unBehindert

Der Podcast, der Barrieren bricht.

#031 Behinderung in den Medien – zwischen Klischee und Realität

Behinderung in den Medien

29.10.2025 29 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Folge sprechen wir über die Darstellung von Menschen mit Behinderungen in Film und Fernsehen.
Welche Bilder prägen unsere Gesellschaft? Und warum werden Menschen mit Behinderung so oft als tragische Held*innen oder inspirierende Überwinder*innen gezeigt?

Themen dieser Folge:
  • Typische Stereotype in den Medien: vom Leidensnarrativ bis zum Heldinnennarrativ
  • Warum echte Inklusion in den Medien mehr braucht als gute Absichten
  • Sollten Rollen mit Behinderung von Betroffenen selbst gespielt werden?
  • Wie authentische Repräsentation unsere Wahrnehmung verändert
Arne teilt persönliche Erfahrungen aus seiner Perspektive als Rollstuhlfahrer, und gemeinsam diskutieren die beiden, warum es so wichtig ist, dass Behinderung als selbstverständlicher Teil von Geschichten erzählt wird – nicht als Ausnahme.

💬 Mitmachen erwünscht:
Vanessa und Arne laden euch ein, Filme oder Serien zu nennen, in denen Menschen mit Behinderung realistisch und respektvoll dargestellt werden. Teilt eure Empfehlungen und Gedanken auf Instagram oder per Nachricht.

👉 Eine Folge für alle, die sich für Inklusion, Repräsentation und die Macht der Medien interessieren.

Links zu Filmen und Serien:
🔗 Die Geschichte einer Familie: https://www.filmweltverleih.de/cinema/movie/die-geschichte-einer-familie
🔗 A DIFFERENT MAN: https://www.upig.de/micro/a-different-man
🔗 Sesamstrasse: https://www.ardmediathek.de/sesamstrasse?isChildContent
🔗 THE PEANUT BUTTER FALCON: https://www.youtube.com/watch?v=IhQDUhUqUyo
🔗 Only Murders in the Building: https://de.wikipedia.org/wiki/Only_Murders_in_the_Building
🔗 Mirjam Kottmann: https://de.wikipedia.org/wiki/Mirjam_Kottmann
🔗 Tan Caglar: https://tan-caglar.de/
🔗 Ziemlich beste Freunde: https://de.wikipedia.org/wiki/Ziemlich_beste_Freunde
🔗 Samuel Koch: https://samuel-koch.com/

Hat euch die Folge gefallen? Dann weitersagen und Liken. 

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📖 Buch “Menschen mit Querschnittlähmung” von Professorin Dr. Jessica Lilli Köpcke und Arne Schöning, Kohlhammer Verlag: https://amzn.to/3Z1RuUU

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Bis zum nächsten Mal! 
Vanessa Köllner und Arne Schöning

Transkript

Speaker1
00:00:00
Ich bin ganz aufgeregt. Willkommen zu einer neuen Folge des Unbehindert-Post- Es geht los. Wir haben zu lange nicht aufgenommen.
Speaker0
00:00:11
Schön, dass du da bist. Wir alle kennen Hindernisse, die uns im Leben behindern. In diesem Podcast sprechen wir nicht nur darüber, wir zeigen, wie man sie überwindet. Egal in welchem Teil deines Alltags, hier wird's unbehindert. Bereit? Dann bleib dran und lausche in den nächsten Minuten Vanessa, Arne und ihren spannenden Gästen.
Speaker1
00:00:38
Willkommen zu einer neuen Folge. Heute ein Thema, das uns allen wirklich jeden Tag begegnet. Wie stellen Medien Menschen mit Behinderung, und da schließe ich jetzt Krankheiten mit ein,
Speaker0
00:00:52
Oh ja, oh ja. Na, da bin ich mal gespannt auf die Folge.
Speaker1
00:00:57
Sind es Helden? Tragische Figuren oder wirklich Menschen?
Speaker0
00:01:01
Gerne auch Opfer?
Speaker1
00:01:03
Wir werden einen Blick werfen auf Filme, Serien und eines meiner Lieblingsthemen, deutsche Soaps. Und dann frage ich, ja, welche Bilder werden denn da gezeigt? Was fehlt? Welches Narrativ wird vermittelt? Und auch, was macht das mit dem Blick auf Behinderung und Krankheit?
Speaker0
00:01:23
Superspannend. Da bin ich gespannt. Das wird bestimmt eine tolle Folge.
Speaker1
00:01:26
Ich sagte in der Vorbereitung, ich wurde gerade mit Informationen und Ideen und allem wirklich überschwemmt. Deswegen bin ich gespannt, wo es jetzt hingeht. Ich versuche, den roten Faden zu halten, aber wir werden sehen.
Speaker0
00:01:41
Wir können ja vom roten Teppich reden.
Speaker1
00:01:43
Erste Frage an dich. Welche Filme und Serien fallen dir sofort ein?
Speaker0
00:01:48
Wo Menschen mit Behinderung mitspielen?
Speaker1
00:01:49
Ja, und wo sie dargestellt werden. Also eigentlich erst mal, wie werden sie dargestellt? Welches Narrativ wird da vermittelt?
