unBehindert

Der Podcast, der Barrieren bricht.

#028 Weihnachten - Allein zu Haus

Unser persönliches Weihnachtsmärchen

11.12.2024 35 min

Zusammenfassung & Show Notes

Weihnachtszeit – eine Zeit der Freude, der Familie, der Liebe … oder? Was ist eigentlich wenn es nicht so ist? 
Wir sitzen hier in der Adventszeit, unser Haus ist geschmückt, der Duft von frischem Glühwein liegt in der Luft und wir hatten die ersten selbst gebackenen Kekse. Fehlt bei uns in Brandenburg nur der Schnee, um richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen … doch das ist nicht immer so gewesen. Weihnachten ist für viele nicht nur Friede, Freude, Besinnlichkeit – es kann auch eine Zeit der Herausforderung sein. 

In dieser letzten Podcast-Folge des Jahres teilen wir mit euch unsere ganz persönlichen Weihnachtsgeschichten. Was hat uns in schweren Zeiten geholfen? Und wie haben wir das Fest für uns wieder zu etwas Schönem gemacht? Macht’s euch gemütlich und begleitet uns durch unser Weihnachtsmärchen.

In der Folge:
  • Weihnachten und seine Herausforderungen
  • Einsamkeit an Heiligabend
  • Skurrile Weihnachtserinnerungen
  • Tipps für ein besseres Weihnachten
Links aus der Folge - Weihnachten - Allein zu Haus
🔗 GemeinsamErleben | Finde Menschen mit gleichen Interessen & tolle Aktivitäten: https://gemeinsamerleben.com/
🔗 Wir Weihnachten 2024 – Gemeinsam gegen Einsamkeit in der Nachbarschaft: https://www.wirweihnachten.de/
🔗 neu-in-der-stadt.de | Freunde finden, gemeinsame Unternehmungen, Spaß, Freizeit, Hobby: https://www.neu-in-der-stadt.de/
🔗 nebenan.de | Willkommen in deiner Nachbarschaft: https://nebenan.de/
🔗 #027 Schweigen kann tödlich sein | Mentale Probleme erkennen & helfen: https://unbehindert-podcast.de/episode/027-schweigen-kann-toedlich-sein

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Bis zum nächsten Mal! 
Vanessa Köllner und Arne Schöning

Transkript

Keiner will alleine sein. Mein skurrilster Weihnachtsabend. Da fahren auf einmal überall die Spittbögen weg. Das war mein Aha-Erlebnis zu Weihnachten und Kirche. War Weihnachten ganz oft verbunden mit Arbeit. Friede, Freude, Besinnlichkeit. Also im Sommer Weihnachten zu feiern. Einerseits redet man die ganze Zeit von der besinnlichen Zeit, aber irgendwie ist es ja auch eigentlich eine total stressige Zeit. Das Weihnachtsdorf schlechthin. Deswegen sind die ganzen Weihnachten danach alle nicht mehr so. Ich war auch tatsächlich einmal Maria. Ich habe es gehasst. Willkommen bei Unbehindert, dem Podcast, der Barrieren bricht. Hier sprechen wir über das Leben mit und ohne Behinderung, teilen inspirierende Geschichten und beleuchten Barrieren, ohne die unser aller Leben leichter wäre. Jetzt genießt die nächsten Minuten mit Vanessa und Arne. Ho, ho, ho, es ist Weihnachtszeit. Eine Zeit der Freude, der Familie, der Liebe oder was ist eigentlich, wenn das Ganze nicht so ist? Vanessa und ich sitzen heute hier am zweiten Advent in unserem Haus. Wir haben geschmückt. Der Duft von frischem Glühwein liegt uns in der Nase, der vor uns steht. Und wir haben die ersten selbstgebackenen Kekse vor uns. Fehlt eigentlich nur noch der Schnee hier bei uns in Brandenburg, um so richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen. Doch das war bei uns beiden nicht immer so und bei vielen anderen auch. Weihnachten ist für viele nicht nur Friede, Freude, Besinnlichkeit, sondern es kann auch eine Zeit der Herausforderung sein. Deswegen wollen wir in dieser Folge, unsere letzte Folge für dieses Jahr, mit euch mal unsere ganz persönlichen Weihnachtsgeschichten teilen. Also macht es euch gemütlich und begleitet uns durch unser ganz persönliches Weihnachtsmärchen. Arne, da sitzen wir jetzt zwischen unseren Lichterketten und den Keksen. Ja. Also alles sehr gemütlich. Wir haben hier auch Plätzchen, die wir geschenkt bekommen haben. Nochmal vielen Dank. Oh ja, ganz toll. An unseren lieben Nikolaus, der nebenan wohnt. Ja, wie du schon gesagt hast, das war halt auch nicht immer so. Ich erinnere mich, zum Beispiel in meiner Kindheit war Weihnachten ganz oft verbunden mit Arbeit. Also meine Eltern hatten ja einen Blumenladen. Da ist Weihnachten und die Adventszeit natürlich Primetime, die Zeit, wo du das Geld verdienst, bis zum Valentinstag dann. René, also mein Bruder und ich, wir mussten dann auch helfen, sind oft aber auch noch engagiert gewesen bei der Kirche, hier so mit Krippenspiel. Und abends hat man sich dann endlich getroffen, nachdem alles ausgeliefert war. Zu Kartoffelsalat und Würstchen. Zu Kartoffelsalat und Würstchen, genau. Krieg ich ja nie. Ja. Jetzt haben wir ja mehr Zeit. Ich meine, genau aus der Tradition ist es ja entstanden. Man hatte sehr viel zu tun. Früher hat man auch noch am 24. Gearbeitet oder viele andere arbeiten ja auch noch am 24. Mit anderen Berufsgruppen. Dann ist das halt natürlich eine schnelle Nummer, wo du nicht viel Vorbereitungszeit brauchst. Es ist schon irgendwie eine skurrile Zeit, weil ja auch Wartungshaltung zu Weihnachten