du sicher, naja, ich gehe dann halt regelmäßig und versuche Informationen zu kriegen. Und beim letzten Gespräch, weil es ist jetzt irgendwie gefühlt das sechste, siebte Mal gewesen, dass ich da so einen Termin hatte, habe ich dann auf einmal erfahren, dass man sein Risiko neu bewerten lassen soll. Und das mache ich morgen und dann werde ich dir davon erzählen, Tini.
Tini
00:32:49
Unbedingt. Ich bin gespannt. Gerne. Ich glaube, um es vielleicht auch nochmal so ein bisschen positiv zu, oder nochmal so ein bisschen eine Runde zu schließen zu einer positiven Sache, die ich mitnehme aus dieser ganzen Zeit, ist, dass ich weniger Berührungsängste tatsächlich habe mit Erkrankten und immer wieder auch merke, dass je, wenn ich keine Berührungsängste habe und Leuten auch die Möglichkeit gebe, davon zu erzählen, dass sie das oft gerne annehmen. Egal, ob man jetzt blöde Witze über Krebs macht mit jemandem oder wirklich sich eine Geschichte anhört oder vielleicht doch einen Tipp, wie mit dem Plastikaarzopf am Stirnband hat. Das ist so, denke ich, wichtig.
Vanessa
00:33:28
Ja. Ach, das ist schön. Doch, das finde ich gut.
Tini
00:33:30
Ohne irgendwelche Luftschlösser zu bauen. Also schon auch mit einem realistischen Blick drauf. Ja, fuck, du hast Krebs. Und ja, es kann jetzt eine scheiß Zeit kommen und wir wissen nicht, wie es ausgeht. Aber trotzdem nicht in ein Loch fallen als begleitende Person oder als Angehörige. Das darf man dann bei eigenen Erkrankungen. Was war es bei mir, der Bandscheibenvorfall?
Vanessa
00:33:48
Ach Gott, ja.
Tini
00:33:49
Du ja Rat und Tat zur Seite standst und mit dem Führerschein und ich weiß nicht, ob man es rausschneiden sollte, aber mir einen Schlüpper angezogen hast, weil ich mich nicht bewegen konnte.
Vanessa
00:33:57
Stimmt.
Tini
00:33:58
Und du hast nicht mitgelitten, sondern du warst da und du hast auch Zuversicht ausgestrahlt und warst stabil und bang und da.
Vanessa
00:34:05
Ja, ist schon krass, was man alles so... Ein Jahr vorher. Ja, stimmt. Wie gesagt, so summarierend oder wie sagt man denn, zusammenfassend, kann man wirklich nur sagen? Subsumierend.
Tini
00:34:17
Würde man jetzt in einer Hautsammlung einschreiben?
Vanessa
00:34:19
Okay. Tini macht übrigens gerade ihren Master.
Tini
00:34:22
Ja, kann man halt nur sagen... Verrückte Ideen mit Mitte 40 oder Anfang 40. nochmal Berufsbegleitnis zu studieren.
Vanessa
00:34:30
Ich finde es toll. Also ich würde es auch machen. Genau, also geht zur Vorsorge, kümmert euch. Es gibt viele Informationen. Bleibt positiv.
Tini
00:34:39
Nee, das kannst du so nicht sagen. Nee, das ist zu Klischee.
Vanessa
00:34:43
Das ist zu Klischee, das stimmt.