Speaker0
00:01:55
Na, ganz oft sind es natürlich die hilfsbedürftigen Menschen, die von irgendeinem Helden Hilfe brauchen. Oder es sind natürlich die großen Helden. Also mir fällt ein, ganz spontan, Tanschala, so eine Ärzteserie ist es.
Speaker1
00:02:08
In aller Freundschaft, genau.
Speaker0
00:02:10
Dann Tatort, war er glaube ich auch schon mit dabei als Kommissar, wenn ich mich jetzt nicht ganz täusche. Dann, gut, weil ich es jeden Abend zum Schlafensehen schauen muss.
Speaker1
00:02:20
Mit mir genießen kannst.
Speaker0
00:02:21
Ach so, ja, ja, ja, ja, selbstverständlich, weil ich mit meiner Frau einen ganz tollen Fernsehabend dann immer habe, guschele.
Speaker1
00:02:28
GZSZ, also gute Zeiten, schlechte Zeiten, für die, die das nicht kennen.
Speaker0
00:02:32
Ist es nicht Kuschle? Doch. Und da ist es ja so, dass sie zur Zeit gerade jemanden, also einen Fußgänger in den Rollstuhl gesetzt haben. Also wo der Schauspieler selbst eine Rolle spielt als Mensch mit Behinderung. Das fällt mir gerade ein. Und ich glaube, das ist ja auch das große Streitthema. Wenn ich jetzt eine Rolle schreibe in einer Serie oder in einem Film, wo ein Mensch mit Behinderung mitspielt, Nehme ich einen Schauspieler, der die Behinderung spielt oder nehme ich einen Menschen, der mit dieser Behinderung lebt und sich quasi selber spielt?
Speaker1
00:03:02
Genau, also um das nochmal vielleicht zu subsumieren, also du hast eben dieses Heldinnen-Narrativ, also jemand, der total inspirierend ist durch seine Behinderung und der halt trotz dieser Einschränkung irgendwie was leistet.
Speaker0
00:03:18
Oh ja, mein Lieblingswort, trotz.
Speaker1
00:03:19
Ja, dann das Leidensnarrativ. Also die Figur ist tragisch, bemitleidenswert und sie muss gerettet werden und auch schön die Wunderheilung.
Speaker0
00:03:33
Ach stimmt, ja. Immer und überall.
Speaker1
00:03:36
Die Behinderung oder auch die Krankheit, die wird überwunden. Das ist meistens wirklich durch pure Willenskraft.
Speaker0
00:03:44
Ja. Ja, ich hatte eine Nachbarin. Ich weiß nicht, ob ich dir die Geschichte schon mal erzählt habe.
Speaker1
00:03:49
Warte, ganz kurz. Also pure Willenskraft oder durch ein medizinisches Wundermittel.
Speaker0
00:03:55
Ah, ja.
Speaker1
00:03:57
So, und jetzt deine Nachbarin.
Speaker0
00:03:59
Meine Nachbarin, also es hat leider nicht geholfen, wie man sehen kann, aber sie kam eines Tages zu mir und schenkte mir ein Buch mit einer Widmung, irgendwie irgendwas Esoterisches und sagte dann zu mir, Arne, du wirst wieder laufen können, du musst nur glauben.
Speaker1
00:04:17
Ja, das gibt dir mal Mühe.
Speaker0
00:04:18
Ja, aber das kenne ich und das erlebe ich auch öfter im Alltag. Und das war auch damals ein Riesenthema am Anfang mit meiner Oma. Die hat natürlich auch solche Filme gesehen, solche Zeitungsartikel gelesen.
Speaker1
00:04:33
Ich glaube, das ist auch die große Kritik, dass eben gerade wenn auch dieses Wunderheilungsprinzip greift, dass das ja auch bei Menschen was macht. Also wenn du das jeden Abend siehst. Ich habe in meiner Recherche festgestellt, bei GZSZ hat jeder Dritte schon mal im Rollstuhl gesessen und kann jetzt wieder laufen.
Speaker0
00:04:52
Yeah, ja. Ja gut, okay, ich meine, in so einer Serie muss es ja auch zugespitzt werden. Aber bei mir war immer das Problem, wenn meine Oma sowas gesehen hat, am nächsten Tag klingelte dann das Telefon und hat gesagt, Arne, es wird alles gut, hier, der so und so. Und da haben die das und das gemacht und da hat einer die Hand aufgelegt oder irgendein Medikament genommen. Ja, wobei, ich glaube.
Speaker1
00:05:13
Das kam auch eher aus der Richtung Bild-Zeitung, Berichterstattung.
Speaker0
00:05:17
Ja, sind ja auch Medien. Also du hast ja einmal, klar, so Serien.
Speaker1
00:05:21
Ja, da hast du recht.
Speaker0
00:05:21
Es gibt Serien, die irgendwie zuspitzen müssen, die jetzt natürlich jetzt nicht redaktionell irgendwie auf Wahrheitsgehalt irgendwo Wert legen müssen, weil die wollen ja Unterhaltung, also Unterhaltungsmedien. Und dann gibt es natürlich irgendwie so redaktionelle Medien, wo ich dann auch eigentlich erwarte, dass da ein bisschen mehr Inhalt ist. Aber grundsätzlich, beide formen ja die Meinung in der Gesellschaft.