ja auch irgendwie total weit auseinander geht. Einerseits redet man die ganze Zeit von der besinnlichen Zeit, aber irgendwie ist es ja auch eigentlich eine total stressige Zeit. Ach, furchtbar. Familie, Geschenke, Gaufen, volle Innenstädte, irgendwie, also für viele verbinden Weihnachten ja auch mit Stress. Ja, ich habe bei mir auf Arbeit zum Beispiel eingeführt, dass wir ja die Weihnachtsfeier vor dem ersten Advent machen, einfach um da ein bisschen den Druck rauszunehmen. Also es war trotzdem sehr schön und sehr heimelig und besinnlich und überhaupt. Also ich glaube schon, dass es allen gefallen hat. Aber sobald dann der erste Advent vorbei ist, kommen ja alle. Gerade wenn du Kinder hast, da ist dann die Schule mit verschiedenen Veranstaltungen, vielleicht auch der Sportverein oder irgendwelche anderen Sachen, wo man engagiert ist. Deswegen eben, wie gesagt, am besten vor dem ersten Advent. Geht ja jetzt auch alles. Ab August gibt es ja schon Plätzchen und Zimtssternet. Aber wie du sagst, ja, diese Erwartungshaltung geht natürlich total auseinander. Oder der Wunsch und die Wirklichkeit, das ist vielleicht auch das. Ganz viele feiern ja auch gar nicht oder allein. Ja, ich wollte gerade sagen, vielleicht ist auch genau das der Grund, warum laut einer Studie ca. 17 Millionen Menschen in Deutschland, Gar kein Weihnachten feiern und sich dieser gesamten Sache komplett entziehen. Also kann man ja auch fast ein bisschen verstehen. Total. Also ich hatte irgendwie jetzt in Vorbereitung auf die Sendung auch gelesen, 40 Prozent der Haushalte in Deutschland sind Ein-Personen-Haushalte. Also da sind ja junge Menschen dabei, aber eben auch viele Alte, die allein leben. Da kommt man natürlich auch schnell zu den 17 Millionen, die eben gar nicht feiern oder es nicht als Feier empfinden. Das ist ja vielleicht auch das Ding. 20 Prozent davon ungefähr sind Menschen, die das aus Glaubensgründen machen, kann man ja auch nachvollziehen. Aber dann bleibt ja immer noch eine ganz große Summe an Menschen übrig, die einfach andere Gründe haben und sagen, nee, also Weihnachten ist nicht meine Baustelle. Und auch wir hatten ja eigentlich Zeiten und Phasen in unserer Jugend und auch in unserer näheren Vergangenheit, wo es einfach anders war. Und da wollen wir heute ja mal so ein bisschen drauf schauen. Wie war denn dein Weihnachten in deiner Kindheit? Du hast es ja schon so ein bisschen angedeutet. Also so an so richtige zauberhafte Weihnachten, sag ich mal, mit so Geschenkeüberraschungen und Baum und alle sitzen da. Daran kann ich mich wirklich nur in meiner frühesten Kindheit erinnern. Da war natürlich ein großer, wie soll ich sagen, so ein großer Bruch drin, einfach klar durch die Wende. 1989, da war auf einmal ganz viel anders und die Erwachsenen waren natürlich mega gestresst, weil sie so große Herausforderungen hatten. Dann war Weihnachten auch erst mal nicht so wichtig. Und in dem Zusammenhang, das ist jetzt eigentlich ganz spannend, fällt mir ein, ich bin ja christlich erzogen worden, also evangelisch. Wir sind mit der Kirche, dem Kinderchor zur Weihnachtszeit dann auch oft durchs Dorf und haben bei alten Leuten gesungen und im Altenheim und so weiter. Und unsere Pfarrersfrau, die hat mit uns immer so ein Spiel gemacht, um uns abzulenken. Schwibbögen zählen. In Sachsen hat ja jeder einen Schwibbogen oder fünf. Wir haben jetzt auch einen im Fenster. Ja. Nach der Wende gab es dann so eine Zeit, da waren auf einmal überall die Schwitbögen weg. Ach echt? Ja. Ach, das ist ja krass. Hast du eine Vermutung, warum? Naja, klar, also A waren die Leute wirklich, ich meine im November war Öffnung der Mauer, im Dezember Weihnachten, da waren viele mit ganz anderen Sachen beschäftigt, so weggehen im Sinne von mal nach drüben fahren. Wir sind damals auch im Dezember, also am 6. Dezember das erste Mal nach Westdeutschland gefahren und auf einmal musste man den Strom bezahlen. Also zumindest dann 90 fortfolgend. Ich glaube, das war zu DDR-Zeiten bestimmt billiger. Ich habe gar nicht mehr so viel Erinnerungen an die Zeit Weihnachten mit meiner Mutter. Meine Mutter ist ja relativ früh gestorben, da war ich sechs Jahre alt. Irgendwie aus der Zeit davor fehlt mir irgendwie ganz viel. Ich kann mich an ein Foto erinnern, da stehe ich vorm Weihnachtsbaum mit meiner Mutter und spiele Flöte und habe dann einen Kaufmannsladen geschenkt bekommen und stehe da ganz stolz, ja stehe ich ganz stolz drin. Wollte ich immer haben, habe ich nie gekriegt. Ja, ihr hattet doch den Großen. Ihr hattet doch quasi ein Live-Kaufmannsladen mit eurem Blumenladen. Ja, und ich hatte eine Puppenstube. Eine richtig coole. Ein bisschen sowas hatte ich nicht. Aber gut, das ist wahrscheinlich auch so ein Gender-Ding. Ja. Nee, aber daran kann ich mich erinnern. Aber ich glaube, die Erinnerung an die Zeit, Weihnachten mit meiner Mutter, existiert eigentlich nur noch aus Bildern. Da fehlt mir irgendwie was. Das einzige Weihnachten, wo ich mich mit meiner Mutter daran