Tini
00:34:45
Man muss realistisch bleiben und Zuversicht ausstrahlen oder Zuversicht geben. Und wenn es nur für die ganz, ganz nahe Zukunft ist. Und ich glaube, das soziale Umfeld wichtig ist, dass man Leute um sich haben sollte, die das mittragen. Was nicht heißt, dass man nicht betroffen sein darf oder auch mal einen doofen Tag haben darf oder dass einem das auch zu viel ist. Oder man traurig ist, weil ich war auch traurig in der Zeit. Natürlich waren die, ich hab auch mitgelitten, aber was hättest die gebracht, wenn ich jetzt vor dir gesessen hätte und dir heult hätte und meine Freundin hat Krebs, oh wie schrecklich und was machen wir nur und ich weiß, ihre Mutter hatte Krebs und das, ne, also damit wären wir nicht erholfen gewesen. Also meine Aufgabe war, das dann bei anderen wiederzulassen. Ich glaube, Zuversicht ist ein großes Wort und Humor. Ich glaube, wir haben viele schlechte Krebswürze gerissen in der Zeit. Bestimmt. So wie ich uns kenne.
Vanessa
00:35:29
Mit Sicherheit. Ja, super. Ach komm, wir lassen das jetzt so, wir lassen es mal so stehen. Also es war für mich jetzt auch nochmal gut, nochmal so zurückzublicken, da mal wieder so durchzugehen. Ich denke halt auch ganz oft, okay, irgendwann muss doch mal so dieser Punkt kommen, wo ich so denke, es war alles so schrecklich und das kommt irgendwie nicht.
Tini
00:35:49
Aber hast du nicht, glaubst du nicht, weil letztendlich könnten wir das ja auch mit Corona vergleichen. Also Ich glaube, sowohl du als auch ich, wir beide können Corona oder dem Lockdown, so schlimm wie viele Dinge waren, können wir beide was Positives abgewinnen, weil es Zeit für uns bedeutete, runterreduziertheit, ne, ne, ne, ne. Und ich glaube, dass vieles ein Mindset ist, gar nicht von wegen, oh, ich glaube daran, dass ich gesund werde oder wieder Krebs kriege, das meine ich gar nicht, sondern zu sagen, hey, ich nehme das jetzt so, wie das kommt und ich glaube, das hast du viel gemacht. Jetzt ist es so, dann müssen wir jetzt durch. Und ich glaube, das war deine oder ist deine Stärke. Und ich glaube, das war auch so. Lamentieren bringt jetzt auch nichts. Ohne dass man das, Gott, ich glaube, man muss mal vorsichtig sein. Man will ja andere nicht entwerten, aber.
Vanessa
00:36:28
Nein, nein, nein. Und das ist ja auch, jeder hat ja einen anderen Umgang damit. Auch andere Ängste. Das ist, glaube ich, auch so ein Punkt, dass ich, glaube ich, wenig Angst hatte. Weil Angst ist das, was dich dann lähmt. Dann kommt es ins Stock.
Tini
00:36:40
War nicht die Einzige, die da war, sondern du warst ja nicht alleine.
Vanessa
00:36:42
Toi, toi, toi. Also das war ja ringsrum. Da waren ja so viele. Ich erinnere mich zum Beispiel, ich habe ja auch regelmäßig so E-Mails geschrieben mit Updates, was so passiert ist. Ich habe das dann in so einen Verteiler gesetzt, wo ich auch gesagt habe, okay, hey, wenn du das nicht haben willst, sag Bescheid. Dann nehme ich dich aus dem Verteiler und fertig ist. Das kann ich nicht, ob ich diese E-Mails noch habe. Direkt mal gucken.
Tini
00:37:03
Aber würdest du die nochmal lesen wollen? Nee, oder?
Vanessa
00:37:05
Doch, das wäre bestimmt spannend.
Tini
00:37:07
Weil ich halt so gemerkt habe, auch so in der Zeit, wo wir nachgesagt haben, ob wir den Podcast machen, dass ich eigentlich sehr, sehr froh bin, dass die lustigen und positiven Erinnerungen überwiegen, weil ich wusste, ach, Bani wird lesen ohne Ende, ich muss mir um die keine Sorgen machen, die wird die richtige Entscheidung treffen. Das war so, ich gehe eigentlich gut damit, dass ich nicht an die schlimmen Sachen so viel denke, dass die so ganz weit weg sind. Weißt du, was ich meine?
Vanessa
00:37:30
Ja, bin ich auch sehr froh drüber.