Speaker1
00:05:45
Ja, also tatsächlich wollte ich mich eher darauf konzentrieren, was ist mit Filmen, was ist mit Serien. Also fiktive, mehr oder weniger fiktive Werke, gar nicht jetzt die Berichterstattung. Deswegen, das hatten wir auch mal, das Thema, dass es jetzt eben im BR die Moderatorin gibt, Miriam Kottmann, die jetzt im BR die Sportschau moderiert und das wurde dann so gefallen. Aber lass uns das vielleicht mal ausklammern, weil ich glaube, alleine dieses Feld Filme und Serien ist sehr ergiebig.
Speaker0
00:06:21
Definitiv. Ich meine, gut, was ich eben noch überlegt habe, als du gesagt hast, was fällt dir als erstes ein, ist natürlich irgendwo, glaube ich, was jeder präsent hat, der jetzt in den letzten, was sind sie, wie viele Jahre ist es schon her, 15 Jahre wahrscheinlich Fernsehen geguckt, das ist ziemlich beste Freunde.
Speaker1
00:06:37
Ja.
Speaker0
00:06:37
Das war ja irgendwo auch so ein Ding, was, glaube ich, je in dem Kopf geblieben ist.
Speaker1
00:06:41
Was mir gar nicht klar war, der Hauptdarsteller war ja kein Tetraplegiker.
Speaker0
00:06:46
Nein, nein, nein, nein, nein.
Speaker1
00:06:47
Das war mir nicht klar, ehrlich gesagt. Der hat es echt gut gemacht.
Speaker0
00:06:50
Ja, ich habe es noch einen Zacken schärfer getrieben. Ich war mit Freunden damals in Berlin, oh Gott, ich weiß gar nicht mehr in welchem Theater, aber wir waren im Theater und haben ziemlich beste Freunde als Bühnenstücke sehen. Da muss ich sagen, also Respekt, bis der Schauspieler zum Applaus auf zwei Füßen auf die Bühne gekommen ist, habe ich als Rollstuhlfahrer nicht gesehen und erkannt, dass das ein Schauspieler war. Das war echt Wahnsinn, das habe ich extrem gut geschauspielert. Andererseits fragt man sich auch immer wieder, man hätte ja auch Menschen mit Behinderung die Rolle spielen lassen können.
Speaker1
00:07:31
Genau. Also das ist ja auch die Frage. Also wie wichtig ist es dir denn, dass Rollen von Menschen mit Behinderung auch wirklich von Betroffenen gespielt werden oder gezeigt werden?
Speaker0
00:07:41
Ja, also am Ende mir persönlich als Person Arne Schöning ist es mir egal. Ich finde es ein bisschen schwer, schade, dass dadurch Menschen mit Behinderung, die Schauspieler sind, es schwer haben, ein Engagement zu kriegen, wenn ihre Rollen ständig von Menschen besetzt werden, die keine Behinderung haben. Ich finde, dass auch so ein bisschen die Realness fehlt, weil ein Schauspieler muss sich ja immer reinversetzen und muss immer versuchen, was nachzuspielen. Wenn ich mit der Behinderung lebe, dann muss ich nichts spielen, sondern muss ich einfach nur ich selbst sein. Von daher fände ich es schon cool. Es ist natürlich wahnsinnig schwer. In vielen Serien und Filmen ist es ja oft so, keine Ahnung, der Mensch läuft erst, dann passiert ein Unfall, danach sitzt er am Rollstuhl. Oder er erkrankt und dann entsteht die Behinderung. Und wie willst du das darstellen? Also dann brauchst du ja jemanden, der beide spielen kann. Die in Anführungszeichen gesunde Person und dann die erkrankte oder behinderte Person. Das könnte ich mir jetzt vorstellen, dass das ein Regisseur durchaus für Herausforderung setzt. Aber gerade bei einem Film, wo von vorne bis hinten der Mensch mit der Behinderung oder mit der Erkrankung lebt, wüsste ich jetzt nicht, was dagegen spricht, wenn es auch von jemandem gespielt wird. Also ich meine, zum Glück ist es ja auch nicht mehr so, dass wir, wenn wir einen Menschen mit einer dunklen Hautfarbe im Fernsehen sehen wollen, Irgendein Weißbrot nehmen und ihn dunkel anmalen, sondern dann spielt diese Rolle ja auch jemand mit einer dunklen Hautfarbe oder asiatisch oder eine Frau oder sowas. Ich meine, das hat man ja ganz früher mal in den ersten Zeiten vom Film gemacht, dass man dann die Leute irgendwie verkleidet hat. Und das kann man doch bei Menschen mit Behinderung genauso machen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es viele ambitionierte Schauspielerinnen gibt, die mit einer Erkrankung oder mit einer Behinderung leben.
Speaker1
00:09:28
Fallen dir denn Filme ein, wo wirklich, oder Serien, wo wirklich der Darsteller mit Behinderung die Rolle ausfüllt? Also außer Tan.