erinnern kann, das war in dem Jahr, bevor sie verstorben ist, waren wir... Ihren Bruder besuchen und der lebt in Sydney in Australien. Ach geil. Ja, also ich meine irgendwas, was wir jetzt irgendwie nochmal mit einem anderen Blick machen wollten. Ich habe natürlich eine sehr verklärte Kindheitserinnerung an diese Zeit, aber die haben nochmal eine ganz andere Weihnachtstradition, so zwischen diesem englischen Weihnachten, wo der Santa Claus ja irgendwie am 25. Kommt und dem Weihnachten klassisch in Deutschland am 24. Und einfach mal 35 Grad. Willkommen im Hochsommer. Dein Onkel war ja Deutscher und ist ausgewandert. Der ist irgendwann mit seiner Frau ausgewandert und die haben irgendwie die Traditionen dann so vermischt miteinander. Die haben aus der Not eine Tugend gemacht. Da war es so, wir sind als Kinder schlafen gegangen, da kann ich mich dran erinnern und sind dann in der Nacht vom 24. auf den 25. Nachts um 24 Uhr geweckt worden. In der Zwischenzeit hatten die Eltern dann alles gedeckt und Essen vorbereitet und die Geschenke hingelegt und dann wurde halt Weihnachten nachts gefeiert, da war es dann nicht ganz so warm, war irgendwie so eine Mischung aus den Traditionen, da kann ich mich noch als Kind dran erinnern. Das war wirklich eine coole Erinnerung. Irgendwie ist ja immer witzig, was so bei Kindern hängen bleibt. Hier in Berlin oder in Deutschland ist ja die Tradition damals noch so mit Kerzen, auch mit echten Kerzen am Baum und solche Sachen alles, bevor die Lichterketten dann irgendwie sich durchgesetzt haben. Und ich war als Kind vollkommen entsetzt, dass es im ganzen Haushalt keine einzige Kerze gab. Und dann ist mein Onkel runter in die Werkstatt gegangen und hat mal eine Kerze hochgebracht und hat die so unter Aufsicht mal hingestellt und angezündet und nach einer halben Stunde machte es einfach flupp und durch die große Wärme ist die einfach umgekippt. Und das war für mich als Kind so irgendwie so, ja klar, ich kannte ja nur Weihnachten irgendwie mit Schnee und kalt und wir sind da mit kurzer Hose und tagsüber im Pool und sowas rumgerannt. Das war schon irgendwie ganz witzig. Ich kann mir das ja bis heute nicht vorstellen. Ich habe ja ehemalige Kollegen, die leben in Südafrika und der hat dann auch öfters Bilder irgendwie gepostet zu Weihnachten und für mich ist das so irgendwie unvorstellbar, also im Sommer Weihnachten zu feiern. Ja, ist schon irgendwie skurril. Das sind so meine letzten, ich sag mal klassischen, schönen Erinnerungen an Weihnachten und danach kommt irgendwie eine Phase, ich kann gar nicht genau sagen warum, da hat sich das dann irgendwie, der Blick auf Weihnachten verändert. Ich wollte gerade sagen, wurde es dann nicht mehr schön. Ich glaube ja, so als Jugendlicher hat man wahrscheinlich immer so eine Phase, wo man dann erstmal gegen diese ganzen Traditionen rebelliert, das nicht mehr so mitmachen will, eher am Heiligen Abend dann nach der Bescherung nochmal sich mit den Kumpels und Freundinnen trifft oder so. Ja, Kino gehen oder Disco gehen, das ist auch so ein Thema. Also war bei mir auch so, aber auch dem geschuldet, dass, also gerade nachdem ich dann... Wie alt war ich denn da? 17? Ja, da ist ja dann meine Mutter gestorben. Also wir sind ja beide Halbwaisen. Und nachdem meine Mutter gestorben ist, haben wir das auch ganz oft gemacht, dass mein Bruder und ich dann noch abends irgendwie uns mit Leuten getroffen haben. Halt raus, sich ablenken, ist vielleicht ganz natürlich, aber ich hatte so den Eindruck, wir sind von dem Trip lange nicht runtergekommen. Also Weihnachtstradition hatte ich wenige, habe ja auch oft alleine gelebt. Da hat man dann versucht, so ein paar, ich will es gar nicht Tradition nennen, aber so ein paar Aktivitäten zu finden, die man in der Weihnachtszeit zum Beispiel macht. Also Plätzchen backen mit Freundinnen. Ich glaube, das habt ihr auch gemacht. Da hatte ich eine Megatradition. Bei mir war so Schluss nach zwei Blechen. Man muss dazu sagen, der Freund bzw. Mittlerweile Mann meiner besten Freundin, der hat immer am ersten Advent auf einem Weihnachtsmarkt gearbeitet, hatte also keine Zeit. Dann haben wir irgendwann angefangen, uns mit Freunden zu treffen, bei mir zu Hause und haben angefangen Plätzchen zu backen. Und es wurde eine Eskalation an Plätzchen backen. Also ich habe so einen Esstisch, wenn man da noch die Ansteckplatten ransteckt, dann ist der irgendwie über drei Meter lang. Und dieser Tisch war am Ende des Tages so nach sechs, sieben Stunden backen komplett voll mit Plätzchen. Und dann haben wir das unter allen, die beteiligt waren, aufgeteilt. Da gibt es echt noch skurrile Fotos. Also es war so eine richtige Weihnachtsbäckerei. Das haben wir ein paar Jahre gemacht. Das war wirklich schön. Das hat sich dann wieder so ein bisschen, wie das ist, entwickelt sich weiter, hat andere Dinge vor. Die Lebenssituation verändert hat sich das wieder ein bisschen zerschlagen. Aber ich würde so sagen, das war somit meine erste ganz klassische