Tini
00:37:31
Und tatsächlich, und das muss ich jetzt auch nochmal sagen, die Tatsache, dass du künstlich schon die Wechseljahre das zweite Mal durchmachen musst, hilft mir, meine Symptome, wenn ich dir davon erzähle, besser zuzuordnen. Mit Mitte 40 hatten wir ja letztens, dass so die ersten Sachen anfangen. Wie tun meine Füße und meine Knöchel so weh? Und ich weiß gar nicht, bin ich gestürzt? Und du sagtest gleich, passiert übrigens bei den Wechseljahren. Und seitdem sind diese Schmerzen übrigens weg.
Vanessa
00:37:58
Also, so glücklich.
Tini
00:38:01
Wer weiß, wie lange. Aber das finde ich aus der heutigen Position und aus der heutigen Perspektive nochmal total spannend. Dadurch, dass du es zweimal durchgemacht hast schon, sicherlich auch mit unterschiedlichen Symptomen. Das kenne ich von Wahi.
Vanessa
00:38:16
Ich bin auch überrascht. Aber wie du es schon sagst, ich lese dann natürlich auch immer oder versuche mich da zu informieren, dass man halt Bescheid weiß. Und deswegen bin ich auch total gespannt, was da morgen rauskommt. Ich war ja das letzte Mal wieder im Krankenhaus, weil ich so dachte, alles klar, jetzt war ich bei der Chirurgin und jetzt kriege ich endlich eine Kostenübernahme. Und dann geht's los. Und dann war da überhaupt keine Rede mehr von Kostenübernahme. Nee, nee, nee. Sie haben ja einen Teil Ihres Risikos schon abgelebt. Ich so, bitte was?
Tini
00:38:43
Ja, du hast erzählt, als wir paddeln wollen.
Vanessa
00:38:46
Und die haben mir das in Köln jetzt nochmal erklärt mit diesem Abgelebt. Also im Prinzip, wenn du 20 bist und kriegst die Diagnose mit der Genmutation, dann hast du 60 Jahre lang ein sehr hohes Risiko, dass du an Brustkrebs erkrankst. Bist du aber 40 oder älter und hast nur noch 40 Jahre zu leben, ist das Risiko wohl geringer. Also weil ja dann nicht mehr so viel Zeit ist.
Tini
00:39:11
Ah ja, okay.
Vanessa
00:39:12
Und weil das gleichzeitig das Risiko derer, die zum Beispiel über 50 sind, sowieso steigt. Also du kommst ja dann in eine andere Gruppe rein.
Tini
00:39:20
Ey, Wani, auch noch mal mit dem Papillon. Ich muss wirklich zur Frauenärztin.
Vanessa
00:39:25
Ja, das ist wichtig, wichtig, wichtig. Also auch an unsere Zuhörer, glaube ich, ein gutes Schlusswort. Check your lemons. Und Tini, ganz herzlichen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast und heute dabei warst. Mir bleibt nur noch zu sagen, auf Wiederhören.
Tini
00:39:42
Das war's für heute von Unbehindert. Wir sagen Danke, dass ihr uns euer Ohr und Zeit geschenkt habt. Eure Meinung und Gedanken sind uns wichtig. Lasst uns also in den Kommentaren wissen, was euch für Themen bewegen. Und wenn euch gefallen hat, was ihr gehört habt, hinterlasst uns gerne eine Bewertung oder folgt uns auf unseren Social-Media-Kanälen. Ihr findet uns auf TikTok, Instagram, Facebook und natürlich auf unserer Webseite www.unbehindert-podcast.de Alle Links und weitere Infos gibt es natürlich in den Shownotes. Damit ihr keine Folge verpasst, vergesst nicht unseren Podcast zu abonnieren. Bleibt neugierig, teilt eure Leidenschaften mit der Welt und macht sie zu einem Ort mit weniger Barrieren. Bis zum nächsten Mal.
Music
00:40:32

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