Speaker0
00:09:38
Also Tan Schaller kenne ich. Samuel Koch ist natürlich, der hat ja meines Wissens nach seinem Unfall noch eine Schauspielausbildung gemacht. Hat ja damals den Unfall bei Wetten, dass? gehabt und hat dann noch eine Schauspielausbildung gemacht. Soweit ich weiß, ist es aber primär eher an Bühnen, also im Theater zu sehen. Es gibt natürlich den einen oder anderen Film, wo Menschen mit Down-Syndrom in einer Hauptrolle oder Nebenrolle sind. Und fallen mir jetzt allerdings keine Namen und keine Filmtitel ein. Und dann wird es gefühlt schon dünn. Oder hast du irgendwas in deinen Recherchen noch herausgefunden?
Speaker1
00:10:15
Nein, also mir ging es ähnlich. Deswegen hatte ich jetzt auch nochmal so nachgefragt. Wenn du nach Filmen suchst, wo ein nichtbehinderter Mensch jemand Behinderten spielt, dann kommt eine ganze Ecke. Eben, ziemlich beste Freunde. Gilbert Crape.
Speaker0
00:10:30
Forrest Gump.
Speaker1
00:10:32
Leonardo DiCaprio, als dieses autistische Kind, glaube ich, war er Autist, Forrest Gump, Jamie Foxx in Ray, er spielt den blinden Musiker Ray Charles.
Speaker0
00:10:45
Gab es ja auch mal so einen alten Film, so irgendwas am Fenster oder irgendwie sowas, wo ein querschnittgelähmter Schauspieler am Fenster sagt und auf der anderen Seite einen Mord beobachtet oder irgendwie sowas?
Speaker1
00:10:53
Das ist das Fenster zum Hof, aber das ist jemand, glaube ich, mit einem gebrochenen Fuß. Achso. Oder wirklich mit einem gebrochenen Bein. Ich bin mir nicht sicher. Naja. Ich glaube, ich bin mir sehr sicher, es ist das Fenster zum Hof. Genau. Dann habe ich auch wirklich wenig Beispiele gefunden. Dieses Jahr mit Down-Syndrom. Ich habe einen von einem Film gelesen. The Peanut Butter Falcon, da spielt ein Schauspieler mit Down-Syndrom, der heißt Zach Gottsagen, spielt die Hauptrolle.
Speaker0
00:11:27
Aber vielleicht können wir ja mal, also das würde mich wirklich interessieren, weil ich diese Filme auch gerne mal sehen will. Wir starten jetzt hier mal einen Aufruf, dass in unseren Social-Media-Kanälen man uns mal schreibt, was es für Filme gibt, wo, ich würde es jetzt mal auf die Hauptrolle beschränken, ein Mensch mit Behinderung die Hauptrolle spielt. Also geht mal zu Instagram oder zu Facebook und zu Unbehindert Podcast und schreibt uns dort mal bitte von Filmen, in denen der Schauspieler oder die Schauspielerin mit einer Behinderung liegt. Würde mich super interessieren und vielleicht können wir da mal so eine kleine Zusammenstellung machen.
Speaker1
00:12:02
Das fände ich auch super spannend. Also eine ganz positive Geschichte, also na gut, das ist Auslegungssache, aber zumindest wurde der sehr gefeiert. Ich glaube Game of Thrones hast du nicht geguckt, ne?
Speaker0
00:12:14
Nicht raus.
Speaker1
00:12:15
Na, okay. Die hat einen kleinwüchsigen Schauspieler, der hat Tyron Lannister gespielt, Peter Dinklage.
Speaker0
00:12:26
Dinklage.
Speaker1
00:12:28
Der hat vier Emmys gewonnen. Aber der große Unterschied ist, er wird nicht als Kleinwüchsiger dargestellt, sondern er hat eine ganz normale Rolle.
Speaker0
00:12:37
Das ist es nämlich, weil das ist nämlich meine Befürchtung, dass dann, wenn dann endlich mal jemand mit einer Behinderung eine Hauptrolle von einem Film spielt, der dann auch irgendwie eine Relevanz hat, sag ich mal, in den Kinos, also nicht nur im Off-Kino läuft, sondern auch wirklich mal in den großen Blockbustern, dass es dann wieder so abgefeiert wird. Oh super, dass er das schauspielern konnte, trotz seiner Behinderung. Das wäre wieder so ein bisschen meine Gefahr, die ich dann sehen würde und dann gar nicht die schauspielerische Leistung, die die Person erbracht hat, gesehen wird, sondern es dann darum geht. Ja, dass er das geschafft hat, also so ein Film und das mit der Behinderung, ach super, toll.
Speaker1
00:13:18
Ja und gerade bei Game of Thrones, ich meine das waren acht Staffeln, ich glaube acht, oder zumindest war er bei acht dabei, die einfach weltweit von Millionen, Milliarden Menschen gesehen wurden. Das hat natürlich ein ganz großes…
Speaker0
00:13:32
Ich habe es ja nicht gesehen, ich habe also keine Ahnung. Also er wird da auch nicht als die Witzfigur irgendwie hier mit, keine Ahnung, spielt. Nein, gar nicht. Es spielt im Mittelalter, oder? Da wurde ja noch mit Zwergen geworfen und sowas alles.