traditionelle Weihnachtsroutine oder Tradition. Am ersten Advent Plätzchen backen. Und wir haben wirklich so viel gebacken, das hat unglaublicherweise für die gesamte Weihnachtszeit gereicht. Ja, ich habe ja letzte Woche gebacken, aber das waren auch wieder nur die zwei Bleche. Ja, also ich will es hier nochmal an der Stelle erwähnen, ich habe davon kaum was abbekommen. Nein, du hast nichts bekommen. Also in meiner Erinnerung habe ich davon so gut wie nichts abgekriegt. Ja, wir können ja mal Nina fragen, ob sie vorbeikommt und mit ihr backt. Ja, ja, mal wieder so eine richtige große Backaktion. Vielleicht sollten wir das für nächstes Jahr mal wieder planen. Heiligabend habe ich dann halt oft anders verbracht oder versucht anders zu verbringen. Wie schon erwähnt, man geht mal ins Kino, man geht irgendwie in die Kneipe. Aber eine Zeit lang habe ich auch Heiligabend gearbeitet. Als Reiseleiterin. Ja, ich meine auch das vergisst man ja bei allen Heiligabend. Es gibt ja viele Berufsgruppen Pflege, Busfahrer, U-Bahn-Fahrer und weiß ich nicht. Alles, was einem jetzt nicht auf den ersten Blick einfällt. Aber ja, wenn ich jetzt irgendwie in Urlaub fahre, nach Spanien irgendwie in eine Clubanlage, dann gibt es da auch einen Reiseleiter, der an dem Tag arbeitet. Wo warst du damals? Seifen im Erzgebirge. Das Weihnachtsdorf schlechthin. Aber in meiner Situation muss ich sagen, das war schon schwierig, weil es dir Weihnachten so doll um die Ohren gehauen hat. Also ich war Single, Anfang 20, mein erster Job und dann so, ja kannst du Weihnachten hier eine Reisegruppe übernehmen. Ich also mit 45 Dauerwellen ab ins Erzgebirge. Ja, das war schon auch, wie soll ich sagen, schwierig. Was ich daraus gelernt habe oder was mich total beeindruckt hat, als ich dort war, wir waren halt in einem Hotel, in einem Speisesaal gab es dann immer eine Familie, die offensichtlich so über mehrere Generationen sich dann da getroffen hat. Also da war Oma, Opa dabei, die Kinder, deren Kinder, also die Enkel, die hatten einen großen Tisch und haben dort gefeiert und das fand ich total cool, weil natürlich dann auch niemand zu Hause stehen muss und kochen, vorbereiten, dieses Ganze. Einer muss sein Haus zur Verfügung stellen, das fiel da alles weg und wir haben das in der Familie dann auch ein paar Jahre gemacht, dass wir Heiligabend und die Feiertage weggefahren sind. So in Spree, weil da gibt es ja tolle, tolle Geschichten. Mittlerweile ist das, glaube ich, bei sehr vielen so. Also man hat ja zum Beispiel an der Ostsee mittlerweile so die dritte Saison über Weihnachten und Silvester. Das war auch schön, aber naja, ich glaube, uns fehlte halt ein bisschen so der Ort, dieses Heim, wo man hinkommt und dann Weihnachten feiert. Ich glaube, bei euch war es ähnlich. Ja, bei uns war es glaube ich auch schon ähnlich, nach dem Tod meiner Mutter war das halt irgendwie nicht mehr so und bei uns ist ja noch dazu, sind ja nicht sonderlich kirchlich, also zumindest Teil meiner Familie und deswegen war Kirche bei uns auch ein bisschen so ein Thema, auch das ist ja so eine Tradition, was irgendwie zur Stimmung beiträgt und wo man dann auf Menschen trifft, wenn man einsam wäre an Weihnachten, wo man hingehen kann und dann auf die Kirchengemeinde trifft, das ist bei uns ja weggefallen. Ich kann mich nur noch erinnern, meine Oma ist dann immer in die Kirche gegangen und meine Erinnerung daran ist aber immer eher nur, ich hatte eher Angst. Also mich hat das irgendwie so mit den Kerzen und dann diese ja doch meistens etwas bedrückenden, schweren Lieder und Kirche hat ja auch oft was so ein bisschen so Anklagendes, du musst sühnen und büßen und dann hat da vorne so ein Mann in so einem großen Mantel gestanden und hat irgendwie erzählt, dass man als Kind artig sein soll. Ich bin mal weinend und heulend da rausgerannt. Und dann kam diese schwere Orgelmusik dazu und das hat mich als Kind irgendwie überfordert. Und da bin ich rausgerannt und das war irgendwie für mich dann, Kirche hatte sich dann irgendwie Weihnachten erledigt, bis ich dann irgendwann mit boah, wie alt war ich denn da? 18, 19, 20, also vor meinem Unfall noch eine Freundin hatte und die hat im Norden von Berlin gelebt, in der Nähe von Frohnau und da sind wir mal Weihnachten, weil deren Familie hatte diese Tradition zum Krippenspiel in die Kirche gelaufen und auf dem Hinweg war alles so grau und oll und wir sind da über die Felder gelaufen und es war halt irgendwie nicht so schön und dann war in der Kirche das Krippenspiel und ich war halt nicht ganz so mein Ding. Aber dann, das war mein Aha-Erlebnis zu Weihnachten und Kirche, dann ging dieses Kirchentor auf und man läuft ja dann so raus, so dieser Ausmarsch aus der Kirche. Es war alles beleuchtet und in der Zwischenzeit hatte es dicke, fette Flocken angefangen zu schneien. Der ganze Dorfplatz war weiß. Es schneit, bis wir zu Hause gegangen sind. Du hast die Lichter gesehen. Da hat es mich dann auch gepackt. Da hat es dann selbst meine Romantikader berührt. Das wird wahrscheinlich ein Leben lang mein Kirchen- Weihnachts-Romantik-Moment sein. Da habe ich dann den Frieden geschlossen wieder mit Kirche zu Weihnachten. Ist ja auch ein Klassiker. Die meisten Die letzten Jahre gehen nur zu Weihnachten. Ich mittlerweile auch. Die letzten Jahre nicht mal zu Weihnachten. Mein Bruder und ich, wir waren ja diejenigen, die das Krippenspiel mitgestaltet haben. Ja, du hast ja quasi auf der anderen Seite, du hast ja quasi die Stars der Weihnachten auf der Bühne. Ich war auch tatsächlich einmal Maria. Ich habe es gehasst. Ich war nicht gerne Maria. Was? Alle Mädchen wollen Maria sein. Nee, ich glaube, das mit den Kindern, das war irgendwie nicht so meins. Aber... Fun Fact, in unserer Gemeinde wurde jahrelang dasselbe Krippenspiel aufgeführt. Wenn du meinen Bruder, deinen Schwager, mal fragst, dann wird er dir genau einen Teil aufsagen können, nämlich seinen Text von 1984 oder so. Ich kann den auch noch. Was hat er denn gespielt? Das Schaf und der Text war mäh? Nein, ein Hirten. Dadurch, dass das jedes Jahr dasselbe war, können wir heute noch den Text. Das ist total absurd. Aber irgendwie auch hübsch oder irgendwie süß, wenn man sich so trifft und dann nur so sagt so, na, wir hirten hier auf Bethlehems Feld und dann weiß jeder, was kommen muss. Ja, witzig. Ja, sowas fehlt mir natürlich aus meiner Kindheit. Da habe ich, sowas habe ich keine Erinnerung. Ich glaube auch wirklich, dass die Kirche oder der Kirchenbesuch zum Heiligen Abend das feierlichste war, was bei uns viele Jahre zum Heiligen Abend passiert ist. Danach haben wir halt zu Hause gesessen und haben gegessen und Western geguckt. Ja cool, Bud Spencer irgendwie und Terence Hill. Ich habe keine Ahnung, also so Italo-Western-Zeugs. Ich war immer tief enttäuscht als Kind. Als Erwachsene kann ich es ein bisschen verstehen, wenn du die ganzen Wochen durchgearbeitet hast und dann ist Heiligabend, dann ist es auch irgendwie egal. Dann machst du halt den Fernseher an und versuchst irgendwie nicht gleich einzuschlafen. Ja, das ist natürlich krass. Ich kann mich immer erinnern, mein Vater hat ja Schicht gearbeitet und ich war dann teilweise natürlich auch noch irgendwie, wenn Schnee lag, vormittags draußen. Meine absolute Horror-Weihnachtsgeschichte. Ich habe mir sehnsüchtig ein Lego-Raumschiff gewünscht, wo man irgendwo drauf gibt, haben irgendwie noch irgendwelche bunten Lichter geblinkt und irgendwelche Geräusche gab es. Und ich war mir so sicher, ich bekomme es. War aber natürlich in meinem kindlichen Leichtsinn vormittags noch rodeln und beim Gehen wollte ich natürlich nicht klassisch wie alle anderen vorne den Berg runter rodeln, sondern hinten so einen kleinen Schleichweg lang rodeln. Was soll ich sagen, Geschichte ist schief gegangen. Ich bin gegen einen Busch gefahren und habe mir sechs Stunden vor der Bescherung beide Handgelenke verstaucht. Oh, scheiße. So, mein sehnlichster Wunsch, das Lego-Raumschiff, ist in Erfüllung gegangen. Ich habe also vor einem weiß ich nicht wie viele hundert Teile Lego-Raumschiff gesessen. Und konnte keinen einzigen Stein auf den anderen drücken, weil mir meine beiden Hände so scheiße weh getan haben. Da kommt das Trauma her. Das war es bestimmt. Deswegen sind die ganzen Weihnachten danach alle nicht mehr so toll gewesen. Weil das ist ja so ein bisschen der Rückblick in unsere Kindheit. Aber dann hat sich ja quasi, wenn man dann erwachsen wird, da gestalten ja die Eltern irgendwie das Weihnachten, aber dann kommt ja irgendwann diese Phase, wo man alleine wohnt, wo man alleine ist, wo man Jugendliche, wo man selber das gestaltet und da verändert sich ja auch nochmal. Ja, da verändert sich ja auch irgendwie nochmal was total. Und bei mir war es dann so, dass Weihnachten ja eigentlich eher ein Fest mit Freunden war als mit Familie. Das war wirklich eher so, bei mir ist es familiär ja so, ich habe eine sehr kleine Familie und dann ist noch sukzessive ein Familienmitglied nach dem anderen woanders hingezogen und irgendwann war ich der Einzige, der noch in Berlin war. Das ging mir auch ähnlich. Klar war dann immer so ein bisschen davon abhängig, wo man gerade war. Also als ich in Paris gearbeitet habe, war Weihnachten natürlich auch irgendwie seltsam. Aber mit meinem damaligen Freund, der war Franzose, bin ich nach Leipzig gefahren und dann haben wir zu Hause gefeiert bei mir. Und manchmal, wenn man dann einen Freund hatte, hat man vielleicht auch bei seiner Familie gefeiert. Bei uns war jetzt, ja doch, wir haben uns schon jedes Jahr irgendwie gesehen oder annähernd jedes Jahr. Es war halt insofern nicht festlich, weil uns fehlte irgendwann der Ort, wo man hingehen kann. Also was bei vielen so das Zuhause ist aus der Kindheit, wo dann so irgendwie in deinem alten Kinderzimmer wohnst, ich übertreibe jetzt mal oder wo Mama und Papa halt dann die Gans machen und man hat so Tradition, gab es bei uns alles nicht. Das versuchen wir jetzt so ein bisschen zu kompensieren in den letzten