Speaker1
00:13:43
Ich glaube, es ist eher, oh Gott, oh mein Gott, jetzt werden mich wahrscheinlich alle hassen. Ich habe das vor Jahren gesehen, aber es ist eher eine Fantasiewelt. Es ist so ein bisschen mittelalterlich, aber dann mit Drachen.
Speaker0
00:13:57
Okay, aber weil oft wird ja dann auch der Kleinwüchsige irgendwo so ein bisschen als die lustige Witzfigur oder als der Hofnarr oder sowas dargestellt und das finde ich dann auch geil, aber wenn er quasi ganz normale Rolle hat, mega, ich meine mehr Inklusion geht auch nicht und das dann halt in den Medien zu zeigen, weltweit, toll.
Speaker1
00:14:17
Genau, also in der Serie wurde der Dinklage auch nicht als Kleinwüchsiger vermarktet, sondern als einfach herausragender Schauspieler. Aber er selber hat auch viel Kritik geübt an anderen Produktionen, die eben Kleinwuchs so als Gag vermarkten oder als Märchenmotiv. Also wenn wir mal gerade so an diese ganzen Disney-Filme denken, die sieben Zwerge, wo halt in alten Verfilmungen einfach Kleinwüchsige natürlich, was heißt natürlich, aber da wurden Kleinwüchsige eingesetzt. Also das fand ich als positives Beispiel sehr gut. Nach wie vor mir fallen wenige Rollen ein für wirklich mal behinderte Menschen.
Speaker0
00:14:57
Ich bin ja so wahnsinnig schlecht. Also ich kann mir ja weder Bandnamen merken noch Schauspielernamen oder sonst irgendwas. Also da bin ich ja nur wirklich richtig, richtig, richtig schlecht. Also deswegen hoffe ich sehr auf die Community, die uns da den einen oder anderen Tipp gibt. Und wenn ich da jetzt mehr drüber nachdenke, ja auch Bands. Ich meine, wann hast du das letzte Mal in den Charts einen Menschen mit Behinderung auf der Bühne stehen sehen? Also musikmäßig jetzt.
Speaker1
00:15:19
Oh, da fällt mir gar nichts ein.
Speaker0
00:15:21
Ich überlege gerade, ich habe die Zahlen leider nicht im Kopf, aber es sind ja irgendwie so knapp 10 Prozent der Bevölkerung oder irgendwie sowas. Also man möge mich korrigieren, denn Bevölkerung leben mit einer Behinderung. Also müsste ja statistisch gesehen auch irgendwie jeder zehnte Popstar oder irgendwie sowas mit einer Behinderung leben. Und da stellt sich mir dann die Frage, warum schaffen wir in solchen Berufen wie Schauspielerinnen, Sänger, Moderatorinnen etc. Pp., also wo ich da in der medialen Öffentlichkeit stehe, warum schaffen es die Menschen dann nicht dort einen globalen oder einen medialen Erfolg zu feiern, sondern müssen dann halt von in Anführungszeichen gesunden Schauspielerinnen gespielt werden. Es gibt wenig berühmte Menschen, auch Steve Jobs. Nee, nicht Steve Jobs, wie hieß er? Nee, nicht Steve Jobs. Oh, Gottes Willen.
Speaker1
00:16:10
Worauf willst du jetzt hinaus?
Speaker0
00:16:12
Ich meine, wie hieß er denn? Der Wissenschaftler, oh Gott.
Speaker1
00:16:16
Stephen Hawking.
Speaker0
00:16:18
Stephen Hawking. Da kann man mal sehen, dass man das noch nicht mehr auf den Schirm hat. Da möchte ich jetzt nicht sagen, dass es nicht vielleicht sogar einfach an mir liegt, weil ich, was Namen angeht, wirklich schlecht bin. Aber auch sonst.
Speaker1
00:16:28
Das Biopic über Stephen Hawking wurde auch von einem nichtbehinderten Schauspieler dargestellt.
Speaker0
00:16:34
Das haben wir, glaube ich, sogar geguckt zusammen.
Speaker1
00:16:36
Ja, aber wie wichtig wäre dir das denn, dass Menschen, also gerade zum Beispiel Rollstuhlfahrer, das ist ja jetzt dein Bereich, deine Behinderung. Wie wichtig ist dir, dass behinderte Menschen auch von Behinderten dargestellt werden?
Speaker0
00:16:53
Also ich werde in mein Testament schreiben, wenn mein Leben irgendwann mal verfilmt wird und zum Blockbuster wird, werde ich sagen, dass es nur verfilmt werden darf, wenn die Hauptrolle wirklich auch ein Mensch mit Behinderung spielt. Blöd ist, dass es nie passieren wird.
Speaker1
00:17:07
Ja, blöd ist nur, dass das Testament schon geschrieben ist.