Jahren. Ja, wir versuchen wieder so eine kleine Tradition entstehen zu lassen. Mittlerweile hat sich ja unser Leben stark verändert. Wir sind verheiratet. Man ist über einen längeren Zeitraum schon zusammen. Es können ja auch so langsamer Traditionen entstehen. Wir haben relativ früh angefangen, dass wir kurz vor Weihnachten uns gegenseitig quasi ein Kulturevent geschenkt haben. Das finde ich eigentlich auch ganz schön. Gemeinsame Zeit, ich sage es immer wieder. Ja, dein Lieblingsgeschenk. Parfum. Ja, erzählt es nicht den Werbestrategen von Douglas. Ah, ja. Ja, aber es ist, genau, es ist ja dein Lieblingsgeschenk, was du machst, gemeinsame Zeit zu schenken. Und das finde ich eigentlich auch total schön. Das ist so ein Ding, was wir zwischen... Zwischen uns haben, wo wir einfach sagen, hey, da nehmen wir uns jetzt Zeit für uns und machen was und erleben was. Aber auch ja so mit deiner Familie, die ist jetzt näher dran als meine Familie. Meine Familie ist relativ weit weg, aber dass wir wenigstens versuchen, mit deiner Familie sowohl den 24. Als auch dann an den Weihnachtsfeiertagen gemeinsam Zeit zu verbringen und auch was zu erleben. Und das machen wir jetzt dann schon das fünfte Jahr in Folge. Also ich glaube, man kann von einer Tradition langsam sprechen. Ja, und unsere Weihnachtsdeko hat sich ja jetzt auch schon vereint. Ja, wir haben aus einer einzelnen Kiste bei jedem sind jetzt zwei geworden. Uhu. Unglaublich aber wahr. Ja, das finde ich auch, dass man in der Konstellation natürlich leichter so Tradition installieren kann. Es ist natürlich, wir wissen es beide, oder wir wissen beide, wie es ist, alleine zu sein zu Heiligabend. Klar, ging uns ja auch manchmal so. Ich glaube, es ist so ein Unterschied. Also der Heiligabend selber, der 24. Ist ja so ein Thema, weil wenn du jetzt Weihnachten eher mit Freunden feierst, die haben dann natürlich alle was mit ihrer Familie vor und das ist ja vollkommen verständlich, dass die dann nicht am 24. Bei dir sitzen, sondern die sind dann ja eher tendenziell irgendwie an den Weihnachtsfeiertagen, dass du dich dann mit dem triffst und dann musst du dir irgendwas einfallen lassen. Was machst du dann am 24.? Wie hast du das verbracht? Oder den 24. In der Phase, wo du Single warst und jetzt nicht mit deiner Familie so eng warst? Hört man, dass ich gerade Plätzchen esse? Ja, wir machen gerade Podcast-Aufzeichnungen. Mann, ein bisschen Disziplin bitte. Ja, aber Stimmung ist ja auch wichtig. Achso, dann trinke ich jetzt Glühwein. Ja, meiner ist schon alle. Ich überlege gerade... Und Heiligabend war glaube ich nicht so ganz das Problem. Ich hatte ja vorhin schon mal erwähnt, dass wir uns dann oft organisiert haben, dass mein Bruder, mein Vater und ich zusammen wegfahren. Ich finde die Vorweihnachtszeit viel herausfordernder, weil das sind unterm Strich fast vier Wochen, wo du irgendwie damit klarkommen musst, dass um dich rum halt Friede, Freude, Eierkuchen ist. Und ich persönlich habe dann auch oft so den Eindruck gehabt, auch bei allen läuft es total geil, nur bei mir nicht. Also es ist einfach der Eindruck, der einem entsteht. Ja, natürlich, aber erzähl das mal meinem 27-jährigen Ich. Also, das meine ich. Aber bei mir war es eher umgekehrt. Bei mir war immer der 24. So ein bisschen der Pain-Punkt. Und da hatte ich eigentlich auch eine Zeit lang eine sehr schöne Tradition. Da hat mich meine Tante dann immer nach Kiel eingeladen und da hatten wir immer sehr, sehr schöne Weihnachten. Das war wirklich toll. Aber als das dann nicht mehr so funktioniert hat aus den verschiedensten Gründen, da hatte ich dann auch wirklich Weihnachten, ja, die waren dann eigentlich nicht so schön. Und mein skurrilster Weihnachtsabend, da habe ich die komplette Nacht damit verbracht, Online-Poker zu spielen. Hast du auch was gewonnen? Ja, ja, also das Skurril war, also man hat richtig gemerkt, wie bei den Mitspielenden so im Laufe des Abends die Stimmung besser wurde oder der Glühweinkonsum gestiegen ist. Endergebnis, ich habe fast 500 Dollar gewonnen. Wow. Boah, also ich habe selten 500 Dollar zu Weihnachten geschenkt gekriegt. Siehste. Also es war ein erfolgreicher Abend, aber natürlich in dem Moment, wenn du dann darüber nachdenkst und da sitzt und weißt, dass irgendwie andere Menschen gerade zusammensitzen, das war natürlich wirklich irgendwie, ich glaube, so der Höhepunkt oder der negative Höhepunkt an schrägen Weihnachtserinnerungen, die ich da irgendwie so hatte. Und das war auch der Zeitpunkt, wo ich dann überlegt habe, Mensch, wie kannst du denn was verändern? Also ich meine, man ist ja die eine Sache, man kann sich dem ja ergeben oder man kann dann nach Optionen und Möglichkeiten suchen. Wie komme ich da raus? Wie kann ich was verändern? Wie kann ich selber irgendwo aktiv werden? Das war dann eigentlich so der Moment, wo es auch von Jahr zu Jahr wieder besser wurde und du hast ja auch so deine Wege gefunden gehabt damals. Ja, also nach wie vor oder schon immer. Ich war ja dann eher so online, online affin. Ich bin dann den Weg gegangen über so Portale. Damals gab es New in Town. Ich glaube, das heißt jetzt Neu in der Stadt. Und da kann man sich quasi registrieren, wenn man neu in der Stadt ist oder auch schon länger. Ist ja Bums. Und dann kann man so reinschreiben, ich will auf den Weihnachtsmarkt gehen, um Glühwein zu trinken, hat jemand Bock mitzukommen, finden sich im besten Fall Menschen, die mitkommen und die man noch nicht kennt. Das habe ich ein, zweimal gemacht. Das war auch ganz gut. Also habe ich interessante Menschen kennengelernt, jetzt nichts für ewig, aber man war halt nicht alleine. Weihnachtsbrunch mit Freunden fand ich immer richtig gut dann für die Vorweihnachtszeit. Sollten wir auch mal überlegen, ob wir das nicht mal wieder machen. Also ich weiß, unsere Freunde machen das nicht mehr, weil wir damals bei ihnen in der Wohnung total eskaliert sind. Ihr solltet ja auch brunchen und nicht eine Party mit auf den Tischen tanzen draus machen. Ja, eigentlich war es Brunch und abends um neun haben wir irgendwie immer noch gesessen und dann war der Teppich versaut und alles. Und seitdem wollen sie das nicht mehr machen. Ja, euch würde ich auch nicht mehr einladen. Ja, kann man schon verstehen, aber es ist in Erinnerung geblieben. Das ist die andere Seite. Ich stelle mir halt schon oft die Frage, was so Menschen machen, auch die älter sind. Also wie kannst du damit umgehen, dass Weihnachten einfach keiner da ist oder die Optionen so gering sind. Ich habe auch lange überlegt, was ich mache und überlegt und bei mir war das Thema Freunde wichtig. Wir haben dann im Freundeskreis eine ganz coole Regelung gefunden. Wir haben uns dann den 26. Rausgesucht. Viele meiner Freunde, die größere Familien haben. Da war diese Erwartungshaltung zwischen Stress und Besinnlichkeit eigentlich ganz total groß. Und dann haben wir gesagt, okay, also am 26. Lade ich alle Menschen, die mir in dem Jahr besonders wichtig waren, zu einem Dreigangmenü ein. Ich hatte den Riesenvorteil, ich hatte einen Assistenten, der so richtig gut kochen kann. Steffen, also wirklich, wir vermissen es, danke. Danke. Dann hatten meine Freunde immer eine super Ausrede, dass sie am 26. Nicht mehr zu den Familien hin mussten, sondern gesagt, nee, also da ist Weihnachtsessen bei Arne. Und dann haben wir mit Menschen, die uns über das Jahr hin besonders wichtig waren, mit denen wir besonders viel gemacht haben, die uns gegenseitig besonders unterstützt haben. Dort so ein Drei-Gänge-Menü gemacht. Waren war meistens so 10, 12 Leute, ein bisschen unterschiedlich. Und das war wirklich eine ganz, ganz tolle Zeit. Da wusste dann jeder, da hat er sich darauf gefreut. Und das war auch so ein bisschen dieser Abschluss von Weihnachten. Aber hat natürlich das Problem am 24. Nicht gelöst für mich. Ja, aber man hat was, worauf man sich freuen kann. Genau, das war richtig. Ja, es ist halt echt irgendwie die Krux, dass der 24. So gehypt wird. Irgendwie, dass man auf einmal so dasteht und in so einen Druck kommt. Ja. Nein, da mache ich gar nichts. Da mache ich nur was für mich. Freundinnen, die dann auch sehr bewusst so ihre Wohnungen schmücken, da einen Weihnachtsbaum aufstellen. Einfach für sich. Und sagen, dann ist das jetzt so und ich gehe dann ins Kino oder mache mir ein schönes Essen. Ich weiß, das kann nicht jeder und es kann auch nicht jeder auf Leute zugehen. Also so dieses, die Freunde einladen oder auch mit den Nachbarn sprechen und sagen, hey, wollen wir eine Weihnachtsbaum? Weihnachtsfeier machen, wollen wir uns irgendwie im Garten treffen, an der Feuertonne, keine Ahnung, was man so machen kann. Weißt du, keiner will alleine sein, aber es ist natürlich auch ein bisschen. Ein Striptease, wenn du dann sagst so, ja, ich würde gern mit euch feiern, aber man kann eigentlich nur jeden ermutigen, das zu machen. Für jeden so seinen eigenen Weg zu finden, der eine mag es ruhig, der andere in Action, aber dann halt für sich seinen Weg zu finden und auch über den eigenen Schatten zu springen, zu sagen, hey, ich fühle Ich fühle mich einsam an Weihnachten und ich würde daran ganz gerne was ändern. Ich glaube, da ist ja auch die Charme dann ganz groß und da kann man nur jedem die Daumen drücken, dass er seinen Weg findet. Ich hatte damals noch vielleicht nochmal so ein bisschen so langsam zum Ende kommt, aber eine schöne Geschichte fällt mir noch ein. Und da hatte ich eigentlich auch großes Glück von einem meiner Assistenten, die heutige Frau, damalige Freundin, hat in einer Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung gearbeitet und alle Bewohnerinnen sind an Heiligabend zu ihren Familien, bis auf eine, deren Familie muslimisch war, die also Weihnachten nicht gefeiert hat. Die war also am 24. dann ganz alleine. Da sie auch nicht großartig Weihnachten gefeiert hat, hat sie gesagt, okay, ich verbringe dann den 24. Mit ihr. Und da sind wirklich drei Jahre haben wir das dann gemacht, eigentlich ganz lustig entstanden. Also