Speaker0
00:17:11
Ja, und dass den Film wahrscheinlich dann keiner gucken möchte, weil es so uninteressant ist. Aber ich habe dann meinen Beitrag dazu geleistet. Nee, also, wie gesagt, ich habe ja vorhin schon gesagt, ich kann mir vorstellen, dass es bei manchen Filmen einfach schwer ist, gerade wenn du so eine Geschichte erzählen willst, wo der Mensch beides sein muss. Wenn du die Geschichte vor dem Unfall oder vor der Erkrankung auch miterzählen möchtest. Es ist natürlich herausfordernd, aber grundsätzlich, also ich verstehe es wirklich nicht, warum es so schwer ist und warum sich Medien damit generell noch so schwer tun. Einfach die Person so zu besetzen, wie sie ist und da dann immer eher eine Maske draufsetzen, um das dann spielen zu müssen.
Speaker1
00:17:51
Ja, oder eben auch, warum sich so wenige Filme wirklich beraten lassen von Betroffenen.
Speaker0
00:17:56
Da weiß ich nicht, ob das tatsächlich mehr passiert, als man denkt. Die Frage ist, welche Ratschläge nehmen sie an? Also ich habe ja auch einem Freund zusammen, Christoph Piesatz, mal eine Filmproduktion begleitet, die dann auch eine Auszeichnung bekommen hat.
Speaker1
00:18:13
Und auch hier wissen wir wieder nicht den Titel.
Speaker0
00:18:15
Wo mir auch wieder der Filmname nicht einfällt. Wir werden es raussuchen und in die Shownotes schreiben. Es lohnt sich also definitiv mal unten reinzuklicken. Da werden wir euch den Film verraten, wo auch eine Schauspielerin durch einen Unfall dann in einer Querschnittdemo lebt und dann die Familiengeschichte, die ein bisschen kompliziert ist, erzählt. Und dort ist der Regisseur zu uns gekommen und hat einen Tag mit uns zusammen mal gemeinsam im Rollstuhl verbracht. Bordsteinkanten, ein- und aussteigen, was sind denn Herausforderungen, wie ist das im Krankenhaus, wie läuft es mit der Toilette, was gibt es so für Sprüche, was erlebt man im Alltag und er ist auch selbst mit uns dann auf der Straße mal im Rollstuhl gefahren, um mal so ein Gefühl dafür zu bekommen Und hat auch sehr offen gefragt, wie ist das mit dem Decubitus, mit dem Wundliegen etc. Also das fand ich ziemlich gut. Ich hoffe mal, dass das andere Filme auch tun. Die Frage ist ja nur, was davon möchtest du in 90 Minuten Filmen irgendwo mit reinnehmen, um die Geschichte zu erzählen? Und das ist, glaube ich, oft die Herausforderung. Das muss ja immer so zusammengekürzt werden.
Speaker1
00:19:27
Naja, aber so Sachen wie, wenn wir jetzt beim Rollstuhl bleiben, wie sitzt man in einem Rollstuhl? Wie fährt man den? Ich glaube, in den letzten Jahren ist da wesentlich mehr passiert, auch um jetzt nochmal auf meine Lieblingsserie GZSZ zurückzukommen. Da hatten wir ja beide schon festgestellt, dass der Jonas, der jetzt aktuell gerade im Rollstuhl sitzt, scheinbar auch Experteninfos bekommen hat.
Speaker0
00:19:54
Zumindest haben sie mal keinen Kassenrollstuhl genommen, den sie irgendwo gefunden haben in irgendeinem Lager und gesagt haben, hier setz dich mal rein, du bist jetzt Rollstuhlfahrer, sondern der hat ja wirklich einen Rollstuhl und eine Ausstattung, wo man jetzt sagt, okay, damit würde jetzt auch ein in Anführungszeichen realer, querschnittgelähmter dann auch wirklich unterwegs sein. Also das ist ja noch irgendwo reell.
Speaker1
00:20:15
Genau, auch dieses Thema, das hatten wir auch schon mal aufgegriffen bei uns in Social Media, dass er dann so Probleme hatte, eine Wohnung zu finden. Also ich sag mal, die ganzen Langzeitprobleme oder Langzeitfolgen.
Speaker0
00:20:28
Oder die Sekundärfolgen halt oft.
Speaker1
00:20:31
Ja, das wurde ja schon mit aufgenommen. Und das ist häufig ja nicht oder zumindest in den letzten Jahrzehnten nicht der Fall gewesen. Beispielsweise, wenn du jetzt drüber nachdenkst, wie Krankheiten dargestellt werden. Dann erkrankt jemand an Brustkrebs, naja, kriegt ein bisschen Chemo und alles und ist auf einmal wieder auf dem Damm.
Speaker0
00:20:52
Nach drei Wochen geht es der Person wieder gut.
Speaker1
00:20:54
Genau, dann noch ein bisschen Reha und zack, ist er wieder im Spiel.
Speaker0
00:20:58
Ja, ich warte ja darauf, dass der Jonas, wann da die Wunderheilung eintritt.
Speaker1
00:21:02
Genau, genau. Also da bin ich halt noch, wie soll ich sagen, ohne jetzt zu lange um dieses Thema zu kreisen. Aber mein Eindruck ist, dass sie da schon planen, das auch längerfristig anzulegen und eben auch damit mit Betroffenen zusammenarbeiten.