ich bin dann auch mit meinem Assistenten rübergegangen. Ein anderer Assistent, der auch da gearbeitet hat, der selbst Weihnachten nicht gefeiert hat, ist auch noch dazu gekommen. Und manchmal noch jemand anders. Du warst auch ein Jahr dann dabei. Ich wollte sagen, ich war auch einmal dabei, ja. Da haben wir dann zu fünft oder zu sechst dort zusammengesessen und haben eine Ente gemacht und Rotkohl und hatten eigentlich immer einen richtig schönen Abend. Der war jetzt nicht weihnachtlich großartig, außer bis auf das Entenessen, aber es war einfach ein schöner Abend von Menschen, die gemeinsam zusammengesessen haben, ohne diesen extremen Weihnachtsdruck, ohne Geschenke, ohne Kirche, ohne alles. Es war einfach ein richtig schöner Abend. Also da habe ich wirklich großes Glück gehabt, dass sich das damals so ergeben hat. Wann ist das schon wieder ein Kekse essen? Ja, tut mir leid. Es ist einfach zu lecker. Das müssen wir einfach bei den nächsten Podcasts folgen. Da müssen wir mal neue Regeln aufstellen. Keine Snacks beim Podcast. Genau. Grundsätzlich überlege ich halt schon, okay, wie kann man aus dieser bisschen Isolation austreten oder auf welchem Weg kann man Menschen finden, die vielleicht auch dasselbe Schicksal teilen. Ich habe von einer Aktion gelesen, die heißt Wir Weihnachten. Und dort kann man ja Angebote einstellen, wenn man zum Beispiel sagt, hey, ich will Keksebacken in meiner Ortschaft oder in meinem Bezirk, wer macht mit und dann kann man sich da melden, anmelden. Ach schön. Ja, also. Ja, so Dinge, die einfach zusammenbringen. Genau, ja, es gibt glaube ich noch eine zweite Seite, also da kommen wir ja, jetzt sind wir schon mittendrin in unserem Quick-Tipp am Ende der Folge. Genau, ja, da wollte ich auch zukommen. Also das ist ja schon ein super Quick-Tipp. Also wirweihnachten.de, das ist wohl auch mit Unterstützung von nebenan.de. Also diese ganzen Foren für Nachbarschaftshilfe sind da natürlich auch dabei. Werden wir auf jeden Fall mal in die Show Notes verlinken. Also wer da jetzt in der Vorweihnachtszeit sagt, Mensch, ich habe jetzt noch nicht so meinen Weg gefunden oder ich suche noch meinen Weg. Du hast es ja auch mal erfolgreich gemacht, hast ja schon erzählt. Der sollte da mal reinschauen. Was heißt jetzt? weihnachten.de. Wir Weihnachten.de oder eben gemeinsamerleben.com. Das gibt es auch als App. Ja, das ist wieder so ein bisschen wie dieses Neu in der Stadt, dass man sich registriert und entweder an Aktionen teilnehmen kann oder auch selber welche einstellen kann, um sich mit Menschen zu vernetzen. Also so ein bisschen aktiveres Social Media. Nicht einfach nur konsumieren und Bildchen und liken, sondern wirklich sich auch mal in Live treffen und Dinge zusammen erleben. Und wer diese Folge hört und jetzt noch nicht seinen Weg gefunden hat wie wir, sondern noch in irgendeiner Phase davor steckt, wo wir mal drin waren. Vielleicht auch nochmal ganz wichtig, wir werden sie auch in die Shownotes schreiben, es gibt eine bundesweite Telefonnummer, die ist auch an Weihnachten besetzt, das ist die 116. Eins, zwei, drei. Das ist die Telefonseelsorge. Wer sich einsam fühlt, der kann sich da hinwenden. Ich bin mir ziemlich sicher, wenn ihr mit offenen Augen und Ohren durch die Welt geht, würdet ähnlich wie bei uns mit unserer Geschichte auch irgendwann der Tag kommen, wo ihr sagt, Mensch, das ist eine Zeit, auf die ich mich dann freuen kann. Wir hoffen einfach, dass jeder von euch so seine Art Weihnachten findet. Das, was zu ihm passt. Zu ihm oder ihr. Man muss sich ja nicht an die Regeln halten. Ganz genau, ja. Stellt eure eigenen Weihnachtsregeln auf. Traditionen sind dazu da gebraucht zu werden. Man kann ja auch neue Traditionen installieren. Vielleicht war heute auch der ein oder andere Tipp für euch dabei, der euch helfen kann, die Weihnachtszeit irgendwie schöner zu machen. Wir versuchen noch weiter neue Traditionen zu finden und bei uns zu installieren. Auf jeden Fall wünschen wir euch frohe Weihnachten, in welcher Form auch immer. Wir freuen uns drauf, euch nächstes Jahr wieder zu begleiten mit unserem Podcast Unbehindert. Und es bleibt nur noch zu sagen, auf Wiederhören im nächsten Jahr. Bis dahin. Das war's für heute von Unbehindert. Wir sagen danke, dass ihr uns euer Ohr und Zeit geschenkt habt. Eure Meinung und Gedanken sind uns wichtig. Lasst uns also in den Kommentaren wissen, was euch für Themen bewegen. Und wenn euch gefallen hat, was ihr gehört habt, hinterlasst uns gerne eine Bewertung oder folgt uns auf unseren Social Media Kanälen. Ihr findet uns auf TikTok, Instagram, Facebook und natürlich auf unserer Webseite www.unbehindert-podcast.de Alle Links und weitere Infos gibt es natürlich in den Shownotes. Damit ihr keine Folge verpasst, vergesst nicht, unseren Podcast zu abonnieren. Bleibt neugierig, teilt eure Leidenschaften mit der Welt und macht sie zu einem Ort mit weniger Barrieren. Bis zum nächsten Mal. Music.

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