Speaker0
00:21:18
Die Frage ist ja immer, was will und was kann so eine Serie leisten? Und ich finde, wenn sie immer mal wieder punktuell so ein Thema wie Wohnungssuche, wie Barrierefreiheit im Straßenverkehr oder in Kneipen oder sowas immer mal wieder aufgreifen, dann ist ja schon viel getan.
Speaker1
00:21:32
Auf jeden Fall.
Speaker0
00:21:33
Finde ich auch sehr positiv. Also wir haben schon oft einmal nach einer Folge gesagt, hey, das war jetzt ja wirklich mal ein Thema, was ja ganz cool war, dass es mal angesprochen worden ist. Und dass man das dann in so einer Serie nicht bis aufs letzte Detail und 100% reell ausdiskutieren kann. Ich glaube, da muss man auch mal irgendwie so ein bisschen realistisch sein. Es soll ja am Ende ein Unterhaltungsformat sein und auch wirklich möglichst viele Menschen erreichen. Aber wenn solche Themen da schon mal aufgegriffen werden und das dann gut recherchiert wird und mit Expertinnen zusammengearbeitet wird, also Menschen, die quasi Experten für sich selbst sind. Dann finde ich das vollkommen fein und ich werde jetzt auch nicht so militaristisch, dass ich sagen würde, sowas darf nicht sein oder so sollte verboten werden oder sollte es gesetzliche Regelungen oder irgendwas geben. Aber das Bewusstsein zu schaffen, finde ich cool dafür.
Speaker1
00:22:25
Ja, also ich sehe es ja auch als Riesenhebel. Gerade wenn wir nochmal zurückblicken, zu Beginn unserer Folge hatten wir darüber gesprochen, dass es ja auch immer dieses Wunderheilungs-Narrativ gibt, dass Menschen auf einmal wieder laufen können, weil ach naja, das war ja gar nicht so schlimm und so weiter. Was macht das mit Menschen, die das halt jeden Abend sehen? Und die sehen das halt nicht nur in der einen Serie oder in einem Film, sondern sie sehen es immer und immer wieder. Das spricht ja realen Menschen ganz viel ab. Also so nach dem Motto, ja du hast dich nur nicht genug angestrengt oder du hast nicht nach dem richtigen Heilmittel gesucht. Da findet ja ganz oft auch Inklusion oder Vielfalt findet in diesen Darstellungen ja nicht statt. Und dann ist diese Überraschung im wirklichen Leben natürlich umso größer. Das könnte Barrieren abbauen.
Speaker0
00:23:15
Auch die Alltagsherausforderungen kann man ja auch schwer in so einem Film oder einer Serie darstellen. Also wie schwer das ist an so einem Hilfsmittel, in dem der jetzt da gerade sitzt, so einen modernen Rollstuhl zu bekommen und was der kostet, wie er den beantragt hat über Wochen und Monate. Also ist glaube ich schwer, wenn man das in so einer Serie darstellen will. Liebe Regisseure, wenn ihr unbedingt mal einen Darsteller benötigt mit einem sehr gut honorierten Schauspielervertrag, also ich würde mich zur Verfügung stellen für eine solche Rolle, wenn sie dementsprechend bezahlt ist natürlich und ich den Fame kriege, zum Hollywoodstar werde, irgendwas mit Medien mache und berühmt werde.
Speaker1
00:23:52
Okay, jetzt geht's los.
Speaker0
00:23:54
Ja, meldet euch. Du hast mit dem Thema angefangen.
Speaker1
00:23:57
Das ist wahr. Wir könnten da jetzt noch wahrscheinlich ewig weiter sprechen und überlegen, wo war es gut dargestellt, wo nicht so sehr. Gab es irgendwann mal eine Rolle oder eine Darstellung, die dich überrascht hat?
Speaker0
00:24:12
Mich persönlich? Nee, also keine, die mir jetzt so bewusst, boah, jetzt muss ich echt.
Speaker1
00:24:18
Gut, es ist jetzt auch erst Herbst, wir haben noch nicht so viele Filme dieses Jahr geguckt.
Speaker0
00:24:21
Dieses Jahr noch nicht. Und du weißt, mein Kurzzeitgedächtnis und so. Ich bin ja schließlich mal auf den Kopf gefallen. Nee, mein Langzeitgedächtnis so rum. Boah, es gibt bestimmt welche. Und wenn ich jetzt länger nachdenke, komme ich bestimmt darauf. Aber es ist eigentlich erschreckend, dass mir jetzt keiner so spontan in den Kopf schießt. Das ist eher das, was mir jetzt dabei auffällt. Aber wie gesagt, ich kann hier nur nochmal den Aufruf wiederholen, bitte mal auf unserem Social Media Kanal, auch die Meinung, genau das, was du meintest, also wie, mich würde wirklich mal interessieren, wie andere das wahrnehmen, ob Menschen mit Behinderung in die Rollen sollen, nicht, ob es gut dargestellt wird, schlecht dargestellt wird. Das fände ich super interessant und würde mich total freuen, wenn da so eine kleine Diskussion.
Speaker1
00:25:01
In dem Sinne, was bleibt uns zu sagen, ob Behinderung oder Krankheit, da werden ja auch ganz oft extreme Bilder einfach gezeigt, was wir vorhin hatten, Heldinnen, Opfer und was häufig fehlt, ist so ein bisschen das dazwischen.
Speaker0
00:25:15
Ja, der normale Mensch, der seinen Alltag lebt. Also ich meine, ich erlebe das ja auch im selbsten Alltag. Was passiert, wenn wir irgendwie weggehen? Toll, dass du hier bist, trotz deiner Behinderung. Toll, dass du so aktiv bist, trotz deiner Behinderung. Toll, dass du zu Konzerten gehst, trotz deiner Behinderung.
Speaker1
00:25:32
Du bist ja an den Rollstuhl gefesselt. Also Sprache macht da ja auch ganz viel.
Speaker0
00:25:37
Oder Vanessa, toll, wie du das alles machst, wie du das alles meisterst mit Arne.
Speaker1
00:25:43
Ich klopfe mir da auch immer auf die Schulter.
Speaker0
00:25:46
Ja, aber es hat ja nichts mit dem Rollstuhl zu tun.
Speaker1
00:25:48
Nein, ich weiß.
Speaker0
00:25:49
Dass du mit meinem Macken leben musst. Ja. Aber das ist ja das, was wir auch ganz häufig erleben und ich glaube, das ist dadurch geprägt. Also warum hat es diesen Stempel irgendwo? Und wenn man Menschen mit Behinderung einfach ganz normal darstellen würde, würde es diesen Mythos irgendwo verlieren, sondern einfach zeigen, hey, es sind einfach Menschen, die nur, wie in meinem Fall, sich anders fortbewegen. Oder die eventuell eine andere Nahrung zu sich nehmen oder die eventuell auf eine andere Art und Weise reden, weil sie Gebärdensprache benutzen oder, oder, oder. Sie machen einfach nur irgendwas anders als der Mainstream, aber am Ende sind es und bleiben ja Menschen. Und wenn da diese falsche Darstellung irgendwie aus den Köpfen ist, Dann kann man ja einfach ganz normal mit einer umgehen und dann wäre dieses Opfer oder dieses Heldenthema irgendwann auch einfach erledigt. Und wenn dann ein Mensch mit Behinderung wirklich was Tolles leistet, dann kann man auf ihn stolz sein, auf seine Leistung und nicht trotz der Behinderung. Das wäre ja eigentlich das Tolle, was man sieht.
Speaker1
00:26:53
Kann ich so nur unterschreiben. Also wenn ihr Filme konsumiert, Serien schaut oder auch wenn ihr sie selber macht, fragt euch einfach, welche Bilder sehe ich da, was fehlt, welche Bilder fehlen und wenn ihr selbst betroffen seid, das sind halt eure Geschichten, also eure Geschichten zählen und da will man halt Mensch sein und braucht kein Heldentum. Und wie gesagt, auf Sprache achten. Das ist ja auch immer ein Thema, was auch wahrscheinlich mal ein gutes Podcast-Thema gäbe. Wie beeinflusst Sprache so unser Denken?
Speaker0
00:27:28
Vielleicht sollten wir uns da mal irgendjemand, der noch mehr Ahnung hat, als wir davon einladen und ihn fragen, wie Sprache unsere Gesellschaft prägt. Also ich meine, diese Gender-Diskussion haben wir ja, aber ich versuche da ja das eigentlich mal globaler zu sehen, einfach diskriminierungsfrei. Es geht ja nicht nur um Geschlecht, sondern einfach generell. Vielleicht mal ein schönes Thema, wo wir mal jemanden finden, der uns davon ein wenig mehr erzählen kann.
Speaker1
00:27:54
Und für unsere Hörerinnen und Hörer nochmal die Hausaufgabe, bitte, bitte schreibt uns Filme, die ihr findet oder wo ihr sagt, das funktioniert überhaupt nicht und vergesst nicht unseren Podcast zu abonnieren.
Speaker0
00:28:05
Ganz wichtig, schön weiterleiten, bis zum Ende hören, das fördert den Algorithmus.
Speaker1
00:28:10
Und wir können nur sagen, bis zum nächsten Mal,
Speaker0
00:28:14
Auf Wiederhören. Das war's für heute von Unbehindert. Vanessa und Arne sagen danke, dass ihr ihnen euer Ohr und Zeit geschenkt habt. Eure Meinungen und Gedanken sind den beiden wichtig. Lasst sie also in den Kommentaren wissen, was euch für Themen bewegen. Und wenn euch gefallen hat, was ihr gehört habt, hinterlasst gerne eine Bewertung oder folgt dem Podcast auf den Social-Media-Kanälen. Ihr findet Unbehindert auf Instagram, Facebook und natürlich über die Webseite www.unbehindert-podcast.de. Alle Links und weitere Infos gibt's in den Shownotes. Damit ihr keine Folge verpasst, vergesst nicht, den Podcast zu abonnieren. Bleibt neugierig, teilt eure Leidenschaften mit der Welt und macht sie zu einem Ort mit weniger Barrieren. Bis zum nächsten Mal. Bei Unbehindert.

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